Lebensdaten
1900 – 1987
Geburtsort
Leutkirch (Allgäu)
Sterbeort
Weingarten
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118585320 | OGND | VIAF: 29659108
Namensvarianten
  • Gögler, Maria (geborene)
  • Müller, Maria (verheiratete)
  • Müller-Gögler, Maria
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Zitierweise

Müller-Gögler, Maria, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118585320.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf Gögler (1864–1946), Finanzbeamter in W., S d. Josef Anton (1832–82), Oberamtsgeometer in Bad Waldsee, u. d. Creszentia Zeller (1830-um 1895);
    M Melanie (1876–1906), T d. Wilhelm Bärnwick, Lehrer in Ravensburg;
    Om Franz Bärnwick (1865–1947), Kirchenmusikdir. u. Organist in W.;
    Beuron 1930 Paul (1903–72), Studienprof. in Ravensburg, S d. Martin Müller, Gold- u. Silberschmied in Schwäb. Gmünd, u. d. Agnes Hoh (1871–1962) aus Mainz;
    1 S Paul (1931–89), Richter in Ravensburg, 1 T Gisela Linder (* 1932), Dr. phil., Kulturredakteurin, Schriftst. (s. W);
    Vt Max Gögler (* 1932), Dr. iur., Reg.präs. v. Südwürttemberg.

  • Biographie

    Mit 14 Jahren kam M. in ein klösterliches Erziehungsinstitut nach Ravensburg, wo sie das Lehrerinnenexamen ablegte. Heimlich schrieb sie dort Gedichte und Dramen. 1919 nahm sie eine Stelle als Volksschullehrerin in Steinhausen, 1920 in Munderkingen an; seit 1924 studierte sie Germanistik, Pädagogik und Philosophie in München und Tübingen, wo sie 1927 mit der Dissertation „Die pädagogischen Anschauungen der Marie v. Ebner-Eschenbach“ promovierte. Gleichzeitig entstand der erst 9 Jahre später als Buch erschienene historische Roman „Die Magd Juditha“ über den Münsterbau in Weingarten. Nach dem Staatsexamen 1929 war M. als Lehrerin in Schwäbisch Gmünd (1929/30), Laupheim (bis 1938) und Ulm (bis 1944) tätig. 1942 erschien der Stauferroman „Beatrix von Schwaben“. Der dritte, 1938-40 geschriebene historische Roman „Die Truchsessin“ konnte erst 1969 erscheinen.

    War M. während der Zeit des Nationalsozialismus in die politisch unverfängliche Gattung des historischen Romans ausgewichen, so konnte sie sich nach dem Krieg Gegenwartsthemen zuwenden. Als Lyrikerin bevorzugte M., die in Goethe und Mörike ihre Leitbilder sah, zunächst strenge Formen wie Sonett, Terzine und Hexameter, später schrieb sie auch freie, reimlose Verse. 1947 erschien u. a. der erste Gedichtband, den Siegfried Unseld im Ägis-Verlag gestaltete, wo er zum Verlagskaufmann ausgebildet wurde. Hermann Hesse, der das Gedicht „Die Geige“ für die Anthologie „Geliebte Verse“ nominiert hatte, ist ein zweiter, 1954 erschienener Gedichtband gewidmet; ein weiterer folgte 1960. – 1963 löste M.s psychologisch einfühlsamer Schulroman „Täubchen, ihr Täubchen …“, heftige Angriffe aus Lehrerkreisen aus. Er schildert einen deprimierenden Schulalltag während der Nachkriegszeit und das Scheitern eines idealistischen Junglehrers in einer Mädchenklasse, dem sein pädagogischer Eros zum Verhängnis wird. Vom ironischen Altersstil geprägt ist der Roman „Der Pavillon“ (1980), in dem sieben Frauen des Jahrgangs 1900, grundverschieden durch Herkunft, Bildungsgrad und Lebensumstände, in einem privaten Altersheim Erinnerungen aufschreiben. Sie spiegeln das weitgehend fremdbestimmte Schicksal dieser Frauengeneration. Ihr Lebensthema, „die Menschwerdung der Frau“ (M. Walser), hat M. immer wieder neu gefaßt.|

  • Auszeichnungen

    Novellen-Preis d. Bertelsmann-Verlages (1955), Kulturpreis d. Städte Ravensburg u. Weingarten (1978);
    Prof.-Titel (1986).

  • Werke

    Weitere W Romane: Der heimliche Friede, 1955;
    Wer gibt mir Flügel, 1965;
    Athalie, 1983;
    Hanna u. d. Höhere, 1984;
    Sieben Schwerter. – Erzz.: Die Flucht d. Lessandra Fedéle, 1949;
    Ritt in d. Tag, Geschichten aus Oberschwaben, 1950;
    Der Schlüssel, 1956 (Novelle);
    Die Frau am Zaun, 1972;
    Der Schlüssel, vergriffene u. neue Erzz., 1979 (Nachwort v. M. Walser). – Erinnerungen: Bevor die Stürme kamen, 1970;
    Hinter blinden Fenstern, 1974;
    Das arme Fräulein, 1977;
    Kriegsende 1945, Aus d. Tagebuch v. M. M.-G., hrsg. v. G. Linder, 1995. – Karl Erb, Das Leben e. Sängers, 1948;
    Gegen die Zeit zu singen, Ein M. M.-G.-Lesebuch, hrsg. v. G. Linder u. W. Wild, 1995;
    Werkausg., 9 Bde. u. 1 Beih., 1980.

  • Literatur

    M. M.-G., Die Autorin u. ihr Werk, Einf., Stimmen d. Freunde, 1980 (Beih. d. Werkausg., P);
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Killy.

  • Autor/in

    Gisela Linder
  • Zitierweise

    Linder, Gisela, "Müller-Gögler, Maria" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 496-497 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118585320.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA