Lebensdaten
1876 – 1934
Geburtsort
Ingolstadt
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Verbandsfunktionär
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13782517X | OGND | VIAF: 86003124
Namensvarianten
  • Müller, Ludwig
  • Müller, Ludwig

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Zitierweise

Müller, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13782517X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1847–1924), Bäckermeister, 1890-1919 Magistratsrat in I., Vorstand d. Kath. Kasinos Ingolstadt, S d. Bäckermeisters Ludwig u. d. Katharina Pfättisch;
    M Walburga (1855–1941), T d. Peter Hofstetter, Maurer in I., u. d. Carolina Banzer.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Lateinschule in Ingolstadt und des Eichstätter Gymnasiums und Theol. Lyzeums empfing M. 1902 die Priesterweihe. Im Herbst 1905 ging er zum Studium der Kanonistik nach Rom (Promotion 1907). Danach gewann ihn der Eichstätter Generalvikar Georg Triller (1855–1926) für die Mitarbeit am „Kath. Preßverein für Bayern“, den er 1901 ins Leben gerufen hatte. Der Verein hatte sich zum Ziel gesetzt, in kämpferischer Abwehr gegen liberale Zeitströmungen die kath. Presse zu stärken und die Volksbildung im christlichen Sinne zu fördern. M. war seit 1907 als Sekretär des Preßvereins in München tätig. Nach dem Ausscheiden des ersten Landessekretärs Anton Kreutmeier (1865–1944) im Jahre 1909 wurde er mehr und mehr zur zentralen Figur des Vereins. Seine Begabung als Redner und sein Organisationstalent kamen ihm bei den vielfältigen Aufgaben an der Spitze des Vereins (seit 1912 Generalsekretär, seit 1920 Generaldirektor) zugute. Unter seiner Führung erhöhte sich die Zahl der Ortsvereine von 91 (1908) auf 952 (1924), die der Mitglieder von 10 500 (1908) auf über 66 000 (1925), was nicht zuletzt ein Verdienst seiner unermüdlichen Vortragstätigkeit war. Die Zahl der Volksbibliotheken vermehrte sich von 89 (1908) auf mehr als 1000 (1930). Bis 1932 wurden außerdem 15 Provinzblätter sowie zwei Münchener Tageszeitungen („Bayerischer Kurier“ und „Neues Münchener Tagblatt“) vom Preßverein übernommen. Schon 1920 hatte sich der Preßverein zum bedeutendsten Volksbildungsverein Bayerns entwickelt. Daraus erklärt sich, daß M. zeitweise auch oberbayer. Kreisvorsitzender des „Landesverbandes für freie Volksbildung“ sowie Vorstandsmitglied des „Landesverbandes der Volksbildungsvereine Bayerns“ war. Auf dem 1. Internationalen Kath. Pressekongreß 1930 in Brüssel wurde er in den Ausschuß gewählt.

    Trotz aller Bemühungen M.s geriet der Preßverein seit Ende der 20er Jahre zunehmend in eine Krise; 1931 zählte er nur mehr 30 493 Mitglieder. Im Herbst 1932 mußte M. wegen eines Nierenleidens sämtliche Funktionen im Verein und Verlag aufgeben. Sein Nachfolger wurde Josef Haas (1887–1969). Die Zerstörung seines Lebenswerkes durch die Nationalsozialisten, die Aufhebung des Preßvereins und seine Umwandlung in den St. Michaelsbund im Herbst 1934, hat M. nicht mehr erlebt.|

  • Auszeichnungen

    Päpstl. Hausprälat (1921).

  • Literatur

    M. Ettlinger, in: G. Baracs-Deltour (Hrsg.), Die dt. Wohlfahrt im Weltkrieg, Bd. 1 a, 1916 (P);
    K. Nüßler, Gesch. d. Kath. Preßvereins f. Bayern 1901–34, Diss. München 1954 (ungedr.);
    W. Spael, Das kath. Dtld. im 20. Jh., 1964, S. 129-31;
    A. Vordermayer, Kath. Preßverein – St. Michaelsbund, 1901-1934-1961, in: Kath. Büchereiarbeit in Bayern, J.ber. d. St. Michaelsbundes 1974/75, S. 25-34;
    Kath. Lit.kal. 15, 1926, S. 247;
    Kosch, Kath. Dtld. (P).

  • Autor/in

    Franz Heiler
  • Zitierweise

    Heiler, Franz, "Müller, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 453-454 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13782517X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA