Lebensdaten
1824 – 1900
Geburtsort
Schweidnitz
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Unternehmer ; Textilindustrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 138716579 | OGND | VIAF: 90975773
Namensvarianten
  • Kauffmann, Salomon
  • Cauffmann, Salomon

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Zitierweise

Kauffmann, Salomon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138716579.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Meyer, Kaufm., anfangs Kleinhändler in Weiß-, Kurz- u. Galanteriewaren in Jauer, dann Verlagsunternehmer in Sch.;
    M Philippine Wiener;
    B Julius, Robert, Wilhelm, mit K. im väverl. Geschäft tätig;
    - 1854 Marie (* 1833), T d. KR Louis Joachimsthal (1802–77), Großkaufm. in Berlin (Komm.- u. Speditionswaren, Farbwaren), u. d. Hanna Caspari;
    K, u. a. N. N. (* 1855), Textiling.; N (T d. Julius) Toni Neisser (1861–1913), Kunstsammlerin (s. Schles. Lb. I, 1922).

  • Biographie

    K., ältester von 5 Brüdern, verließ 1839 das Gymnasium, um in dem 1824 gegründeten väterlichen Weberei-Verlagsunternehmen zu arbeiten, welches innerhalb weniger Jahre einen bedeutenden Aufschwung genommen und die Familie zu Wohlstand gebracht hatte. 17jährig übernahm er die Leitung einer neueingerichteten Filiale in Breslau (1841) und erhielt 1842 Prokura. Durch Beschickung der Messe in Frankfurt/Oder konnte der Absatz auf das gesamte Preußen ausgedehnt werden. Eine schwere konjunkturelle Krise 1847/48 wurde mit Glück überstanden. 1851 konnte sich K. auf einer Reise zur Londoner Weltausstellung von der qualitativen Überlegenheit der maschinell gefertigten englischen Webereiprodukte überzeugen. Gegen anfänglichen Widerstand des Vaters|setzte K., der gemeinsam mit seinem Bruder Julius Teilhaber geworden war, den Beginn einer Mechanisierung des eigenen Betriebes durch. 1852 wurde eine mechanische Weberei in Tannhausen im Kreis Waldenburg errichtet, die erste in Schlesien, die sich behaupten konnte. 1853 schied der Vater, der gegenüber den Neuerungen mißtrauisch blieb, aus dem Unternehmen aus, wenngleich die Handweberei noch lange Zeit weiter betrieben und nur ganz allmählich aufgegeben wurde. Die zunehmende Nachfrage nach fertig ausgerüsteten Produkten ließ K. eine Garnfärberei errichten und von der Rohimmer mehr zur Buntweberei übergehen. Auch in den 60er Jahren vermochte er, trotz einer durch die extreme Steigerung der Baumwollpreise im amerikanischen Sezessionskrieg hervorgerufenen Krise, die Expansion des Unternehmens fortzusetzen. Ständig wurden weitere Betriebe hinzugekauft oder neu errichtet. Nach 1871 brachte die zunächst befürchtete verstärkte Konkurrenz der elsässischen Textilindustrie keine Geschäftseinbußen. K.s Sohn brachte 1877 aus dem Elsaß das Verfahren der Garnbleiche auf der Spule nach Schlesien, das zu bedeutenden Veränderungen im Bereich der Buntweberei führte. K., der diesen einzigen Sohn früh verlor, hat es bis in seine letzten Lebensjahre verstanden, sein Unternehmen durch die Verbindung von äußerer Expansion und steter innerer Modernisierung leistungsfähiger zu machen. Zuletzt von ihm gemeinsam mit den Söhnen seiner Brüder als GmbH betrieben, blieb es eines der bedeutendsten im Deutschen Reich.

    K. war geistig vielseitig interessiert. Vor allem das Musikleben der Stadt Breslau hat er gefördert und mit bedeutenden Musikern seiner Zeit Umgang gepflogen. Er war Stadtrat sowie Vizepräsident und aktives Mitglied der Handelskammer. – Die Firma Meyer Kauffmann bestand im 20. Jahrhundert – seit 1909 – als AG fort.

  • Literatur

    Meyer Kauffmann Textilwerke AG 1824-1924, 1924;
    H. Schäfer, in: Schles. Lb. III, 1928, S. 312-20 (L, P);
    Wirtschaftlicher Heimatführer f. Schlesien, 1920, S. 134;
    Patenschaftsarbeitskreis Waldenburger Bergland (Hrsg.), Unvergessene Waldenburger Heimat, 1969, S. 245-307.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Kauffmann, Salomon" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 344-345 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138716579.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA