Lebensdaten
1906 – 1993
Geburtsort
Duisburg
Sterbeort
in Amerika
Beruf/Funktion
Thermodynamiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136983790 | OGND | VIAF: 81238044
Namensvarianten
  • Nüll, Werner von der
  • Nüll, Werner von der
  • Nuell, Werner T. von der
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Zitierweise

Nüll, Werner von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136983790.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1876–1924), Bürogehilfe, Kaufm. in D., S d. Wilhelm (1846–1904/05, ev.), aus Wilsele (Holland), Schriftsetzer u. Buchdrucker in D., u. d. Elisabeth Meyer (1852-um 1915, kath.);
    M Elisabeth Schulte-Müntig (* 1879) aus Gelsenkirchen;
    Duisburg 1934 Liese-Lotte (* 1908), T d. Bruno Jüres ( 1928, ev.), aus D.-Ruhrort, u. d. Frieda Führ (1887-n. 1953), aus Wiesbaden.

  • Biographie

    N. studierte 1924-30 Maschinenbau an der TH Braunschweig und wurde dort erster Assistent am Lehrstuhl für Strömungsmaschinen. 1930 erhielt er ein Gauss-Stipendium für hervorragende Studienleistungen. 1934 wurde N. Leiter des Instituts für Strömungsmaschinen der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof. Hier wurde er zum maßgebenden Spezialisten für Turbolader in Verbrennungsmotoren. Er führte 275 Messungen der Förderhöhen aller in- und ausländischen Lader durch und beschrieb 1937 deren Eigenschaften und die Anordnung an den Motoren. Stets betonte N. die Bedeutung der Abgasenergie nach Alfred Büchi (1879–1959), Sanford Moss (1872–1946) und Auguste Rateau (1863–1930). Im Kfz-Betrieb war ihre Nutzung 1928 schon versucht worden; N. zeigte ihre Brauchbarkeit sowohl im ortsfesten wie beweglichen Betrieb. Er konzentrierte sich auf den Radiallader, brachte ihn bei Hochaufladung auf die zehnfache Leistung und führte die „Dralldrossel“ mit verstellbaren Leitschaufeln ein. Mit gekühlten Hohlräumen in den Schaufeln schützte er die Turbolader vor den hohen Abgas-Temperaturen.

    1946 folgte N. einer Einladung der US Air Force nach Dayton/Ohio, wo er die Vorteile der Radialturbine beweisen konnte. 1948 wechselte er zur AiResearch Co. in Los Angeles über, einer Tochterfirma der Garrett Corp. Das Unternehmen entwickelte sich aufgrund der Tätigkeit N.s und des Chefingenieurs Helmut Schelp zum weltweit größten Anbieter von Abgasturboladern. Dort leitete er die Entwicklung von Gasturbinen und Turbomotoren für Flugzeug-, Fahrzeug-, Schiffs- und Industrie-Motoren. Er entwickelte 1949 die ersten kleinen Hilfs-Gasturbinen (100 PS) für Verkehrsflugzeuge. Seit 1952 leitete N. die Abteilung „Sonderprojekte“ und die Vermarktung der AiResearch-Erzeugnisse. 1959 war er Vorsitzender des Forschungsbeirates von Garrett. Unter seiner Leitung bauten Ai-Research/Garrett bis 1981 drei Millionen Turbolader, Gasturbinen und kleine Strömungsmaschinen. N. gehört zu den Urhebern deutscher Gasturbinen und – laut urkundlicher Bestätigung durch die American Society of Mechanical Engineers (ASME) 1964 – zu deren erfolgreichsten Anwendern.|

  • Auszeichnungen

    Tit.-Prof. (1940).

  • Werke

    Unterss. am umlaufenden Kreiselpumpenrade üb. Arbeitsübertragung u. Hohlraumbildung, Diss. TH Braunschweig 1934 (ungedr.);
    Die Kreiselrad-Arbeitsmaschinen, 1937, ²1957 (mit A. Garve);
    Die Gestaltung v. Flugmotorenladern, in: Luftfahrtforsch. 14, 1937, S. 244 ff.;
    Leistung u. Wirkungsgrad v. Flugmotorenladern, in: Jb. d. dt. Luftfahrtforschung, 1937, S. 404 ff. (mit A. Garve);
    Überlegungen zu d. Frage d. größtmöglichen Förderhöhe einstufiger Radiallader, in: Luftwissen 7, 1940, S. 174-80;
    Ladeeinrichtung, in: Automobiltechn. Hdb, 14.-17. Aufl., 1941-53;
    Betrachtungen üb. Ladeeinrichtungen, insbes. Kreisellader f. Kfz-Motoren, in: DVL-Jb. 1938;
    Single-Stage Radial Turbines for Gaseous Substances, in: ASME Transactions 74, 1952, Nr. 4;
    Superchargers and their Comparative Performance, in: SAE Quarterly Trans. VI, 1952, S. 753-81;
    Amerik. u. brit. Ladeeinrichtungen f. Kolben-Brennkraftmaschinen, in: Motortechn. Zs. 17, 1956, S. 167-73 (W), 20, 1959, S. 200 ff., 21, 1960, S. 304 ff., 24, 1963, S. 321-25.

  • Literatur

    Wer ist wo, Luftfahrt-Wiss. u. -
    Technik, 1942;
    Motortechn. Zs. 14, 1953, S. 56, 25, 1964, S. 224;
    K. v. Gersdorff u. K. Grasmann, Flugmotoren Strahltriebwerke, in: Die dt. Luftfahrt II, 1981.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Nüll, Werner von der" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 370 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136983790.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA