Lebensdaten
1885 – 1956
Geburtsort
Sankt Petersburg
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Metallkundler ; Chemiker ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137937431 | OGND | VIAF: 85971174
Namensvarianten
  • Masing, Georg
  • Masing, G.

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Zitierweise

Masing, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137937431.html [07.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (* 1853), Chemiker, Dir. d. Pappfabrik August Neumann in St. P., dann Dir. e. Kattunfabrik, S d. Ludwig, Landwirt u. Beamter d. estländ. Gouvernements-Reg., u. d. Anna Luck;
    M Rosa (* 1864), T d. Georg v. Sadler ( 1919), Ing., Fabrikbes. in St. P.;
    1915 Martha Tischer;
    2 T.

  • Biographie

    M. absolvierte das humanistische Gymnasium in St. Petersburg und studierte in Göttingen physikalische Chemie bei G. Tammann. Dort promovierte er 1909 mit einer Untersuchung „Über die Bildung von Legierungen durch Druck und über die Reaktionsfähigkeit der Metalle im festen Zustande“. Diese Arbeit stellt einen der ersten wissenschaftlich fundierten Beiträge zum Gebiet der Pulvermetallurgie dar. In den folgenden Jahren war M. als Industriechemiker tätig, zunächst bei der Fa. Graetz, später bei Siemens & Halske. Hier befaßte er sich mit technischen Fragestellungen wie dem Legierungsverhalten des Berylliums oder Problemen des Metallgusses. Auch während seiner Industrietätigkeit blieb M. lebhaft an der metallkundlichen Grundlagenforschung interessiert. 1927 habilitierte er sich an der TH Berlin. 1935 folgte die Ernennung zum ao.|Professor. Die ihm 1932 angebotene Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Metallforschung lehnte er ab, da ihm die Arbeitsbedingungen bei Siemens & Halske vorteilhafter erschienen. 1937 folgte M. einem Ruf auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Metallkunde an der Univ. Göttingen, wo er über die 1953 erfolgte Emeritierung hinaus bis an sein Lebensende wirkte.

    Die Arbeiten M.s umfassen ein breites Spektrum innerhalb der von ihm wesentlich beeinflußten Entwicklung der Metallkunde zum eigenen Forschungsfeld zwischen Chemie und Physik. Am Anfang stehen Untersuchungen der elastischen Nachwirkungen und Hysteresis, der inneren Spannungen, der Kaltreckung, der Erholung und Rekristallisation. In seinen letzten Arbeitsjahren lieferte M. Deutungen dieser experimentellen Beobachtungen auf der Grundlage der Versetzungstheorie. Andere Arbeiten betreffen technologische Probleme wie die Optimierung der elektrischen Leitfähigkeit technischen Aluminiums oder die Herabsetzung der Sprödigkeit von Nickel. Zusammen mit O. Dahl gelang die Entwicklung extrem harter Berylliumbronzen. In den Bereich der Grundlagenforschung gehören die Ermittlung der Zustandsdiagramme von Legierungen, sowie Forschungen zum elektrochemischen Verhalten der Metalle, die in eine umfassende Behandlung des Korrosionsprozesses mündeten. Die von M. mitbegründete Deutsche Gesellschaft für Metallkunde wählte ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin 1953);
    Platinum Medal d. Institute of Metals (London 1953).

  • Werke

    u. a. Ternäre Systeme, 1933, ²1949 (engl. 1947);
    Grundlagen d. Metallkde. in anschaul. Darst., 1940, ⁴1955;
    Lehrb. d. allg. Metallkde., 1950 (mit K. Lücke);
    Über d. Bildung v. Legierungen unter Druck etc., in: Zs. f. anorgan. Chemie 62, 1909, S. 265-309;
    Kaltreckung u. Verfestigung, in: Ergebnisse d. exakten Naturwiss. 2, 1923, S. 177-245 (mit M. Polanyi);
    Techn. Eigenschaften u. d. Vergütung v. Beryllium-Kupfer-Legierungen, in: Wiss. Veröff. d. Siemenskonzerns 8, 1929, S. 94-100, 101-25, 126-41 (mit O. Dahl);
    Potentialbildung b. Zink-Aluminiumlegierungen in sauren Elektrolyten, in: Zs. f. Metallkde. 42, 1951, S. 19-23 (mit G. Moldenke). – Hrsg.: Hdb. d. Metallphysik, 3 Bde., 1940 f.

  • Literatur

    W. Köster, in: Zs. f. Metallkde. 41, 1950, S. 1 f. (P);
    ders., in: Physikal. Bll. 11, 1955, S. 81 f.;
    E. Scheil, in: Zs. f. Elektrochemie 59, 1955, S. 75 (P);
    W. Köster, ebd. 61, 1957, S. 227 f. (P);
    F. Erdmann-Jesnitzer, in: Bergak. 8, 1956, S. 537 (P); wiederholt in: Werkstoffe u. Korrosion 8, 1957, S. 60 (P);
    Chimia 10, 1956, S. 239;
    Pogg. V-VII.

  • Autor/in

    Claus Priesner
  • Zitierweise

    Priesner, Claus, "Masing, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 354-355 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137937431.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA