Lebensdaten
1919 – 1992
Geburtsort
Fenne/Saar
Sterbeort
Homburg/Saar
Beruf/Funktion
Sportfunktionär ; Journalist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119128411 | OGND | VIAF: 42641234
Namensvarianten
  • Neuberger, Hermann

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Neuberger, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119128411.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard, Oberlehrer;
    M Gertrud Graewen, Lehrerin;
    1) N. N., 2) N. N., 3) Irmgard Rössler;
    2 T aus 1), 2 T aus 2).

  • Biographie

    Nach dem Abitur im Internat der altsprachlichen Lenderschule Sasbach (Schwarzwald) 1938 durchkreuzte der 2. Weltkrieg N.s Studienpläne (Germanistik u. Theaterwissenschaft) und seinen Berufswunsch, Regisseur zu werden. Nach Ableistung des Wehrdienstes und Kriegsteilnahme in Afrika und Italien (zuletzt Hauptmann) kehrte N. im November 1945 in die Heimat zurück. Bereits|als Kind beim FV 1903 Saarbrücken sportlich aktiv, arbeitete er seit 1946 als Redakteur beim Saarbrücker „Sport-Echo“. Seit 1951 war er in der Werbeabteilung der Karlsberg-Brauerei in Homburg beschäftigt und übernahm 1955 die Geschäftsführung der neugegründeten „Saarland-Sporttoto GmbH“ (1961-84 Direktor). 1976-84 leitete N. auch deren Tochtergesellschaft „Saarland Spielbank GmbH“. 1946 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Saarländ. Fußball-Bundes (SFB) und des Saarländ. Landessportverbandes (LSVS). 1950 wurde er Vorsitzender des SFB (danach Ehrenvorsitzender), 1959 auch des LSVS. Bereits 1969 zum Vizepräsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewählt, lenkte N. 1975-92 als Präsident diesen größten Sportfachverband der Welt. 1975 wurde er zum Vizepräsidenten des Weltfußballverbandes (FIFA) gewählt. Nach dem Scheitern des Anschlußgedankens des SFB an den franz. Fußball-Verband 1949 verfocht N. zunächst eine Saarland. Autonomie, um nach dem Saarreferendum 1955 für eine Rückkehr zum deutschen Sport einzutreten. 1956 schloß sich der SFB dem DFB an. An der Einführung der Fußball-Bundesliga auf Lizenzspielerbasis 1963 hatte N. maßgeblichen Anteil. Die dadurch bewirkte Straffung des Spielsystems und die Durchsetzung des Vollprofessionalismus bildeten entscheidende Grundlagen für die Weltgeltung des deutschen Fußballs. N. organisierte die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland (Aus- u. Neubau von Stadien). Dadurch empfahl er sich für den DFB-Vorsitz sowie für herausgehobene Tätigkeiten in der FIFA, die ihn 1978-90 zum Präsidenten der Organisationskomitees der Fußballweltmeisterschaften bestimmte. Massive Kritik von Politik und Medien in Deutschland erntete N. als Organisationschef der Fußball-Europameisterschaft 1988 durch seine Entscheidung, auf Druck osteurop. Verbände auf Berlin (West) als Spielort zu verzichten. Zu seinen größten Leistungen zählt der gleichberechtigte Zusammenschluß der beiden deutschen Fußballverbände DFB und Deutscher Fußball-Verband der DDR im November 1990. Als einem der bedeutendsten deutschen Sportfunktionäre nach dem 2. Weltkrieg gelang es N., einerseits die Einheit von Amateursport und Profifußball im Verband zu erhalten und andererseits den Erfordernissen moderner Sportvermarktung durch Wirtschaft, Werbung und Fernsehen Rechnung zu tragen. Seit 1995 wird der mit 15 000 DM dotierte „Hermann-Neuberger-Preis“ an Vereine oder Verbände für besondere Verdienste um den Jugendleistungssport im Saarland verliehen.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Rundfunkrats d. Saarland. Rundfunks (1963–92);
    Aufsichtsratsvors. d. Volksbank Saarbrücken (1971–88);
    Präsidiumsmitgl. d. Nat. Olymp. Komitees f. Dtld. (1973–92);
    stellv. Aufsichtsratsvors. d. Saarland-Sporttoto GmbH (1985–92);
    Präs. d. INTERTOTO (1975–85), anschließend Ehrenpräs.;
    Gr. BVK mit Stern (1980);
    Dr. h. c. (Guadalajara, Mexiko, 1988).

  • Werke

    Gesprochenes Wort. (hg.) v. d. Reg. d. Saarlandes, Min. f. Kultus, Bildung u. Sport, 1985;
    Reden zw. 1973 u. 1990, in: Dt. Fußball-Bund (Hg.), H. N., Ein Leben f. d. Fußball, 1993, S. 222-45.

  • Literatur

    Die Entwicklung u. Lage d. Sportbewegung im dt. Saargebiet seit d. J. 1945, in: Theorie u. Praxis d. Körperkultur 4, 1955, S. 723-34, 804-09, 881-91;
    Saarländ. Fußball-Verband (Hg.), Saarfußball – 5 Jahre in d. FIFA, 1981;
    S. Lazar, Makler d. Fußballs (ARD-Fernseh-Porträt, gesendet Mai 1988);
    Dt. Fußball-Bund (Hg), H. N., Ein Leben f. d. Fußball, 1993;
    ders. (Hg.), Zum Gedenken an H. N., o. J. [1993];
    W. Harres, Sportpol. an d. Saar 1945-1957, 1997.

  • Porträts

    Büste v. Hans Schröder (Saarbrücken, Hermann Neuberger-Landessportschule).

  • Autor/in

    Josef Anker
  • Zitierweise

    Anker, Josef, "Neuberger, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 103-104 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119128411.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA