Lebensdaten
1900 – 1964
Geburtsort
Teplitz-Schönau (Erzgebirge)
Sterbeort
Goslar
Beruf/Funktion
Farbenchemiker
Konfession
andere
Normdaten
GND: 13791380X | OGND | VIAF: 86080545
Namensvarianten
  • Munk, Franz

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Munk, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13791380X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (* 1852) aus Schwerin/Warthe, Kaufm., S d. Schausp. Jens Otto ( 1853) aus Aarhus u. d. Schausp. Johanna Christiane Hock aus Schwerin;
    M Aurelia (* 1863) aus T., T d. Schneidermeisters u. Kaufm. Josef Theodor Kleinert u. d. Julie Tschiersche aus T.;
    Teplitz-Schönau 1927 Henriette (1895–1967), T d. Karl Meixner (1863–1919) aus Waltsch b. Komotau, Schulleiter in Honau (Böhmen), u. d. Elisabeth Friedl (1866–1919), Lehrerin in Honau;
    1 S Fritz (* 1929), Konstrukteur in Rimbach (Odenwald), 1 T.

  • Biographie

    M. besuchte die Oberrealschule seiner Heimatstadt und legte dort 1917 das Abitur ab. Dann begann er ein Chemiestudium an der Deutschen TH in Prag, das er 1921 als Diplomchemiker abschloß. 1925-32 arbeitete M. als Chemiker beim Verein für Chemische und Metallurgische Produktion in Aussig (Sudetenland) auf dem Gebiet der anorganischen Pigmente. Für Verbesserungen von Produktionsverfahren wurden ihm verschiedene Patente erteilt. 1935-38 war er Betriebsleiter in einer Farbenfabrik in Prag, dann wechselte er in das Werk Leverkusen der I. G. Farbenindustrie, um dort als Anwendungstechniker für Weißpigmente zu arbeiten. Der Versuch, nach Kriegsende 1945 wieder in der Tschechoslowakei als Chemiker Fuß zu fassen, schlug fehl. Als Sudetendeutscher mußte er ein Jahr später das Land verlassen. Weil er in der weitgehend zerstörten deutschen Industrie keine Stelle finden konnte, unterrichtete M. zunächst einige Jahre als Chemielehrer an einer Oberschule in Amberg (Oberpfalz). 1949 konnte er in die Pigmentindustrie zurückkehren und wurde leitender Chemiker in einer Zinkoxidfabrik in Langeisheim bei Goslar. 1963 mußte er wegen einer schweren Erkrankung seine aktive Laufbahn aufgeben.

    In der Fachwelt bekannt geworden ist M. vor allem durch seine theoretischen Arbeiten über die Deckfähigkeit von Pigmenten. Bereits 1931 hatte er – zusammen mit Paul Kubelka – eine Theorie veröffentlicht, nach der aus dem gemessenen Reflexionsgrad und zwei Materialkonstanten (Absorption und Streuung des Lichts) das Deckverhalten von Anstrichen zu berechnen ist. Dies war die Grundlage der „Zwei-Konstanten-Theorie“, die später nach den beiden Erfindern auch als „Kubelka-Munk-Theorie“ bezeichnet wurde. Allerdings erkannte man die praktische Bedeutung des theoretischen Ansatzes erst 20 Jahre später, als amerikan. Wissenschaftler (vor allem D. B. Judd) der Theorie den Weg geebnet hatten. Das Prinzip der Zwei-Konstanten-Theorie wurde später auch bei farbigen Pigmenten bzw. Beschichtungen angewandt. Auf diese Weise wurde es möglich, Farbeindrücke zahlenmäßig anzugeben und Farbstoff- bzw. Pigmentkombinationen im Hinblick auf eine gewünschte Farbnuance vorauszuberechnen. Die Kubelka-Munk-Theorie ist heute die Grundlage wichtiger Verfahren zur farbmetrischen Vorberechnung von Färberezepturen auf vielen technischen Gebieten, nicht nur in der Lackindustrie, sondern auch in der Textil- und Papierfärberei. M. arbeitete jahrelang in Fachnormenausschüssen mit; zahlreiche DIN-Normen über die Prüfung von Anstrichstoffen tragen seine Handschrift.

  • Werke

    Beziehungen zw. Färbevermögen u. Deckkraft, in: Zs. f. angew. Chemie 43, 1930;
    Die opt. Prüfung d. Weißpigmente, ebd. 44, 1931, S. 941 (mit A. Weigl);
    Ein Btr. z. Optik d. Farbanstriche, in: Zs. f. techn. Physik 11a, 1931, u. 13, 1932 (mit P. Kubelka);
    Die opt. Eigenschaften v. Weißpigmenten u. Weißanstrichen u. deren Prüfungen, in: Zs. f. Farben, Lacke, Anstrichstoffe 2, 1948;
    Über d. Lichtempfindlichkeit v. Zinksulfid, ebd. 3, 1949;
    Über Harzer Zinkoxyde, in: Dt. Farben-Zs. 1953, H. 2;
    Über d. derzeitigen Stand d. Bestimmung d. Deckvermögens v. Weißfarben, ebd. 1957, H. 1;
    Die Zwei-Konstanten-Theorie nach Kubelka u. M. u. deren Bedeutung für d. Bestimmung d. Deckvermögens, ebd., H. 3;
    Zinkoxyde in d. Farben- u. Lack-Industrie, in: Der Farben-Chemiker 1, Teilausg. „Fette, Seifen, Anstrichmittel“, 63, 1961.

  • Literatur

    E. A. Becker, in: Farbe u. Lack 70, 1964, S. 299 f. (P);
    M. Richter, in: Die Farbe 13, 1964, S. 1-3.

  • Autor/in

    Ernst Schwenk
  • Zitierweise

    Schwenk, Ernst, "Munk, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 594-595 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13791380X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA