Lebensdaten
1907 – 1981
Geburtsort
Freiberg (Sachsen)
Sterbeort
Krailling bei München
Beruf/Funktion
Geologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116842725 | OGND | VIAF: 37677707
Namensvarianten
  • Maucher, Albert

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Zitierweise

Maucher, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116842725.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm, Dipl.-Ing., Leiter d. Staatl. Sächs. Mineralien-Niederlage in F. (nach ihm ist d. Mineral „Maucherit“ benannt), seit 1909 Inh. e. Mineralienhandlung in M.;
    M N. N.;
    1945 Nadina Ferreri; kinderlos.

  • Biographie

    M. verbrachte seine Jugend- und Schulzeit in München. Nach dem Abitur war er ein halbes Jahr als Hüttenarbeiter tätig. Seit WS 1926/27 studierte er Metallhüttenkunde bei P. Ramdohr an der TH Aachen mit besonderer Berücksichtigung der Lagerstättenkunde und Erzmikroskopie. 1930 erwarb er das Ingenieurdiplom und übernahm die väterliche Mineralienhandlung, die er bis 1934 leitete. Daneben arbeitete er an seiner Dissertation am Mineralogisch-geologischen Institut der TH München bei H. Steinmetz. Nach der Promotion zum Dr.-Ing. mit der Arbeit „Die Entstehung der Kieslagerstätte von Bodenmais“ im Juli 1932 war er bis April 1934 Volontär-Assistent am selben Institut. Einer Sonderausbildung in Spektralanalyse an der Univ. Göttingen bei V. M. Goldschmidt folgte eine Assistentenzeit am Institut für Lagerstättenforschung und Rohstoffkunde der TH Berlin bei F. K. Drescher-Kaden. Nach seiner Habilitation mit einer Arbeit über die Passauer Graphitlagerstätten im Januar 1936 wurde M. Leiter der Mineralogisch-petrographischen Abteilung des „Maden Tetkik ve Arama Enstitüsü“ (Institut für Lagerstättenforschung) in Ankara (Türkei). Er kehrte im April 1937 als Assistent an das Mineralogisch-petrographische Institut der Univ. Göttingen zurück, wo er im SS 1939 eine Dozentur erhielt. Vom September 1939 bis 1944|folgte der Kriegsdienst, anschließend bis Kriegsende eine Tätigkeit zunächst als apl. Professor in Straßburg, dann in verlagerten Laboratorien in Straubing. Im SS 1946 begann M. mit der Lehrtätigkeit an der Univ. München. Zum o. Professor und Vorstand des Instituts für allgemeine und angewandte Geologie und Mineralogie wurde er im Okt. 1947 ernannt. 1973 erfolgte seine Emeritierung.

    M. ershielt die ersten Anregungen zur Beschäftigung mit Mineralien bereits in frühester Kindheit durch seinen Vater. Arbeiten im Bayer. Wald führten zum besonderen Interesse an schichtgebundenen Lagerstätten, deren Erforschung ein Schwerpunkt seiner Arbeiten blieb. Nach dem Krieg folgten erneute lagerstättenkundliche Untersuchungen besonders im nordostbayerischen Raum. Studien im Rahmen einer Monographie über deutsche Blei-Zink-Lagerstätten in den Alpen wiesen gleichfalls auf die Schichtgebundenheit derartiger Erzvorkommen hin. Die Diskussion seiner Ergebnisse brachte M. internationale Anerkennung. Seine Resultate bewirkten auch ein Umdenken bei der genetischen Deutung anderer Lagerstättentypen. Hierher gehört vor allem die Existenz schichtgebundener Vorkommen von Antimon und Quecksilber, gelegentlich auch von Wolfram. Gleichzeitig wurde eine gesetzmäßige Bindung bestimmter Lagerstättentypen bzw. Mineralienvorkommen an bestimmte Zeitabschnitte der Erdgeschichte postuliert. Die Probleme dieser „zeitgebundenen“ Lagerstätten wurden zu einem weiteren Schwerpunkt von M.s wissenschaftlichen Interessen, wobei weltweit beachtete Ergebnisse erzielt wurden, die auch zur Entdeckung der Wolframlagerstätte Felbertal führten. Gemeinsam mit G. Rehwald und P. Ramdohr hat M. die „Bildkarte der Erzmikroskopie“ mit 600 Bildtafeln erstellt. Sie ist eine vielbenutzte Dokumentation der wichtigsten erzmikroskopischen Strukturen.

    M. hat zusammen mit seinen Schülern die Entwicklung der modernen Lagerstättenkunde richtungsweisend beeinflußt. Der 1977 gestiftete und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergebene „Albert-Maucher-Preis“ dient der Förderung qualifizierter junger Geowissenschaftler.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Bayer. u. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1948 bzw. 1977);
    Mitgl. d. Verwaltungsrats d. Dt. Mus. (seit 1947);
    geschäftsführender Vizepräs. d. Fraunhofer-Ges.

  • Werke

    u. a. Die Entstehung d. Kieslagerstätte v. Bodenmais, Diss. München 1932;
    Bildungsgesch. d. Kieslagerstätte im Silberberg b. Bodenmais, in: Abhh. d. Bayer. Oberbergamtes 11, 1933, S. 1-36 (mit F. Hegemann);
    Entstehung d. Kieslagerstätte in Lam im Bayer. Wald, in: Chemie d. Erde 9, 1934, S. 173-99;
    Entstehung d. Passauer Graphitlagerstätten, ebd. 10, 1935, S. 539-65;
    Kieslagerstätte d. Grube „Bayerland“ b. Waldsassen (Oberpfalz), in: Zs. f. angew. Mineralogie 2, 1939, S. 219-75;
    Zur alpinen Metallgenese in d. bayer. Kalkalpen zw. Loisach u. Salzach, in: Tschermaks mineralog.-petrogr. Mitt. 4, 1954, S. 454-63;
    Erzmikroskop. Unterss. an Blei-Zink-Lagerstätten im Raume v. Trento, in: Mitt. d. geol. Ges. Wien 48, 1955, S. 139-54.

  • Literatur

    R. Dehm. in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1982, S. 220-22 (P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Rudolf Höll
  • Zitierweise

    Höll, Rudolf, "Maucher, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 426-427 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116842725.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA