Lebensdaten
1848 – 1901
Geburtsort
Karlsruhe
Sterbeort
Weisenbachfabrik/Murgtal
Beruf/Funktion
Papierfabrikant ; Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133217183 | OGND | VIAF: 45484604
Namensvarianten
  • Holtzmann, Eugen
  • Holtzmann, Eugen Ludwig

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Holtzmann, Eugen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133217183.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1813–64), Buch- u. Kunsthändler in K., S d. Joh. Michael (s. Gen. 4);
    M Amalie Friederike (1816–49), T d. Christof Friedrich Hausrath ( 1841), Pfarrer u. Dekan in Stein, u. d. Amalie Auguste Herbster;
    Ov Karl (s. 4);
    Vt Adolf (s. 1), Heinrich (s. 3);
    - Beerwalde 1872 Beatrice Natalie Antoinette (1837–1902), T d. Forstmeisters Franz Ferd. Niethammer in Wildberg u. d. Wilhelmine Ortallo; Schwager Albert Niethammer (1833–1908), Fabr., Parlamentarier;
    1 S (jung †), 2 T, u. a. Susanna Dor. Elisabeth ( Arwed Fischer, 1868–1931, Papierfabr., NDB V*);
    N Robert (s. 5), Walther (s. 6).

  • Biographie

    H. wuchs in Karlsruhe auf. Da seine Eltern frühzeitig starben, verließ er das Gymnasium und begann 1864 eine kaufmännische Laufbahn. Fühlung mit der Holzstoff- und Papierindustrie gewann er als Angestellter der Firma Kübler & Niethammer in Kriebstein (Sachsen), bei welcher er 1868 eintrat. Nach dem Feldzug von 1870/71, den er als Leutnant mitmachte, übernahm er in Breitenhof (Sachsen) eine Holzschleiferei, die er später zur Papierfabrik ausbaute und neben der er ein Hammergut betrieb. 1883 schloß H. mit August Fischer und Dr. Johannes Dorn, der 1886 durch Wilhelm Oechelhäuser abgelöst wurde, einen Gesellschaftsvertrag zur Errichtung einer Holzstoff- und Papierfabrik in Weisenbach (Baden) mit dem Ziel, die Wasserkraft der Murg und den Holzreichtum des nördlichen Schwarzwaldes zu nutzen. 1884 wurde die Firma E. Holtzmann & Cie., Weisenbach, ins Handelsregister eingetragen. Sie umfaßte die Werke Wolfsheck, Breitwies und Schlechtau. 1886 siedelte H. unter Fortführung seiner sächsischen Unternehmungen in seine badische Heimat über, um sich ganz der neuen Firma zu widmen, die einen glänzenden Aufschwung nahm. Nach H.s Tod übernahm sein Schwiegersohn Arwed Fischer die technische Leitung des Unternehmens. Durch Ausbau der Murg wurde zusätzliche Wasserkraft erschlossen. 1922 erfolgte die Umwandlung der bisherigen OHG in eine Familien-AG mit 4, 2 Millionen (heute 15,75 Millionen) Mark Aktienkapital. Das Schwergewicht der derzeitigen Produktion von jährlich weit mehr als 200 000 Tonnen liegt auf Zeitungspapier. Der durch Zuerwerb der Ettlingen-Maxau Papier- und Zellstoffwerke AG (1955) vergrößerte Konzern gehört zu den führenden Unternehmen im EWG-Bereich.

    H. war maßgeblich beteiligt an der Gründung des Verbandes Süddeutscher Holzstofffabrikanten. Ebenfalls seiner Tatkraft war es zu danken, daß 1900 der Verband Deutscher Druckpapierfabriken zustande kam, dessen Vorsitz er übernahm und der bis 1945 bestand. 1877-94 vertrat H. als nationalliberaler Abgeordneter den 21. sächsischen Wahlkreis Annaberg-Eibenstock im Reichstag. Eng befreundet mit Bennigsen, Oechelhäuser und Gottlieb Klumpp (1829–1918), gehörte er zu den wirtschaftspolitischen Fachleuten seiner Fraktion.

  • Literatur

    O. Reuther, 7 J. Druckpapierverband, 1900–1907, 1908;
    Wochenbl. f. Papierfabrikation 43, 1912, Nr. 23, S. 2013.

  • Autor/in

    Hans Fritz Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Hans Fritz, "Holtzmann, Eugen" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 560 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133217183.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA