Lebensdaten
1892 – 1918
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
bei Vaux-sur-Somme nahe Amiens
Beruf/Funktion
Jagdflieger
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118600575 | OGND | VIAF: 76448547
Namensvarianten
  • Richthofen, Manfred von
  • Barone Rosso
  • Barón Rojo
  • mehr

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Zitierweise

Richthofen, Manfred von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118600575.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Haus Damsdorf;
    V Albrecht (1859–1920), preuß. Major, S d. Julius (1830–99), auf Romberg, u. d. Marie Seip (1839–1913);
    M Kunigunde (Gundel) (1868–1962, s. L), T d. Leopold v. Schickfus u. Neuendorf, Fideikommißherr auf Trebnig u. Rudelsdorf, u. d. Therese v. Falkenhausen;
    Ur-Gvv Ludwig (1764–1818, s. Gen. 1);
    B Lothar (1894–1922, Flugzeugabsturz, Doris, 1901–45, T d. Robert Gf. v. Keyserlingk, 1866–1959, Dr. iur., preuß. Reg.präs. in Königsberg, Min.dir. im preuß. Landwirtsch.min., Reichskommissar f. d. balt. Länder u. Litauen, s. Rhdb.; NDB IX* u. XI Fam.art.), preuß. Oberlt. im Jagdgeschwader „Frhr. v. Richthofen“, Orden pour le mérite (s. L), Bolko (1903–71, 1931 Viktoria Freiin Praetorius v. Richthofen, * 1914, 2] Bernd Mumm v. Schwarzenstein, 1901–81, Dr. iur., Botschafter, s. NDB 18 Fam.art.), Geschäftsführer;
    Schw Frieda ( 1955, 2] David Herbert Lawrence, 1885–1930, Schriftst., s. Kosch, Lit.-Lex.³; Killy); – ledig;
    N Viola (* 1920, 1] 1949-71 Dr. med. Wilfried Vogeler, * 1916, 2] Friedrich Wilhelm Euler, 1908–95, Geneal., Leiter d. Inst. z. Erforsch. hist. Führungsschichten in Bensheim).

  • Biographie

    Der Absolvent des Kadettenkorps (1903–09 Wahlstatt, 1909-11 Lichterfelde b. Berlin) trat in das preuß. Ulanen-Rgt. Nr. 1 in Militsch (Schlesien) ein (1912 Lt.). Seit Kriegsbeginn 1914 bei der aufklärenden Kavallerie, wechselte R. im Mai 1915 zur Fliegertruppe, zunächst als Beobachter in Aufklärungs- und Kampfflugzeugen, seit 1916 als Pilot eines Jagdflugzeugs. Mit 80 Luftsiegen war er der erfolgreichste Jagdflieger im 1. Weltkrieg, bis er selbst bei Corbie sur Somme abgeschossen wurde. Der 1917 mit dem Orden „Pour le Mérite“ ausgezeichnete und zum Rittmeister beförderte R. hatte als Führer der Jagdstaffel 11 und des Jagdgeschwaders 1 (4 Staffeln mit bis zu 40 Flugzeugen) großen Anteil an der Weiterentwicklung von Taktik und Organisation des Luftkampfs. Hinzu kam sein enormer Propagandawert. Aus dem jugendlichen Rittmeister schuf die Oberste Heeresleitung den Typus des charismatischen, sportlich-draufgängerisch und fair kämpfenden Fliegers, der angesichts eines festgefahrenen Stellungskriegs Siegeszuversicht signalisierte. Der Beiname „Roter Baron“, der auf sein u. a. zur optischen Erkennung als Staffelführer rot bemaltes Flugzeug zurückgeht, sowie das 1917 für die militärische Jugenderziehung vom Ullstein-Verlag produzierte Buch „Der rote Kampfflieger“ wurden zu Markenzeichen eines ritterlichen Mythos, der bis heute weithin, u. a. auch im angelsächs. Raum, gilt. Von austral. Truppen mit militärischen Ehren bei Betrangles beigesetzt, wurden R.s sterbliche Überreste 1925 nach Berlin überführt und in einem Staatsakt im Beisein von Reichspräsident Hindenburg auf dem Invalidenfriedhof bestattet. Der zum Nationalhelden stilisierte Flieger diente seit 1935 als Namensgeber für das Jagdgeschwader 2. In der Luftwaffe der Bundesrepublik Deutschland trägt das Jagdgeschwader 71 seit 1961 seinen Namen.

  • Werke

    Der rote Kampfflieger, 1917, ⁸1990 (engl. v. P. Kilduff u. d. T.: The Red Baron, 1969);
    Rittmeister M. Frhr. v. R., Sein mil. Vermächtnis, 1938.

  • Literatur

    K. Schäfer, Vom Jäger z. Flieger, 1918;
    F. Gibbons, The Red Knight of Germany, 1927;
    K. Bodenschatz, Jagd in Flanderns Himmel, 1935 (P);
    H. Möller, Gesch. d. Rr. d. Ordens „Pour le Mérite“ im Weltkrieg, II, 1935, S. 194-97 (auch zu Lothar);
    Gr. Deutsche in Bildnissen ihrer Zeit, Ausst.kat. Berlin 1936 (P);
    Kunigunde Frfr. v. Richthofen, Mein Kriegstageb., 1937 (P);
    R. Italiaander, M. Frhr. v. R.|1938;
    H. Nowarra u. K. Brown, v. R. and the Flying Circus, 1964;
    E. Burrows, A true hist. of the Red Baron, 1969;
    K. Spaethe, Der rote Baron u. seine tollkühnen Männer, 1972 (P);
    Ostdt. Gedenktage, 1992, S. 75-78 (L, P);
    P. Kilduff, R., 1995 (P);
    N. Franks, H. Gilbin u. N. McCery, Under the guns of the Red Baron, 1995 (P);
    DBJ, Überltg.bd. II, S. 307-09 u. Tl.;
    Gr. Schlesier, 1957, S. 219-21 (auch zu Lothar);
    zur Fam.:
    GHdA Freiherrl. Häuser B VII, 1978, bes. S. 341 f.

  • Autor/in

    Wolfgang Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Wolfgang, "Richthofen, Manfred von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 544-545 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118600575.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA