Lebensdaten
1826 – 1902
Geburtsort
Heidenheim
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Textilfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136768547 | OGND | VIAF: 81057427
Namensvarianten
  • Meebold, Robert

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Zitierweise

Meebold, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136768547.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottlieb (s. 1);
    Heidelberg 1858 Natalie (1834–1909), T d. Carl Julius Guyet, Prof. u. GJR zu Jena, u. d. Adeline Höfle;
    1 S, 4 T, u. a. Alfred (1863–1952), Botaniker u. Schriftsteller (s. Kosch, Lit.-Lex.³).

  • Biographie

    M. übernahm 1849 von seinem Vater die Leitung der Kattundruckerei Meebold & Cie. Zu seinen ersten Aufgaben zählte die Überwindung der Produktionseinbußen, die durch die Stillegung des Betriebes infolge eines Großbrandes 1846 entstanden waren. Die Rezession Anfang der 1850er Jahre hemmte zunächst die Weiterentwicklung der Firma. Um dem Kapitalmangel abzuhelfen, entschloß M. sich 1856 in Verbindung mit Hermann Rothschild in Frankfurt a. M. und der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt, die Firma in eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung „Württembergische Cattunmanufaktur“ (WCM) umzuwandeln. Als technischer Direktor wirkte er entscheidend am Ausbau des Unternehmens zu einem mehrstufigen Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur mit. Trotz mancher Rückschläge war die wirtschaftliche Entwicklung der WCM in der 2. Hälfte des 19. Jh. durch einen anhaltenden Aufstieg gekennzeichnet. Als M. 1895 aus dem Vorstand ausschied, nahm das Unternehmen, das einzige dieser Branche in Württemberg, eine führende Stellung in der deutschen Druckindustrie ein. M. engagierte sich auch im sozialen und politischen Leben: 1852 errichtete er eine Unterstützungs- und Pensionskasse für Angestellte und Arbeiter. Viele Jahre war er Mitglied der kommunalen Kollegien und Obmann des Bürgerausschusses, 1873/74 Präsident der Industrie- und Handelskammer, danach bis 1895 deren Vizepräsident.

    Nach M.s Ausscheiden setzte sich die günstige Entwicklung der Firma fort, die 1905 1200 Personen beschäftigte. In dieser Zeit entstanden umfangreiche Neubauten, darunter Sozialgebäude und eine Arbeitersiedlung von beachtlicher architektonischer Qualität. 1922 vernichtete ein Brand den größten Teil der Produktionsanlagen, doch auch in den folgenden Jahren bis zur Weltwirtschaftskrise erzielte das Unternehmen hohe Gewinne. Exportiert wurde außer in die europ. Länder nach Ägypten, Südafrika und Nordamerika. Infolge der Strukturkrise der Textilindustrie wurde 1966 die Produktion eingestellt. – GKR (1899).

  • Literatur

    zu 1) u. 2) Schwäb. Kronik 1871, S. 4079;
    Gewerbebl. aus Württemberg, 1895, S. 441;
    B. Heinrichs, Die WCM, ihre Entstehung u. Entwicklung 1856-1906, 1906 (P v. Robert);
    K. K. Meck, Die Industrie- u. Oberamtsstadt Heidenheim, 1. T., 1910, S. 196 ff.;
    WCM-Werksztg., März 1952;
    G. Schweier, Namhafte Heidenheimer, Bd. 1, 1968, S. 44 f. (P v. Joh. Gottlieb u. Robert);
    W. Schneider, Hausweberei, Leinwandhandel, Textilindustrie in Heidenheim, 1976, S. 65 ff.

  • Autor/in

    Anneliese Hermann
  • Zitierweise

    Hermann, Anneliese, "Meebold, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 605 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136768547.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA