Lebensdaten
1886 – 1981
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Geograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11873587X | OGND | VIAF: 44665018
Namensvarianten
  • Obst, Erich K. G.
  • Obst, Erich
  • Obst, Erich K. G.
  • mehr

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Obst, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11873587X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus schles. Weberfam.; V Paul, Kaufm.; M Anna Frank;
    1913 Hanna (* 1892), T d. Alexander Supan (1847–1920), Prof. d. Geogr. in Breslau, Geh. Reg.rat (s. Pogg. VII a, Suppl.), u. d. Adele Rektorschik;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    O. studierte in Breslau, wo er 1908 bei Alexander Supan mit einer Arbeit über „Die Oberflächengestaltung d. schles.-böhm. Kreideablagerungen“ promoviert wurde. Anschließend trat er in das Kolonialinstitut in Hamburg ein und führte 1911/12 eine große Expedition im Inneren des damaligen Deutsch-Ostafrika durch (Das abflußlose Rumpfschollenland im nordöstl. Dt.-Ostafrika, 2 Bde., 1915/23). 1913 habilitierte sich O. in Marburg (die Habilitationsschrift umfallt den ersten Band des eben genannten Werkes) und übernahm 1915 eine o. Professur in Konstantinopel, wo er bis 1918 den osman. Wetterdienst organisierte. Seit 1919 ao. Professor in Breslau, wurde er 1921 Ordinarius für Geographie an der TH Hannover. 1938 wechselte O. erneut nach Breslau, 1945 kehrte er nach Hannover zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung blieb. 1935/36 führte ihn eine weitere Expedition (mit Kurt Kayser) nach Afrika, deren Ergebnisse erst 1949 veröffentlicht wurden (Die große Randstufe auf der Ostseite Südafrikas und ihr Vorland). Von dem von ihm herausgegebenen und auf 25 Bände angelegten Gesamtwerk „Afrika, Handbuch der praktischen Kolonialwissenschaften“, erschienen 1941-43 insgesamt 13 Bände. Ein anderes, auf eigener Anschauung beruhendes Forschungsgebiet O.s bildete Rußland, das er 1924 von der Eismeerküste bis Transkaukasien bereiste, wobei ihn die weltpolitische Stellung des russ. Reiches interessierte, das er mit dem brit. Imperium verglich. Ferner befaßte sich O. mit Fragen der Geographie Schlesiens und der Klimatologie allgemein, in späteren Jahren auch mit Problemen der Wirtschafts- und Verkehrsgeographie sowie mit der „zukünftigen Fortentwicklung der Geographie“.

    Überschaut man O.s Werk, so fällt ein bedeutsamer Wandel auf: Sein wissenschaftlicher Ausgangspunkt war die physische Geographie, die sowohl seine Dissertation als auch die beiden Afrika-Expeditionen bestimmte. Daneben trat zunehmend ein Interesse an der Verknüpfung der Menschen mit der Geographie, insbesondere an den geographischen Bedingungen der Politik in den Vordergrund. 1924 gründete O. zusammen mit Karl Haushofer (1869–1946) die „Zeitschrift für Geopolitik“, deren Konzept er allerdings nach eigener Aussage seit 1931 nicht mehr mittrug (1932 wird er letztmals als Mitherausgeber genannt). Durch die Herausgabe mehrerer Lehrbücher beeinflußte er die Geographie der Nachkriegszeit maßgeblich, indem er der Anthropogeographie international zum Durchbruch verhalf.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenvors. d. Geograph. Ges. Hannover, Ehrenmitgl. d. d. Geograph. Ges. in Frankfurt/M., München, Wien, Rostock u. a.;
    Mitgl. d. Leopoldina (1933);
    Goldene Medaille d. Geograph. Ges. in Frankfurt/M., d. Ges. f. Erdkde. in Berlin u. d. Geograph. Ges. in Hamburg.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Vernichtung d. dt. Kolonialreiches in Afrika, 1921;
    Russ. Skizzen, 1925;
    England, Europa u. d. Welt, Eine geopol.-weltwirtsch. Studie, 1927;
    Bausteine z. Geopol., 1928 (mit K. Haushofer, H. Lautensach u. O. Maull);
    Allg. Wirtsch.-u. Verkehrsgeogr., 1959. – Hg.: Lehrb. d. allg. Geogr., 1959 (mehrere Aufl.). – Mithg.: Grundzüge d. Physischen Erdkde. (seit 1927, mit A. Supan);
    Zs. f. Geopol. (1924–32).

  • Literatur

    FS E. O. z. 65. Geb.tag, 1951;
    G. Bartsch, Werk u. Wirken v. E. O., in: Hannover u. Niedersachsen, 1953 (L);
    Catalogus Professorum TH Hannover 1831-1956, 1956, (P);
    R. Schmitz, Die Naturwiss. an d. Philipps-Univ. Marburg 1527-1977, 1978, S. 506 f.;
    Gedenktage d. mitteldt. Raumes, 1986, S. 118 f. (W, L);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1980;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Uta Lindgren
  • Zitierweise

    Lindgren, Uta, "Obst, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 407 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11873587X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA