Lebensdaten
1903 – 1992
Geburtsort
Wiedenest (Kreis Gummersbach)
Sterbeort
Dortmund
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Manager
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121575268 | OGND | VIAF: 35315763
Namensvarianten
  • Ochel, Willy
  • Ochel, Willi

Orte

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Zitierweise

Ochel, Willy, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121575268.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N. (1869–1946), Fabrikmeister in e. Textilfabrik in Bergneustadt;
    M Johanne Heinrich (1875–1937);
    ⚭ Ilse Klehne (1906–83);
    2 S, 3 T.

  • Biographie

    O. besuchte das Gymnasium in Gummersbach und studierte bis 1927 Maschinenbau an der TH Hannover (Dipl.-Ing. 1927). Seine berufliche Tätigkeit begann er als Konstrukteur und Versuchsingenieur bei den „Flottmann Werken“, Herne. Bald darauf ging er nach Berlin und wurde 1929 Oberingenieur bei der „Borsig AG“, wo er vorzugsweise im Kompressorenbau arbeitete. 1936 wurde er Technischer Direktor der Maschinenfabrik „Ehrhardt & Sehmer“, die sich in Saarbrücken mit der Entwicklung und dem Bau von Großmaschinen, Kompressoren und Walzwerken befaßte. 1941 wechselte O. als Vorstandsmitglied zu der „Orenstein & Koppel AG“ und befaßte sich fortan mit dem Lokomotiven-, Waggon- und Motorenbau. Mit der Gründung der „Hoesch-Werke AG“ Dortmund 1952 wurde O. in deren Vorstand berufen. Seine wesentliche Aufgabe wurde die Modernisierung, Mechanisierung und Automatisierung des Produktionsprozesses. Seit 1960 Vorstands Vorsitzender, führte er 1966 die Fusion mit der „Dortmund-Hörder Hüttenunion“ durch, um einen leistungsfähigen Stahlkonzern zu schaffen. Die noch weitergehende Vereinigung mit dem holländ. Stahlunternehmen „Koninklijke Nederlandsche Hoogovens en Staalfabrieken“ lehnte er ab. O. verließ den Vorstand und trat 1968 in den Aufsichtsrat über, dessen Vorsitz er zweieinhalb Jahre führte. Wegen Meinungsverschiedenheiten bei der Fusion der Hoesch AG mit der niederländ. Hoogovens-Gruppe legte er dieses Mandat schließlich nieder. Im Vorfeld der Bergbausanierung, die auch die Hoesch-Zechen betraf, trat er mit dem sog. Ochelplan 1965 für die Verstaatlichung der Bergbaubetriebe ein, was seiner sonst wirtschaftsliberalen Einstellung zuwiderlief und ihm Gegner auf der Seite der Bergbauunternehmen schaffte.

    O. war ein weitblickender Unternehmensleiter, der dem Strukturwandel in der Nachkriegswirtschaft an der Ruhr durch zukunftsorientierte Entscheidungen Rechnung trug. Auch in seinen vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft suchte er Impulse für neue Entwicklungen zu geben. – Präs. (1955–63), Ehrenpräs. (1968) d. IHK Dortmund; Vorstandsmitgl. d. DIHT (1963–70); Vorstand d. Förderges. Dt. Mus. München (1968–70); Kuratoriumsmitgl. d. Stiftung Volkswagenwerk (1962–70); Senatsmitgl. d. Max-Planck-Ges. (seit 1971); Vors. d. Ges. d. Freunde d. Univ. Dortmund (1968–70); Mitgl. d. Kirchenleitung d. Ev. Landeskirche Westfalen (1967–70).

  • Literatur

    Orenstein & Koppel – Arthur Koppel AG, 1913, S. 103;
    Maschinenfabr. Ehrhardt & Sehmer AG Saarbrücken, 1876–1926, 1926;
    K. Brinkmann, Die Gesch. d. Flottmann-Werke, 1955, S. 59 ff.;
    1869-1969 Flottmann-Werke GmbH Herne, 1969;
    H. Mönnich, Aufbruch ins Revier, Hoesch 1871-1971, 1971;
    O & K setzt alle in Bewegung, 1976;
    Mitt. d. Fam. |

  • Quellen

    Qu Westfäl. Wirtsch.archiv. Hoesch-Archiv.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Ochel, Willy" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 410 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121575268.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA