Lebensdaten
1872 – 1939
Geburtsort
Lemberg
Sterbeort
Bukarest
Beruf/Funktion
Rabbiner
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 138241937 | OGND | VIAF: 41731703
Namensvarianten
  • Niemirower, Jakob
  • Niemirower, Jakub Izaak
  • Niemirower, Jacob

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Zitierweise

Niemirower, Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138241937.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., S e. Rabbiners;
    M N. N.;
    N. N.;
    K;
    Vt Samuel Margoshes (eigtl. Margosches, 1887–1968), seit 1905 in d. USA, zionist. Publizist (s. Enc. Jud. 1971).

  • Biographie

    N. wurde in seiner Heimatstadt durch den Rabbiner Isaak Aaron Ettinger (1828–91) und in Jassy durch seinen Großvater in die rabbinische Literatur eingeführt. In Berlin studierte er an Israel Hildesheimers (1820–99) orthodoxem Rabbiner-Seminar Theologie und gleichzeitig an der Universität Philosophie, Geschichte und Literatur. 1896 promovierte er hier mit der Dissertation „Der Zusammenhang von Willensfreiheit, Gewissen, Belohnung und Strafe“ zum Dr. phil. Im selben Jahr wurde N. Rabbiner in Jassy. 1911 wechselte er zur sephardischen Gemeinde nach Bukarest. 1921 wurde er zum Rabbiner an der Hauptsynagoge und zum Oberrabbiner|Rumäniens ernannt. N., der sich bereits 1897 der zionistischen Bewegung angeschlossen hatte, war seit 1898 B'nai B'rith-Vorsitzender in Jassy, dann von ganz Rumänien. Er beteiligte sich aktiv in der kulturellen Vereinigung „Jeschurun“ und in der „Gesellschaft zur Erforschung der jüd. Geschichte und Kultur in Rumänien“. Er setzte sich für die Gründung eines Rabbiner-Seminars ein und für die Errichtung jüd. Schulen. Er publizierte in deutschen, jidd., rumän. und hebr. Zeitschriften (u. a. in „Die jiddische Zukunft“, „Die Welt“ und „Jiddische Gazetten“) über 650 Aufsätze. N., der seit 1926 einen Sitz im rumän. Senat innehatte, verstand es nicht nur, die verschiedenen Strömungen innerhalb des Judentums im neugebildeten Großrumänien zusammenzuführen, sondern auch das Verhältnis zum Staat und zu den einzelnen Volksgruppen, besonders zu den Deutschen, denen sich die Juden kulturell eng verbunden fühlten, zu verbessern. Allerdings mußte N., auf den 1936 ein rassistisch motiviertes Attentat verübt wurde, vor dem wachsenden Antisemitismus, wie er von der „Eisernen Garde“ Corneliu Codreanus, von Ion Antonescu, zunehmend auch von den Deutschen propagiert wurde, kapitulieren.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zichron Nahum, 1903 (Predigten u. Vorträge);
    Chassidismus u. Zaddikismus, 1913;
    Frei u. treu, Jabnehist. Essays, 1914;
    Contributions à la philosophie historique juive, 1914;
    Scrieri complete, 4 Bde., 1918-32.

  • Literatur

    Sinai 4/5, 1932 f. (N. gewidmet, P);
    H. Glass, Zerbrochene Nachbarschaft, Das dt.-jüd. Verhältnis in Rumänien (1918–1938), 1996;
    Z. Ornea, Die jüd. Gde. in Bukarest, in: Banatica 4, 1996, S. 75-80;
    S. Reisen, Leksikon fyn d. jidd. literatur yn presse, II, 1927;
    Wininger IV;
    Enc. Jud. 1971 (P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Niemirower, Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 238-239 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138241937.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA