Lebensdaten
1923 – 1959
Geburtsort
Groß-Hoschütz (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Tibetologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123844207 | OGND | VIAF: 39506762
Namensvarianten
  • Nebesky-Wojkowitz, René Mario
  • Nebesky von Wojkowitz, René Mario
  • Nebesky-Wojkowitz, René
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Zitierweise

Nebesky-Wojkowitz, René, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123844207.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottlieb N. v. W., Stabskapitän d tschechoslowak. Armee;
    M Emmy Lorenz;
    Wien 1958 Christine (1930–59, Freitod), studierte Musik-, Theaterwiss. u. Völkerkde. in W., zuletzt Inh. e. Kohlenhandlung, T d. Industriekonsulenten Adolf Bauer u. d. Marie Pawlowski; kinderlos.

  • Biographie

    N. besuchte die Volksschule in Olmütz, dann das Realgymnasium in Leitmeritz. 1941 übersiedelte die Familie nach Prag, wo N. die Deutsche Oberschule besuchte. 1943 wurde|er zur Wehrmacht einberufen. Nach dem Verlust von Elternhaus und Vermögen arbeitete er nach dem Krieg als Übersetzer und Dolmetscher für Englisch und Tschechisch in Salzburg. 1946-49 studierte N., seit 1948 österr. Staatsbürger, an der Univ. Wien Ethnologie bei Wilhelm Koppers (1886–1961) und Josef Haekel (1907–73) und wurde von Robert Bleichsteiner (1891–1954) in die Philologie Zentralasiens eingeführt. Aufgrund der Dissertation „Schriftwesen, Papierherstellung und Buchdruck bei den Tibetern“ wurde N. 1949 zum Dr. phil. promoviert. Bereits seit Beginn seines Wienaufenthaltes war er Hospitant am Museum für Völkerkunde und publizierte noch vor seiner Dissertation im „Archiv für Völkerkunde“. 1949-50 hielt er sich in Rom auf zu Studien bei Giuseppe Tucci und M. J. F. Rock, anschließend in London an der School of Oriental and African Studies.

    1950-53 unternahm er seine erste Asienreise nach Kaschmir, Sikkim und Nepal, zunächst als Assistent von Rock, anschließend unter Prinz Peter von Griechenland und Dänemark als Mitarbeiter der „Dritten Kgl. Dänischen Zentralasienexpedition“. 1953/54 bearbeitete er Lepcha-Manuskripte am Rijksmuseum voor Volkenkunde in Leiden. Mit „Oracles and Demons of Tibet“ habilitierte sich N. 1955 an der Univ. Wien für Völkerkunde. Im folgenden Jahr reiste er erneut nach Sikkim sowie nach Nepal. Eine dritte Reise führte ihn 1958/59 in verschiedene Regionen des Himalaya, zu den Sherpa in Ost-Nepal und zu den Gorkha im Osten von Kathmandu. Auf allen Reisen sammelte N. Objekte und Manuskripte für das Völkerkundemuseum in Wien und fertigte Tonbänder für das Phonogrammarchiv der Österr. Akademie der Wissenschaften an. Seine umfassende Pionierarbeit „Oracles and Demons of Tibet“, die auf seinen Feldforschungen im Himalaya beruht, bietet einen gründlichen Führer zu den verschiedenen Gottheiten des tibet. Buddhismus und der von ihm noch als „Bön-Religion“ zusammengefaßten nicht-buddhistischen Glaubenswelt Tibets. Es gilt auf Grund seines Materialreichtums und der umfassenden Verwendung tibet. schriftlicher Quellen als unentbehrliches Standardwerk.

  • Werke

    u. a. Die tibet. Bön-Religion, in: Archiv f. Völkerkde. 2, 1947, S. 26-68;
    Das tibet. Staatsorakel, ebd. 3, 1948, S. 136-55;
    Tibetan Blockprints and Manuscripts in Possession of the Mus. of Ethnology in Vienna, ebd. 12, 1958, S. 174-209;
    A Report on Ethnological Research in the Sikkim Himalayas 1950-1953, in: Wiener Völkerkundl. Mitt. II/1, 1954, S. 33-38;
    Ergebnisse d. 2. Forschungsreise n. Nepal u. Sikkim 1956-1957, ebd. IV/2, 1956, S. 213-16;
    Wo Berge Götter sind, 1955 (holländ. 1956, engl. 1956, franz. 1957);
    Oracles and Demons of Tibet, The Cult and Iconography of the Tibetan Protective Deities, 1956 (Nachdr. 1975 mit Einf. v. P. Kvaerne);
    Tibetan Religious Dances, Tibetan text and annotated translation of the 'chams yig, hg. v. Ch. v. Fürer-Haimendorf, 1976 (P). – Weitere Aufss.: Archiv f. Völkerkde., Asiat. Stud., Stepping Stones, The Eastern Anthropologist, Anthropos.

  • Literatur

    J. W. de Jong, in: Indo-Iranian Journal 3, 1959, S. 307 f. (W-Verz.);
    E. Becker-Donner, in: Archiv f. Völkerkde. 14, 1959, S. 1-3 (W-Verz., P);
    Wiener Völkerkundl. Mitt. VII/1, 1959, S. 1 f. (P);
    Presse (Wien) v. 12.7.1959 (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1954–61, Tl.;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    Oberschles. Lit-Lex. 1993. – Eigene Stud. im Archiv d. Univ. Wien.

  • Autor/in

    Michael Torsten Much
  • Zitierweise

    Much, Michael Torsten, "Nebesky-Wojkowitz, René" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 18-19 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123844207.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA