Lebensdaten
1873 – 1939
Geburtsort
Héthárs (Lipany, Slowakei)
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Otologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 138228906 | OGND | VIAF: 84822968
Namensvarianten
  • Neumann Ritter von Héthárs, Heinrich
  • Neumann, Heinrich (bis 1917)
  • Neumann von Héthárs, Heinrich
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Zitierweise

Neumann von Héthárs, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138228906.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann N., Kaufm. in Miskolc;
    M Jetty Singer;
    1912 Melitta (* 1886), T d. Josef Koppel u. d. Rahel Pauline Hartmann;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    N. studierte in Wien Medizin und promovierte 1901 als Schüler des berühmten Otologen Adam Politzer (1835–1920), dessen Tradition er fortsetzte; gleichzeitig arbeitete er am Pathologisch-Anatomischen Institut bei Anton Weichselbaum (1845–1920). 1907 folgte die Habilitation, seit 1910 war er als Ohrenarzt am Krankenhaus der Kaufmannschaft, seit 1912 in der Ohrenambulanz des Kaiser-Franz-Joseph-Ambulatoriums tätig. Nach dem Rücktritt von Viktor Urbantschitsch wurde N. 1919 ao. Professor und übernahm die Leitung der Wiener Ohrenklinik (1929 o. Prof.). N. hatte eine große internationale Praxis, er behandelte die Könige von England, Spanien und Rumänien; es hieß, er habe „das Ohr der Könige“. 1938 wurde er im Zuge der nationalsozialistischen Besetzung Österreichs seiner Stellung enthoben und verhaftet, durch die Intervention des Herzogs von Windsor jedoch wieder . 1938 emigrierte er in die USA.

    N. beschäftigte sich mit der modernen – teilweise schmerzlosen – operativen Ohrenheilkunde, an deren Entwicklung er großen Anteil hatte, sowie mit der Klinik und Therapie der Mittelohrerkrankungen und ihren Komplikationen. Bei Radikaloperationen trat er für ein schonendes, die Gehörfunktion zumindest ansatzweise erhaltendes Vorgehen ein, eine Tendenz, die die zukünftige Ohrenchirurgie bestimmen sollte. Ein lebensrettendes Verfahren zur operativen Eröffnung des Ohrlabyrinthes stammt von N., ebenso die komplette Mastoidektomie mit systematischer Ausräumung aller Zellen des Warzenfortsatzes und die Beschreibung eines für die Meningitis charakteristischen Symptoms, des „Flockenlesens“.|

  • Auszeichnungen

    Gedenktafel, Dr. Karl Lueger-Ring 4, Wien.

  • Werke

    Der otit. Kleinhirnabszeß, 1905;
    Btrr. z. Anatomie d. Taubstummheit, 1909;
    Gesch. d. intrakraniellen otit. Komplikationen seit 1850, in: A. Politzer, Gesch. d. Ohrenheilkde., 1913;
    Die Lokalanästhesie in d. Ohrenheilkde., 1924;
    Die Physiol. d. Bogengangapparates, 1926 (mit F. Fremel);
    Die Physiol. d. Zentren u. Bahnen d. Vestibularapparates, 1926 (mit dems.);
    Die konservative Radikaloperation d. chron. Mittelohrentzündungen, 1928. – Bibliogr.: J. Fuierer, Personalbibliogrr. v. Professoren u. Dozenten d. Hals-, Nasen-, Ohrenheilkde. an d. med. Fak. d. Univ. Wien im ungefähren Zeitraum v. 1861-1910, Diss. Erlangen-Nürnberg 1972, S. 189-202.

  • Literatur

    The Lancet, 1939, S. 1153;
    E. Lesky, Die Wiener Med. Schule im 19. Jh., 1965, S. 432, 434;
    E. H. Majer, in: Österr. Ärzteztg. 29, 1974, S. 499 f.;
    ders. u. M. Skopec, Zur Gesch. d. Oto-Rhino-Laryngol. in Österreich, 1985, S. 41-44;
    L. Arzt, in: Wiener klin. Wschr. 58, 1946, S. 117 f.;
    Fischer;
    ÖBL;
    BHdE II. |

  • Quellen

    Qu Univ.archiv Wien; Archiv d. Stadt u. d. Landes Wien.

  • Porträts

    Gem., anonym (Inst. f. Gesch. d. Med. d. Univ. Wien);
    Phot. u. Lith. (ebd.).

  • Autor/in

    Karl Sablik
  • Zitierweise

    Sablik, Karl, "Neumann von Héthárs, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 152 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138228906.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA