Lebensdaten
um 1483 – 1537
Geburtsort
Ostfriesland
Sterbeort
Amsterdam
Beruf/Funktion
Faktor der Fugger in Amsterdam ; Finanzagent ; Humanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13357217X | OGND | VIAF: 9826168049018538410001
Namensvarianten
  • Occo, Popius (eigentlich)
  • Occo, Pompeius
  • Occo, Popius (eigentlich)
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Zitierweise

Occo, Pompeius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13357217X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. ostfries. Häuptlingsfam. Allena;
    V Haynck ( wohl vor 1494);
    M Tjade (oder Theda) Poppe;
    Ov Adolph (I.) (1447–1503), 1491 Leibarzt Erzhzg. Sigismunds in Innsbruck, seit 1494 in Augsburg (s. L);
    vor 1514 Gerbrich (s. P), T d. Claes Jacob Maertgensz. u. d. Balich Gerbrands;
    1 S Sybrant (1514–88), Stadtkämmerer u. Bgm. v. A., Faktor d. Fugger, 5 T, u. a. Balich (1510–75, Joost Sijbrandtsz. Buyck, 1505–88, Bgm. v. A., s. NNBW VI), Anna ( 1] Hayo Hompen, um 1495–1540, Dr. iur., Kanzler v. Friesland, kaiserl. Rat, Humanist, s. NNBW X; Biogr. Lex. Ostfriesland I, 2] Saris Alexander de Conincx, Bgm. v. Utrecht), Tietje (⚭ Dirck Jan Hendricksz, Bgm. v. A.), Catrijn (Trijntje) ( Dirck Schaep Jacobsz, Statthalter d. Lehen d. Stifts Utrecht);
    Vt Adolph (II.) (1494–1572), Dr. med., Stadtarzt in Augsburg, Adoptiv-S d. Adolph (I.).

  • Biographie

    O. kam vermutlich um 1494 nach Augsburg, wo er von seinem Onkel Adolph erzogen wurde. Anfang 1504 immatrikulierte er sich an der Univ. Köln, kehrte aber im selben Jahr nach Augsburg zurück, wo Maximilian I. ihm am 20.10.1504 einen Wappenbrief verlieh. In die folgenden Jahre fällt wohl der Beginn seiner Tätigkeit für Jakob Fugger. 1510/11 übersiedelte O. von Augsburg nach Amsterdam, wo ihm als Vertreter der Fugger vorrangig die Aufgabe zufiel, Transporte slowak. Kupfers von Danzig über die Ostsee nach Amsterdam und Antwerpen zu organisieren und politisch abzusichern. Daneben exportierte er größere Mengen engl. Tuche nach Skandinavien und in den Ostseeraum und überwies Ablaßgelder aus den nordeurop. Bistümern an die röm. Kurie. Um die freie Durchfahrt Fuggerscher Kupfertransporte durch den Sund zu sichern, knüpfte O. enge Beziehungen zu Kg. Christian II. v. Dänemark. So war er an den Verhandlungen zwischen dän. Gesandten und dem Brüsseler Hof über die Auszahlung der Mitgift Isabellas, der Schwester Karls V, an ihren Gatten Christian im Jahre 1520 maßgeblich beteiligt. Rund 100 000 Gulden hiervon wurden direkt an O. ausgezahlt, der dafür Pulver, Waffen und andere Waren an Christian II. lieferte. Außerdem vermittelte er niederländ. Fachleute und Siedler nach Dänemark. Nach der Flucht des Königs aus Dänemark (1523) unterstützte O. im Einklang mit der kaiserl. Politik die Bestrebungen um dessen Restitution, unterhielt im Interesse der Fuggerschen Sundschiffahrt aber gleichzeitig Beziehungen zu dessen holstein. Nachfolgern Friedrich I. und Christian III. Seit 1533/34 bemühte er sich auch verstärkt um eine niederländ. -schwed. Annäherung. Aufgrund seiner Diskretion und Geheimhaltung ist das Ausmaß von O.s diplomatischen und politischen Aktivitäten nur schwer einzuschätzen. In Amsterdam selbst bekleidete er kein öffentliches Amt. fungierte aber als Meister der Heilig-Kreuzgilde. Seine mäzenatischen Aktivitäten und seine wertvolle Bibliothek verhalfen ihm zu Ansehen im Kreis der niederländ. Humanisten.

  • Literatur

    G. W. Kernkamp, Rekeningen van P. O. aan Koning Christiaan II van Denemarken 1520-1523, in: Bijdragen en mededeelingen van het historisch genootschap te Utrecht 36 [1915], S. 255-329;
    B. Haak, Het portret van P. O. door Dirck Jacobsz, in: Bulletin van het Rijksmus. 10/2, 1958, S. 27-37;
    G. Frhr. v. Pölnitz, Fugger u. Hanse, 1953;
    ders., Anton Fugger, II/1, 1963, S. 372-79;
    O. Nübel, P. O. 1483 bis 1537, Fuggerfaktor in Amsterdam, 1972;
    ders., Das Geschl. O., in: Lebensbild(er) Bayerisch Schwaben X, 1973, S. 77-113;
    NNBW VI;
    Contemporaries of Erasmus III, 1987;
    Biogr. Lex. Ostfriesland I. – Zu Adolph (I.): ADB 24;
    Augsburger Stadtlex., 1985.

  • Porträts

    Hausaltar mit Stifterbildern v. P. O. u. Gerbrich Claes v. J. Cornelisz, 1515 (Antwerpen, Mus. voor schone kunsten);
    Gem. v. D. Jacobsz, 1531 (Amsterdam, Rijksmus).

  • Autor/in

    Mark Häberlein
  • Zitierweise

    Häberlein, Mark, "Occo, Pompeius" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 409 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13357217X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA