Dates of Life
1851 – 1911
Place of birth
Tillowitz (Oberschlesien)
Place of death
Karlsruhe
Occupation
Agrikulturchemiker ; Tierphysiologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118721739 | OGND | VIAF: 20475272
Alternate Names
  • Kellner, Oskar
  • Kellner, Oskar Johann
  • Kellner, Oscar
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kellner, Oskar, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721739.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann (1826–1915), Schneidermeister, S d. Bauern Friedrich u. d. Anna Rosina Arndt;
    M Theresia (* 1820), T d. Einliegers Anton Smolka u. d. Helena Henschel;
    Tokio 1887 Tomeno (1869–1957), T d. Kenzo Kawase u. d. Honoko Mitscheskawa;
    1 S (⚔), 1 T.

  • Biographical Presentation

    K. gehört zur Gruppe der Agrikulturchemiker, welche, auf Liebigs Arbeiten und Ansichten aufbauend, die „Anwendung der Chemie auf die Landwirtschaft“ betrieben. Dementsprechend hat er sowohl auf den Gebieten der Bodenkunde, Pflanzenernährung und Tierernährung gearbeitet. Er studierte Naturwissenschaften 1872/73 an der Universität Breslau, ab Ostern 1873 an der Universität Leipzig und promovierte 1874 in Leipzig mit der Arbeit „Über einige chemische Vorgänge bei der Keimung von Pisum sativum“. Sie wurde in der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Möckern bei Leipzig auf Anregung des Leiters derselben, W. Knop, und mit Unterstützung des Stationschemikers, Robert Sachsse, angefertigt. Nach seiner Promotion war K. bei A. Weiske im „Tierchemischen Institut“ der Landwirtschaftlichen Akademie in Proskau tätig (bis 1876), und anschließend bei E. von Wolff in der Landwirtschaftlich-Chemischen Versuchsstation an der Landwirtschaftlichen Akademie in Hohenheim (1876–81). Beide Lehrmeister haben ihn sehr gefördert, und es entstanden in dieser Zeit|eine Reihe von selbständigen und gemeinsamen Veröffentlichungen. Anschließend folgte K. einem Ruf als „Dirigent des Agrikulturchemischen Laboratoriums und Dozent für Agrikulturchemie“ an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Tokio (Yedo), wo er bis 1892 blieb. In Japan beschäftigten ihn spezielle Probleme des dortigen Landbaues (Düngung des Reises), wie auch solche allgemeineren Interesses (die Bildung des Fettes beim Tier). 1893 wurde er Direktor der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Leipzig-Möckern. Hier schuf er seine wissenschaftliche Großleistung, die ihn neben Liebig, Maerker und andere stellt: sein System zur sachgemäßen Fütterung der landwirtschaftlichen Nutztiere, das er auf den damaligen Erkenntnissen über den Stoffwechsel und den Energieumsatz im Tier und auf den Arbeiten seines Vorgängers J. Kühn über den Energieumsatz (Kalorienumsatz) bei erwachsenen Ochsen aufbaute. Es beinhaltet grob umrissen folgendes: Aus den im Tierversuch bestimmten verdaulichen Nährstoffen eines Futtermittels kann aufgrund der Erkenntnisse über die zahlenmäßig auszudrückende Verwertung derselben zur Fettbildung das Energielieferungsvermögen berechnet werden, welches mit dem Wort „Stärkewert“ bezeichnet wird. Andererseits hatte K. den Energiebedarf für die verschiedenen Tierarten und deren Leistungen festgelegt. Diesen Energiebedarf der Tiere brachte er mit dem Energielieferungsvermögen der Futtermittel in genau zu berechnenden Einklang. Das von K. am Anfang dieses Jahrhunderts entwickelte Fütterungssystem ist heute noch in Deutschland und anderen Ländern gebräuchlich. |

  • Awards

    Geh. Hofrat (1901), Goldene Liebig-Medaille d. Bayer. Ak. d.

    Wiss. (1902), Dr. med. h. c. (Breslau 1911).

  • Works

    u. a. Die Ernährung d. landwirtschaftl. Nutztiere, 1905, ⁹1920 u. 101924 hrsg. v. G. Fingerling;
    Grundzüge d. Fütterungslehre, 1908, 6.-10. Aufl. hrsg. v. dems., 111952 neu bearb. v. A. Scheunert;
    zahlr. Veröff. in Fachzss.

  • Literature

    F. Honcamp, in: Landwirtschaftl. Versuchsstationen 76, 1912, S. III-XLIV (ausführl. W-Verz., P);
    J. Volhard, Entwicklung d. Versuchsstation Möckern unter Leitung v. O. K., ebd. 79/80, 1913;
    Festschr. anläßl. d. 100j. Bestehens d. Landwirtschaftl. Versuchsstation Leipzig-Möckern, 1953/54 (P);
    W. Wöhlbier, in: Große Landwirte, hrsg. v. G. Franz u. H. Haushofer, 1970 (P);
    BJ 16 (Tl.);
    Pogg. III, IV, V, VII a.

  • Author

    Werner Wöhlbier
  • Citation

    Wöhlbier, Werner, "Kellner, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 478-479 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721739.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA