Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
oldenburgische Politiker- und Juristenfamilie
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 138226970 | OGND | VIAF: 88275058
Namensvarianten
  • Niebour

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Zitierweise

Niebour, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138226970.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die aus Hannover stammende Familie N. kam 1811 mit Johann Conrad Wilhelm (1786–1849) nach Oldenburg, wo dieser als Steuerdirektor tätig war. Seiner Ehe mit Wilhelmine Heyn (1792–1873) entstammten zehn Kinder. Ihr ältester Sohn Johann Georg Friedrich Wilhelm (1813–95, s. Brem. Biogr. d. 19. Jh.) trat 1828 in den oldenburg. Militärdienst (1846 Hauptmann), 1858 wechselte er als Major in den brem. Militärdienst (1867 als Oberst verabschiedet). Innerhalb des Offizierskorps stellte er eine Ausnahme dar, da er liberal-freisinnige Ansichten vertrat und diese auch aktiv durchzusetzen versuchte. 1845 gehörte er zu den Gründern eines Vereins zur Förderung der Volksbildung, war 1850-52 und 1854 Abgeordneter, zeitweise 2. Vizepräsident des Oldenburg. Landtags, in dem er sich der linksliberalen Opposition anschloß. Nach seiner Pensionierung widmete er sich in Bremen dem Aufbau von Volks- und Schulbibliotheken. Sein jüngerer Bruder August (1821–91, s. L) war nach dem Jurastudium in Bonn und Jena seit 1856 als Rechtsanwalt in Neuenburg und Varel tätig. Nach dem Ausbruch der Revolution von 1848 schloß er sich den Linksliberalen an. 1849-52 und 1854-61 gehörte er dem Oldenburg. Landtag an und amtierte 1851-61 als dessen Präsident. 1859 wurde er in den Führungsausschuß des neugebildeten Nationalvereins kooptiert. August, der in seinen politischen Forderungen an die Reichsverfassung von 1849 anknüpfte und überzeugter Großdeutscher war. trat bald wieder aus dem Nationalverein aus, als dessen kleindeutsch-unitarische Tendenzen offenkundig wurden. 1862 gehörte er kurzzeitig dem großdeutsch orientierten Reformverein an, dessen konservativklerikale Tendenzen ihn jedoch rasch abstießen. Resigniert zog er sich aus der Landes- und Bundespolitik zurück und widmete sich als Ratsherr und stellvertretender Bürgermeister in Varel kommunalen Aufgaben. Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes wurde er als Kandidat der Fortschrittspartei im Oktober 1884 in den Reichstag gewählt, legte aber schon im Februar 1885 sein Mandat nieder. Seiner Ehe mit Anne Hermine Adele Wahn (1830–70) entstammten u. a. Eduard (1856–1926), 1908-24 Präsident des Oberlandesgerichts Oldenburg, Dr. Hermann (1862-n. 1942, s. L), der 1894-1927 – zuletzt als Oberregierungsrat – am kaiserl. bzw. Reichspatentamt in Berlin tätig war und wohl als erster grundlegende biographische Sammlungen zur Geschichte der Frankfurter Nationalversammlung verfaßte, sowie die Oberlehrerin und Schriftstellerin Minna (* 1863, s. Wi. 1914). Eduards Sohn August Heinrich (1889–1929, s. DBJ XI, Tl.) wurde Senator in Lübeck.

  • Literatur

    Die Fam. N. (Ms. im StA Oldenburg);
    P. K. Schwarz, Nat. u. soz. Bewegung in Oldenburg im J.zehnt vor d. Reichsgründung, 1979;
    Biogr. Hdb. Oldenburg;
    zu August:
    W. Leesch, Die dt. Archivare 1500-1945, II, 1992;
    zu Hermann:
    Biogr. Hdb. Frankfurter NV, S. 35 f. u. 64 f. (W).

  • Autor/in

    Hans Friedl
  • Zitierweise

    Friedl, Hans, "Niebour" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 217 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138226970.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA