Lebensdaten
1862 – 1924
Geburtsort
Hamm bei Werden/Ruhr
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
christlicher Gewerkschaftsführer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121313026 | OGND | VIAF: 45154245
Namensvarianten
  • Brust, August

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Brust, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121313026.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bergarbeiter;
    Anna Köber;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    B., seit 1878 als Bergmann arbeitend, führte in den Reihen der christlichen Bergleute die Gegenbewegung gegen den durch die Aufhebung des Sozialistengesetzes verursachten Auftrieb der sozialistischen Gewerkschaften an und gründete am 28.10.1894 den „Gewerkverein christlicher Bergarbeiter für den Oberbergamtsbezirk Dortmund“. Als dessen erster Vorsitzender bemühte er sich erfolgreich um eine Dachorganisation der im Laufe der Zeit in fast allen Berufszweigen gegründeten christlichen Gewerkschaften und verwahrte sich gegen alle Pläne, diese an eine politische Partei anzuschließen. 1898 schied B., inzwischen Redakteur des „Bergknappen“ (der Zeitung des Gewerkvereins), aus dem Beruf aus und widmete sich bis 1904 ganz der gewerkschaftlichen Arbeit. In diesem Jahr legte er seine sämtlichen Ämter nieder. - Wenn B. für die parteipolitische Neutralität der christlichen Gewerkschaften eintrat, so deshalb, um ihre Einheit und Schlagkraft im sozialpolitischen Raume zu sichern und um frei vom politischen Tageskampf das „Christliche“ sich gegen das „Marxistische“ auswirken zu lassen. Doch diese Auffassung lag nicht einhellig im Sinne des immer noch von Kulturkampfreminiszenzen berührten und im Antimodernistenstreit befangenen deutschen Katholizismus. Ein Teil des Klerus setzte sich für die katholischen Gewerkschaften, respektive Fachabteilungen in den katholischen Arbeitervereinen ein, und mancher christliche Gewerkschaftler katholischer Konfession - so auch B. -wurde hin- und hergerissen zwischen den Ansprüchen seiner Religion und den Einsichten, die er aus dem gewerkschaftlichen und sozialpolitischen Tageskampf zog. B. wurde nach 1904 Redakteur der Zentrumszeitung in Buer, dortselbst Stadtverordneter, kam 1908 in den preußischen Landtag, nach der Revolution 1918 in die verfassunggebende preußische Landesversammlung und wurde 1921 in den ersten Landtag für Westfalen-Nord gewählt. Um diese Zeit übernahm er die Geschäftsführung des Niedersächsischen Kohlensyndikats in Hannover und arbeitete auch wieder in den christlichen Gewerkschaften mit, nachdem das Zentrum als die politische Vertretung des katholischen Volksteils jetzt den Staat mittrug und der gesamte deutsche Katholizismus sich den Problemen des modernen Arbeitskampfes geöffnet hatte.

  • Werke

    Aufsätze u. Leitartikel im „Bergknappen“;
    Reden, in: Niederschr. d. Verhh. d. … Kongresses d. christl. Gewerkschaften, 1901 ff.;
    Stenogr. Berr. üb. d. Verhh. d. preuß. Landtags.

  • Literatur

    25 J. christl. Gewerkschaften, hrsg. v. Gesamtverband d. christl. Gewerkschaften, 1924;
    A. Hartmann, Zentrum u. christl. Gewerkschaften 1890-1914, Diss. Berlin FU 1952;
    J. Deutz, Adam Stegerwald, 1952.

  • Autor/in

    Helga Grebing
  • Zitierweise

    Grebing, Helga, "Brust, August" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 690-691 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121313026.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA