Dates of Life
1846 – 1920
Place of birth
Berlin
Place of death
Berlin
Occupation
Statistiker ; Sozialpolitiker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 139756728 | OGND | VIAF: 71102077
Alternate Names
  • Mayet, Paul
  • Mayet, P.

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Mayet, Paul, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139756728.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Louis (1808–73), Geh. Rechnungsrat in B., S d. Henri (1781–1848), Geh. Hofrat b. d. Seehandlung in B., u. d. Auguste Zenker;
    M Rosamunde (1826-|1903), T d. Carl Heun (1771–1854), Schriftsteller (als Heinrich Clauren, s. NDB III);
    Ur-Gvv Etienne (seit 1806: Stephan, 1751–1825), aus Lyon, Dir. d. preuß. Seidenfabriken in B., Mitgl. d. Ak. v. Lyon u. Villefranche;
    Ur-Gvm Joh. Gottlieb Frdr. Zenker (1753–1826), preuß. Hof-Staatskassier, floh mit Kgn. Luise u. d. Staatsschatz nach Tilsit, Mitbegr. d. Zelterschen Sing-Ak.;
    Vt Wilhelm Schultze (1840–1924), Chirurg in Tokio;
    1875 Clara verw. Bessard geb. Schröder (1843–1910).

  • Biographical Presentation

    M. studierte 1865-70 Naturwissenschaften, Psychologie und Nationalökonomie in Lausanne, Berlin und Leipzig. Aus gesundheitlichen Gründen gab er das Studium auf und betätigte sich bis 1873 praktisch in der Zellstoffabrikation. Durch die Wiener Weltausstellung 1874 wurde M.s Interesse an Japan geweckt; 1876 ging er als Deutschlehrer nach Tokio. Nebenamtlich war er dort mit Gutachten für das Finanzministerium im Rahmen der gesellschaftlichen Reformen der Meiji-Zeit befaßt (Ablösung der erblichen Familienpensionen des Feudaladels, Gebäudeversicherung, Staatsschuld, Grundsteuerermäßigung). 1879-82 war M. „Komon“ (Vortragender Rat) im Finanzministerium, 1880/81 Ratgeber des Staatsrates in Finanzangelegenheiten. Er war beteiligt an der Einrichtung einer Oberrechnungskammer und der Reorganisation der amtlichen Statistik nach preuß. Vorbild; die 1881 erfolgte Einrichtung einer „Landwirtschaftlichen Notstandskasse“ ging ebenfalls auf seine Vorschläge zurück. M. studierte dann zwei Jahre als Privatmann Land und Leute in Japan und Korea. 1884-87 war er erneut als Deutschlehrer und Berater verschiedener Ministerien und des Generalpostamtes tätig. Er beschäftigte sich mit Versicherungs- und Sparkassenwesen und vor allem mit Landwirtschaftspolitik. 1886-88 fertigte M. im Auftrag des japan. Innenministeriums eine umfangreiche Arbeit über landwirtschaftliche Versicherungen an, die zahlreiche Vorschläge zur Besserung der Lage der Reisbauern enthielt. Aufgrund dieser Arbeit erhielt er 1889 den Grad eines Dr. rer. pol. der Univ. Tübingen und 1890 den Titel eines preuß. Professors. In Japan selbst fand diese fundamentale Arbeit zunächst keine praktische Resonanz. Erst 1939/1947 begann hier eine entsprechende Agrarsozialpolitik; als einer ihrer Väter ist M. seitdem in Japan immer wieder gewürdigt worden. 1893 kehrte M. nach Deutschland zurück und wurde 1894 als wiss. Hilfsarbeiter im Kaiserl. Statistischen Amt Referent für Krankenkassenstatistik; er trat vor allem mit seiner Arbeit an der bedeutendsten Morbiditäts- und Mortalitätsstatistik des Deutschen Reichs (aufgrund von Unterlagen der Leipziger Ortskrankenkasse) hervor. Ehrenamtlich engagierte sich M. für die Einführung des Mutterschutzes und war Mitbegründer (1905) und 1. Vorsitzender der „Gesellschaft für soziale Medizin, Hygiene und Medizinalstatistik“ in Berlin.

  • Works

    u. a. Landwirtsch. Versicherung in organ. Verbindung mit Spar-Anstalten, Boden-Credit u. Schulden-Ablösung, 1888 (engl. 1893);
    Der Verfall d. japan. Bauernstandes u. d. Mittel zu s. Erhaltung, 1893 (japan., Neuaufl. 1975);
    Krankheits- u. Sterblichkeitsverhältnisse in d. Ortskrankenkasse f. Leipzig u. Umgegend, Unterss. üb. d. Einfluß v. Geschlecht, Alter u. Beruf, 4 Bde., 1911;
    Der Schutz v. Mutter u. Kind durch reichsgesetzl. Mutterschafts- u. Fam.versicherung, 1911;
    Dt. Wirken im Japan d. Meiji-Zeit (Autobiogr.), in: Nippon 1, 1935, S. 217-24 (P).

  • Literature

    Reiko Shoya u. F. Tennstedt, Soz.reform im Meiji-Japan u. im Wilhelmin. Dtld., Das Wirken v. P. M., in: Zs. f. Soz.reform 1978, S. 641-62.

  • Portraits

    in: K. Meissner, Deutsche in Japan, 1939, ²1961.

  • Author

    Florian Tennstedt
  • Citation

    Tennstedt, Florian, "Mayet, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 556-557 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139756728.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA