Lebensdaten
1861 – 1948
Geburtsort
Leer (Ostfriesland)
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Verbandspolitiker ; Einzelhandelskaufmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138257477 | OGND | VIAF: 88302234
Namensvarianten
  • Norden, Jakob van
  • Norden, Jacob van

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Zitierweise

Norden, Jakob van, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138257477.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Hinrich (1832–79), Kaufmann in L. u. Reisender;
    M Johanne Sara Muchall (* 1840) aus L.;
    1889 Johanna (1861–1942), Lehrerin, T d. Heinrich Stamer, Domänenpächter in Mechow (Mecklenburg), u. d. Marie Siek;
    3 S Hans (1890-|1918), Dr. Karl (1892–1962), Dr. Heinz (1894–1960).

  • Biographie

    N. wuchs unter schwierigen finanziellen Verhältnissen und unter mehrfachem Wohnsitz- und Schulwechsel auf. Er brach eine Malerlehre ab, wurde Schreiber, später Kommis und Reisender in einer Kolonialwarengroßhandlung seiner Heimatstadt. Seit 1886 arbeitete er bei der Eisengießerei Schreiber, für welche er u. a. Öfen verkaufte und 1892 ein Musterlager in Köln aufbaute; im selben Jahr eröffnete er dort ein eigenes Geschäft für Öfen, Herde und Haushaltswaren. Die harte Konkurrenz durch die Warenhäuser führte N. früh in die Verbandspolitik und in die Agitation gegen „unlautere“ Konkurrenz. 1898 war er Mitgründer des „Gesamtverbandes der Kaufleute der Haus- und Küchengeräte“, 1902 der ersten Rabattsparvereine und 1905 des „Detaillistenverbandes Köln“ (über viele Jahre auch dessen Vorsitzender). In den 20er Jahren war er auch Vorstandsmitglied der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels.

    1913 in die Vollversammlung der Kölner Handelskammer gewählt, wurde N. einer der ganz frühen Protagonisten des Einzelhandels in den Kammern. Seit 1913 war er stellvertretender Handelsrichter in Köln, seit 1918 der erste Einzelhändler im Amt des Handelsrichters in Deutschland. Das 1924 von der IHK Köln errichtete Einigungsamt in Wettbewerbsstreitigkeiten geht auf seine Initiative zurück. 1921-34 stand N. an der Spitze des Einzelhandelsausschusses des Deutschen Industrie- und Handelstages und gehörte damit auch dessen Vorstand an. Ebenso war er Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates. 1928 initiierte N. an der Univ. Köln das Institut für Einzelhandelsforschung. 1933/34 schied er aus allen Ämtern aus.

    N. war Deutschnationaler, trat jedoch nicht in die NSDAP ein. 1894-1939 fungierte er als Presbyter und Kirchmeister der Ev. Antonitergemeinde in Köln. Dem Ev. Arbeiterverein Köln gehörte er 1892-1940 an, lange Jahre als Vorsitzender. N. war ein leidenschaftlicher Verfechter der Interessen der „kleinen Leute“. Sein Kampf als Unternehmer richtete sich gegen den unlauteren Wettbewerb seitens der „Kapitalisten“, nämlich der – häufig jüd. – Inhaber der Warenhäuser. Die hohe Anerkennung seiner Verdienste um den deutschen Einzelhandel verdeutlicht die Vielzahl der Ehrenmitgliedschaften und Ehrenvorsitze, die ihm auch nach 1945 erneut verliehen wurden. Das von seinen Söhnen fortgeführte Unternehmen wurde 1961 liquidiert.|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. pol. h. c. (Köln 1929).

  • Quellen

    Qu Rhein.-Westfäl. Wirtsch.archiv zu Köln (Firmenakte J. van N.; Personenarchiv; ungedr. Ms. J. van N.s „Meine Lebenserinnerungen“, 1944).

  • Literatur

    R. Seyffert, Das Kölner Einzelhandelsinst, 1929;
    Westdt. Wirtsch.ztg., 1931, S. 224 f.;
    H. Müser, J. van N., in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. 6, 1954, S. 93-107 (P);
    Mitt. IHK zu Köln, 1961, S. 238;
    Unternehmer. Selbstverw. in Köln 1914-1997, 1997, S. 51, 498, 511.

  • Porträts

    IHK zu Köln.

  • Autor/in

    Klara van Eyll
  • Zitierweise

    Eyll, Klara van, "Norden, Jakob van" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 341-342 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138257477.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA