Nipkow, Paul
- Lebensdaten
- 1860 – 1940
- Geburtsort
- Lauenburg (Pommern)
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Ingenieur
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 130688142 | OGND | VIAF: 60195843
- Namensvarianten
-
- Nipkow, Julius Paul Gottfried
- Nipkow, Paul
- Nipkow, Julius Paul Gottfried
- Nipkow, Paul G.
- Nipkow, Paul Julius Gottlieb
- mehr
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Genealogie
V →Friedrich Wilhelm († 1883), Bäckereibes. in L., Stadtverordneter, MdL, S d. Karl Gottlieb, Ackerbürger in L., u. d. Florentine Charlotte Gerth;
M Theresia Auguste Catharina (1839–1919), T d. Ferdinand Magdalinski, Schuhmachermstr. in L., u. d. Dorothea Hermine Schmoll;
⚭ Sofie, T d. Steuereinnehmers Johannes August Colonius u. d. Therese N. N.;
3 S, 3 T. -
Biographie
N. besuchte das Progymnasium seiner Heimatstadt und anschließend das Gymnasium in Neustadt (Westpreußen). Seit 1882 studierte er Naturwissenschaften in Berlin u. a. bei →H. v. Helmholtz und →A. Slaby. Ende 1883 erfand er das Grundkonzept des elektrischen Fernsehens. Durch die punktweise Abtastung des Bildes mit einer rotierenden spiralgelochten Scheibe (später „Nipkow-Scheibe“ genannt) in Verbindung mit einer lichtempfindlichen Selenzelle konnte eine optische Vorlage in elektrische Signale umgewandelt werden. Dafür wurde ihm nach der Anmeldung vom 6.1.1884 unter der Bezeichnung „Elektrisches Teleskop“ das Patent Nr. 30105 erteilt. Da jegliche Resonanz ausblieb, befaßte sich N. erst nach dem 1. Weltkrieg erneut mit dem elektrischen Fernsehen und meldete am 9.2.1924 ein Patent zur „Erzielung des Synchronismus bei Apparaten zur elektrischen Bildübertragung“ (DRP 498415) an. Eher Theoretiker als Praktiker, überließ er anderen Erfindern und Konstrukteuren die technische Realisierung. N.s elektronischmechanisches Abtastsystem spielte in der Praxis keine wichtige Rolle. Das Fernsehen setzte sich erst mit der Kathodenstrahlröhre durch, bei der ein durch Magnetfelder gesteuerter Elektronenstrahl des Bild abtastet. Auf ihn geht aber der grundlegende Gedanke einer punktweisen Abtastung der Bildvorlage und einer Umwandlung optischer in elektrische Signale zurück. 1935 wurde der erste deutsche Fernsehsender nach N. benannt.
Nach dem Einjährigen beim Eisenbahn-Bataillon in Berlin-Schöneberg arbeitete N. bis zu seiner Frühpensionierung 1919 als Konstrukteur bei der Eisenbahnsignalbauanstalt Zimmermann und Buchloh in Berlin-Borsigwalde. Neben seiner Berufstätigkeit widmete er sich Problemen des Flugzeugbaus, wobei ihm der Insektenflug als Vorbild diente.|
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Auszeichnungen
Patente Nr. 112506 u. 116287 (1897/98);
Ehrenmitgl. d. Allg. Dt. Fernsehver., Berlin (1930) u. d. Inst. Internat, de Télévision, Brüssel (1930);
Dr. h. c. (Frankfurt/Main 1935);
Ehrenbürger v. Lauenburg. -
Werke
Der Telephotograph u. d. elektr. Teleskop, in: Elektrotechn. Zs. 6, 1885, S. 419-25.
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Literatur
Ill. Ztg. (Berlin), Nr. 6, 1933 (P);
W. Möbus, Wegbereiter d. Fernsehtechnik, 1951, S. 62;
H. M. Schulze, Pioniere d. Nachrichtentechnik, 1956, S. 79 (P);
G. Goebel, in: Fernseh-Rdsch. 1960, H. 8, S. 334-48 (P);
W. Bruch, in: Berlin. Lb., Techniker, 1990, S. 357-65 (P); Lex. d. Elektrotechniker (P);| -
Nachlass
Nachlaß: Feldhaus-Archiv (Berlin, Dt. Technikmus.).
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Autor/in
Helmut Lindner -
Zitierweise
Lindner, Helmut, "Nipkow, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 279 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130688142.html#ndbcontent