Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
mecklenburgisches Adelsgeschlecht
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 11866459X | OGND | VIAF: 13101034
Namensvarianten
  • Bülow

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

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Zitierweise

Bülow, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11866459X.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Geschlecht tritt 1154 bei der Grundsteinlegung des Ratzeburger Doms zuerst auf und ist nach dem Dorf B. bei Rehna benannt. Die B.s sind in fast allen Berufen aufgetreten und haben vor der Reformation fünf Bischöfe, neun Pröpste, zwanzig Domherren und neun Äbtissinnen gestellt. Im 14. Jahrhundert waren es vier Bischöfe von Schwerin, Gottfried (1292–1314), Ludolf (1331–39), Heinrich (1339–47) und Friedrich (1356–66), denen sich im 16. Jahrhundert noch Dietrich, Bischof von Lebus s. (4), zugesellte. Seither sind viele B.s als Staatsmänner, Generale und Schriftsteller bekannt geworden. - Als Staatsmänner verdienen außer den in den einzelnen Artikeln Gewürdigten hervorgehoben zu werden: Gottfried Philipp (1770–1850), der sich als Jurist einen Namen machte, in der braunschweigischen Justiz und Verwaltung verschiedene hohe Ämter bekleidete und seit 1826, ohne selbst zum Minister ernannt zu sein, dem braunschweigischen Ministerium vorstand, wobei er zu zahlreichen Kompromissen gegenüber den Willkürmaßnahmen seines Herzogs genötigt war, so daß er 1830 zurücktreten mußte; Alexander (1829–1901), mecklenburgischer Staatsminister, und Otto (1827–1901), Diplomat, der 1872-88 neben seiner Tätigkeit als Gesandter in Stuttgart und Bern der Vertreter des Auswärtigen Amtes bei Kaiser Wilhelm I. auf dessen Reisen und 1892 bis 1898 Gesandter beim Heiligen Stuhl war. - Als Generale traten hervor: Jakob (1626–89), dessen abenteuerliches Leben ihn in französischen, brandenburgischen, schwedischen und dänischen Diensten bis zum Rang eines Generalmajors führte, wobei es die Zeitläufte mit sich brachten, daß er schon kurz nach dem Abschied von einer Armee auf der Gegenseite stand; Cuno Josuo (1658–1733), hannoverischer Feldmarschall, zeichnete sich als Führer der hannoverischen Kavallerie unter Marlborough in den Schlachten von Höchstädt, Oudenarde und beim Scheldeübergang aus; sein Bruder Dietrich (1664–1737) war der erste königlich preußische Obersthofmeister, Kanzler des Schwarzen Adlerordens und Wirklicher Geheimer Rat; im Siebenjährigen Krieg zeichneten sich die Brüder Christoph Karl (1716–88) und Johann Albrecht (1708–76) aus: Christoph Karl, der nach Seydlitz' Tod Inspektor der Kavallerie wurde, holte sich seine Lorbeeren in der Schlacht von Torgau, in der sein Bruder gefangengenommen wurde, der sich schon vorher in den Schlachten von Liegnitz und Leuthen so ausgezeichnet hatte, daß Friedrich der Große ihm auf dem Schlachtfeld von Liegnitz|sein eigenes Band des Roten Adlerordens umgehängt hatte, und dessen Füsilierregiment seinen Namen erhielt; Hans (1816–97), General der Artillerie, hat durch seinen neuartigen artilleristischen Einsatz in den Schlachten von Königgrätz, Vionville-Mars la Tour und Spichern entscheidend am Erfolg teilgehabt und war seit 1879 Inspekteur der Artillerie. - Als Schriftsteller wurden bekannt: Burghart (1855–92, Pseudonym Alexander von Degen) als Verfasser seinerzeit vielgelesener militärhumoristischer Schriften; Babette, geborene Eberty (1850–1927, Pseudonym Hans Arnold) schrieb anspruchslose Novellen; Berta (1810–93) war als Pädagogin einflußreiche Verfechterin des Fröbelschen Erziehungsgedankens; von den beiden Schwestern Frieda (1857–1909) und Margarethe (1860–84, ertrunken im Rummelsburger See bei der Rettung eines Kindes) ist die erstere durch ihre Romane aus den Kolonien bekannt geworden, Margarethe durch ihre erst nach ihrem Tod erschienenen Novellen.

  • Literatur

    A. v. Bülow, B.sches Fam.buch, 1911;
    Dansk Leks. IV, S. 386 f. (Übersicht);zu d. Bischöfen v. Schwerin:
    Dict. Hist. Géogr. X, 1938, Sp. 1213 (L);zu Gottfr. Phil.:
    ADB III (W);zu Otto:
    L. R. v. Scala, in: Dt. Revue, 1906, I;
    Aufzeichnungen u. Erinnerungen aus d. Leben d. Botschafters J. M. v. Radowitz, hrsg. v. H. Holborn, I, 1925;zu Christoph Karl u. Joh. Albr.:
    ADB III bzw. XLVII;
    E. G. v. Bülow. Preuß. Militarismus z. Z. Friedr.s d. Gr., J. A. v. B. u. sein Haus, 1928;
    Priesdorff I, S. 511 f. bzw. 435 f.;zu Hans:
    ADB XLVII;
    W. M. v. Eberhardt, in: Pommersche Lb. II, 1936, S. 144 (L);
    B. Poten, in: BJ II, S. 53 f.;zu Burghart:
    ADB XLVII (W, L);zu Babette:
    Nekrolog z. Kürschner, Lit.-Kal. 1901-35, 1936;zu Frieda:
    S. Hoechstetter, F. V. B., 1910;
    BJ XIV (Totenliste 1909, W);zu Marg.:
    ADB XLVII;
    G. K. Brand, in: Die Frühvollendeten, 1929, S. 237-42.

  • Autor/in

    Heinrich Otto Meisner
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Meisner, Heinrich Otto, "Bülow" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 727-728 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11866459X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA