Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Kölner Patriziergeschlecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13977498X | OGND | VIAF: 102623358
Namensvarianten
  • Mummersloch von der Po (benannt nach dem Haus der Nebenlinie)
  • Mummersloch de Pavone (benannt nach dem Haus der Nebenlinie)
  • de Pavone (benannt nach dem Haus der Nebenlinie)
  • mehr

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Zitierweise

Mommersloch, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13977498X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Das nach dem Stammhaus Mimbernesloch gegenüber der Kirche St. Alban benannte Geschlecht ist schon vor der Mitte des 12. Jh. in der ältesten städt. Überlieferung bezeugt. Im Spätmittelalter führten die M. ebenso wie andere Kölner Patrizier ihre Ursprünge auf ein röm. Senatorengeschlecht zurück. Die Brüder Ludwig und Dietrich aus der zweiten bekannten Generation gehörten als Schöffen (1167–88 bzw. 1178-80) zur politischen Führungsschicht Kölns. Ludwig war auch Bürgermeister der Richerzeche. Seine Söhne Hermann und Dietrich wurden wiederum Schöffen. Dietrich begründete die Nebenlinie „von der Po“ (de Pavone, nach dem Haus zum Pfau auf der Sandkaule). Durch den Aufstieg des Geschlechts von der Mühlengasse wurden die M. nach 1230 aus dem Schöffenkolleg verdrängt; Hermanns Sohn Daniel brachte es nur noch bis zum Anwärter (Schöffenbruder). Sowohl in den Auseinandersetzungen der Kölner Bürger mit Erzbischof Konrad v. Hochstaden (1259–61) als auch in den Fehden zwischen den von der Mühlengasse und den Overstolzen (1268) hielten sich die M. im Hintergrund. Diese Zurückhaltung hatte zur Folge, daß sie nach dem Sieg der Overstolzen nicht in den engsten Kreis der Ratsgeschlechter aufsteigen konnten. Seit dem späten 13. Jh. führten die M. ein Wappen (schwarzer Zickzackbalken in Gold) und nahmen ritterliche Lebensweise an (Ludwig, 1276 Ritter). Die M. von St. Severin, wohl eine kleinere Nebenlinie, führten ein eigenes Wappen. Den Brüdern Ludwig ( 1319) und Gerhard gelang noch einmal der Einzug in das Schöffenkolleg. Ihre Schwester Bela gründete den Beginenkonvent Mommersloch, dessen Patronat das Geschlecht wahrnahm.

    Erst in der 2. Hälfte des 14. Jh. scheinen die M. in den engen Rat vorgedrungen zu sein. Nach dem Sturz der Geschlechterherrschaft 1396 wurde der Ratsherr Franko mit einer Geldbuße belegt und für 3 Jahre verbannt. 1399 wurde ihm Beteiligung an einem Komplott gegen die Stadt Köln vorgeworfen. Während andere Geschlechter nach 1396 in den Landadel überwechselten, hielten sich die M. weiterhin in Köln, obwohl sie reichen Grundbesitz auch außerhalb der Stadt hatten, Johann wurde vor 1441 Schöffe. Zu neuer Blüte gelangten die M. erst mit Herbert ( v. 1497), der 1467 und 1476 von der Gaffel Eisenmarkt in den Rat gewählt wurde und seit 1485 als Schöffe erscheint. Er und seine Nachkommen waren Mitglieder der exklusiven Marienbruderschaft von St. Maria im Kapitol. Herberts Tochter Klara war die Ehefrau Eggarts von Jülich, des Bastardbruders Hzg. Wilhelms IV. Herberts Sohn Gumpert ( 1541), der 1472-78 die Univ. Köln besuchte, wurde ebenso Schöffe (1505–41) wie dessen Sohn Melchior (seit 1544, 1564). Melchiors Bruder Kaspar, 1555 Ratsherr für die Gaffel Himmelreich, starb am 16.3.1590 als letzter seines Geschlechts. Die seit dem späten 15. Jh. auftretende Namensform „Kleingedank genannt M.“ ist wohl von der Wappengleichheit mit den Kleingedank (silberner Zickzackbalken in Rot) angeregt worden.

  • Literatur

    F. Lau, Das Kölner Patriziat bis z. J. 1325, III, in: Mitt. aus d. Stadtarchiv v. Köln 26, 1895, S. 130-33;
    W. Herborn, Die pol. Führungsschicht d. Stadt Köln im Spätma., 1977, S. 455 f., 487, 618, 645;
    M. Groten, Köln im 13., Jh., Gesellschaftl. Wandel u. Vfg.entwicklung, 1995.

  • Autor/in

    Manfred Groten
  • Zitierweise

    Groten, Manfred, "Mommersloch" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 24-25 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13977498X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA