Dates of Life
unbekannt
Occupation
hanseatische Familie
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 138272832 | OGND | VIAF: 88315737
Alternate Names
  • Olerich
  • Olricus
  • Olrik
  • more

Relations

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Places

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Citation

Oelrichs, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138272832.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Laut den ältesten im Familienbesitz und im brem. Staatsarchiv befindlichen Stammtafeln des Geschlechts wanderte Berend (auch: Olerich, Olricus) (* zw. 1430 u. 1440) in Bremen um 1480 infolge eines Streites mit einem brem. Ratsherrn nach Danzig aus. Sein Enkel Johann (Hans) (* 1499 in Danzig), Kaufherr, kehrte um 1530 nach Bremen zurück. Mit ihm beginnt die Stammfolge der Familie, die sich unter seinen Söhnen Johan (Hans II) (1526-96) und Berend (I) (1530-nach 1578) in zwei große Zweige aufteilte. Ein norweg.-dän. Zweig wurde begründet durch Berend (II), der als Kaufmann um die Mitte des 17. Jh. von Bremen nach Norwegen auswanderte und sich auf der Insel Bagholm bei Bergen ansiedelte (Familienname norwegisiert: Olrich). Die Familie ist noch heute in Dänemark mit dem Familiennamen Olrik existent. Die Söhne von Johan (Hans II), Volkhard (1571–1616) und Heinrich (1577–1633), heirateten als brem. Kaufleute Töchter des Ältermanns Johann Hüneken. Volkhards Sohn Johan (III) (1606-52), Kaufherr in Bremen, hinterließ vier Söhne: Jürgen (1636–99), Johan (IV) (1643-80), Heinrich (I) (1645-93) und Gerhard (1647–93), deren Nachkommen teilweise nach Berlin, Hannover, England und in die USA gingen. Friedrich (1687–1732), verheiratet mit einer Tochter des kgl. Schatullenverwalters Johann Eversmann, war Prediger der ref. Gemeinde an der Neuen Kirche in Berlin. Johann Carl Conrad (1722–99), in Berlin geboren als Sohn des Friedrich, studierte seit 1740 an der Univ. Frankfurt/Oder Rechtswissenschaften und wurde 1752 Professor der Rechte am Akademischen Gymnasium in Stettin, wo er mehr als zwanzig Jahre wirkte. Er war Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften, kaiserl. Hof- und Pfalzgraf, hzgl. pfalzzweibrück. Legationsrat und Ministerresident des hzgl. pfalzzweibrück. und des markgräfl. bad. Hofes in Berlin, wo er seit 1775 lebte. Er entdeckte die Kupferplatten der großen Karte von Pommern von Eilhard Lubin von 1612 wieder und ließ neue Abzüge davon herstellen. Er arbeitete auch schriftstellerisch (Tagebuch e. gel. Reise 1750 durch e. Teil v. Ober- u. Niedersachsen, 1782). Nach seinem Tod ging seine wertvolle Bibliothek an das Joachimsthaler Gymnasium in Berlin, von dort an die Univ. Breslau. Gerhard (1727–89), jüngerer Sohn des Johann (1693–1752), Brauer in Bremen, und der Elisabeth Dwerhagen, erhielt nach der Promotion zum Dr. iur. den Titel „Kaiserl. Rat“, war Syndikus des Kollegiums der Älterleute und gelangte infolge seiner dritten Ehe mit Almata v. Büren 1775 in den Besitz des Erbgutes in Tenever bei Bremen, das bis 1892 im Besitz der Familie verblieb. August Friedrich v. O. (1801-68, Adel 1858) stand als Major und Adjutant in einer besonderen Vertrauensstellung zu Prinz Wilhelm von Preußen (später Kaiser Wilhelm I.), den er im Revolutionsjahr 1848 auf seiner Flucht nach England begleitete. Zuletzt war er preuß. Generalleutnant in Berlin. Johann Gerhard (1781–1823) lebte als Kaufmann in Bremen, war 1813-15 Major und Bataillonschef der Bürgergarde, zugleich Kommandant der Stadt Bremen, Ritter des dän. Ordens vom Danebrog. Sein Sohn Edwin (1815–86) war ebenfalls Kaufmann und Brem. Konsul in New York; er lebte zuletzt auf seinem Landgut in Bremen-Horn. Zusammen mit seinen Brüdern Hermann (1809–51), Kaufmann und Brem. Konsul in New York, und Heinrich (1810–75), später Henry, Kaufmann und Begründer des New Yorker Zweiges der Familie, war Edwin Teilhaber der sehr angesehenen und als Agentur des Norddeutschen Lloyd weltweit bekannt gewordenen Firma „Oelrichs & Co.“ in New York. Carl Jasper (1844–1923) trat 1867 zunächst in die väterliche Anwaltskanzlei ein, war seit 1872 Mitglied der Bürgerschaft und 1878-1918 Senator, zuerst für Gewerbe und Industrie, dann für Unterricht und Kirche.

  • Literature

    F. v. Spreckelsen, Karl Theodor O. (20.80.1804-2.9.1871), in: Brem. Biogr. d. 19. Jh., 1912;
    August O., Die Flucht d. Prinzen v. Preußen, nachmaligen Kaiser Wilhelm I., 1913;
    O., Werden u. Wachsen e. hanseat. Fam., 1939. – Zu Carl: F. Peters, in: Brem. Biogr. 1912-1962, 1969, S. 367 f.;
    D. Hagener, Radikale Schulreform zw. Programmatik u. Realität, Die schulpolit. Kämpfe in Bremen vor dem Ersten Weltkrieg u. in d. Entstehungsphase d. Weimarer Rep., 1973. Qu zu Johann Carl Conrad: Typoskript in d. Mappe „Oelrichs“ der „Maus“, Ges. f. Fam.-forschung e. V., Bremen.

  • Author

    Dieter Leuthold
  • Citation

    Leuthold, Dieter, "Oelrichs" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 440 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138272832.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA