Lebensdaten
1914 – 1977
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Kempfenhausen/Starnberger See
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Regisseur
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11693557X | OGND | VIAF: 15532909
Namensvarianten
  • Mosbacher, Peter
  • Mosbacher, Ludwig Hermann
  • Mosbacher, Pether

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Zitierweise

Mosbacher, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11693557X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich, Bahnbeamter;
    M Theresa Burkard;
    Berlin-Charlottenburg 1943 Edith (* 1923),|Schausp., Synchronsprecherin (s. Kosch, Theater-Lex.), T d. Carl Schneider in Bochum u. d. Gerta N. N.;
    1 S Manuel (* 1950), Synchronregisseur in München.

  • Biographie

    Nach der Mittleren Reife besuchte M. in Frankfurt die Schauspielschule und erhielt Engagements in Gießen, Darmstadt und Düsseldorf. 1941-44 war er am Deutschen Theater Berlin engagiert und spielte hier u. a. den Franz Moor in „Die Räuber“. 1946-49 gehörte er dem Thalia-Theater in Hamburg an, wo er die großen Heldenrollen, etwa Don Carlos, Prinz von Homburg, Jago und Mephisto, verkörperte. 1949-57 war er in Berlin am Schloßpark- und Schillertheater und gab in „Maria Stuart“ einen heißblütigen und kraftvollen Mortimer. Doch vor allem erschloß sich M. hier die Rollen der jungen Dramatik, von Anouilh, Giraudoux und Tennessee Williams. Er faszinierte mit „sensibler wie brutaler Männlichkeit“ (Ritter) als Kowalski in „Endstation Sehnsucht“ (1950) und als verzweifelter Alkoholiker in der Rolle des Brick in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ (1955, Düsseldorf). Sein etwas schleppender Gang, die gestaute Vitalität, das melancholische Gesicht mit dem zweifelnden Blick prädestinierten ihn für die Verkörperung der um die eigene Identität ringenden Männer in der späten Nachkriegszeit (so noch in Williams' „Die Nacht des Leguan“, 1963 Berlin, Renaissance-Theater). 1964 bündelte er diese Rollenerfahrungen als Marat in der Uraufführung von Peter Weiss' „Marat/Sade“ an der Berliner Freien Volksbühne.

    M. hat sich auch dem Boulevard- und Tourneetheater nie verschlossen. Er verkörperte den Figaro in Beaumarchais' „Ein toller Tag“ (1951) ebenso wie die Titelrolle in Anouilhs „Cher Antoine“ (1970), den er mit fröhlicher Verschlagenheit aus dem Grab zu seinen Verwandten sprechen ließ. Seit 1943 wirkte er in mehr als 65 Filmen mit. Populär wurde er als liebevoller Vater in „Das doppelte Lottchen“ (1950), als hartgesottener Zollbeamter in „Sündige Grenze“ (1951) sowie in den beiden „Peter Voß"-Filmen (1958/59). Auch seine Fernsehrollen waren vielfältig. So gab er den geheimnisvollen Mörder in dem dreiteiligen Durbridge-Krimi „Das Messer“ (1971) ebenso wie die Titelfigur in der Klassiker-Adaption „Heinrich IV.“ (1975) oder den Cassius in „Das Trauerspiel von Julius Cäsar“ (1969). In den 70er Jahren begann er, auch am Theater zu inszenieren, etwa G. Hauptmanns „Die Ratten“ und O. Flakes „Quintett“. 1976 stand M. im Münchener Cuvilliéstheater als Figaro zum letzten Mal auf der Bühne.

  • Literatur

    P. M., Mein Leben in Bildern, in: TV Hören u. Sehen v. 8.10.1977, S. 46 f. (P);
    H. Ritter, Mann mit Hintergrund, in: Der Abend v. 12.10.1977;
    S. Wirsing, Verführer u. Draufgänger, in: FAZ v. 12.10.1977;
    B. Lubowski, Ein sensibler Charakterkopf f. jede Gelegenheit, in: Berliner Morgenpost v. 12.10.1977 (P);
    Dt. Bühnenjb. 87, 1978, S. 708;
    Gorzny.

  • Autor/in

    Jürgen Kasten
  • Zitierweise

    Kasten, Jürgen, "Mosbacher, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11693557X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA