Masing, Georg
- Lebensdaten
- 1885 – 1956
- Geburtsort
- Sankt Petersburg
- Sterbeort
- Göttingen
- Beruf/Funktion
- Metallkundler ; Chemiker ; Hochschullehrer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 137937431 | OGND | VIAF: 85971174
- Namensvarianten
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- Masing, Georg
- Masing, G.
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Catalogus Professorum. Professorinnen- und Professoren der TU Berlin [2020]
- * BBLD - Baltisches biografisches Lexikon digital [2012-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1990] Autor/in: Priesner, Claus (1990)
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Heinrich (* 1853), Chemiker, Dir. d. Pappfabrik August Neumann in St. P., dann Dir. e. Kattunfabrik, S d. Ludwig, Landwirt u. Beamter d. estländ. Gouvernements-Reg., u. d. Anna Luck;
M Rosa (* 1864), T d. →Georg v. Sadler († 1919), Ing., Fabrikbes. in St. P.;
⚭ 1915 Martha Tischer;
2 T. -
Biographie
M. absolvierte das humanistische Gymnasium in St. Petersburg und studierte in Göttingen physikalische Chemie bei G. Tammann. Dort promovierte er 1909 mit einer Untersuchung „Über die Bildung von Legierungen durch Druck und über die Reaktionsfähigkeit der Metalle im festen Zustande“. Diese Arbeit stellt einen der ersten wissenschaftlich fundierten Beiträge zum Gebiet der Pulvermetallurgie dar. In den folgenden Jahren war M. als Industriechemiker tätig, zunächst bei der Fa. Graetz, später bei Siemens & Halske. Hier befaßte er sich mit technischen Fragestellungen wie dem Legierungsverhalten des Berylliums oder Problemen des Metallgusses. Auch während seiner Industrietätigkeit blieb M. lebhaft an der metallkundlichen Grundlagenforschung interessiert. 1927 habilitierte er sich an der TH Berlin. 1935 folgte die Ernennung zum ao.|Professor. Die ihm 1932 angebotene Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Metallforschung lehnte er ab, da ihm die Arbeitsbedingungen bei Siemens & Halske vorteilhafter erschienen. 1937 folgte M. einem Ruf auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Metallkunde an der Univ. Göttingen, wo er über die 1953 erfolgte Emeritierung hinaus bis an sein Lebensende wirkte.
Die Arbeiten M.s umfassen ein breites Spektrum innerhalb der von ihm wesentlich beeinflußten Entwicklung der Metallkunde zum eigenen Forschungsfeld zwischen Chemie und Physik. Am Anfang stehen Untersuchungen der elastischen Nachwirkungen und Hysteresis, der inneren Spannungen, der Kaltreckung, der Erholung und Rekristallisation. In seinen letzten Arbeitsjahren lieferte M. Deutungen dieser experimentellen Beobachtungen auf der Grundlage der Versetzungstheorie. Andere Arbeiten betreffen technologische Probleme wie die Optimierung der elektrischen Leitfähigkeit technischen Aluminiums oder die Herabsetzung der Sprödigkeit von Nickel. Zusammen mit O. Dahl gelang die Entwicklung extrem harter Berylliumbronzen. In den Bereich der Grundlagenforschung gehören die Ermittlung der Zustandsdiagramme von Legierungen, sowie Forschungen zum elektrochemischen Verhalten der Metalle, die in eine umfassende Behandlung des Korrosionsprozesses mündeten. Die von M. mitbegründete Deutsche Gesellschaft für Metallkunde wählte ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden.|
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Auszeichnungen
Dr.-Ing. E. h. (TH Berlin 1953);
Platinum Medal d. Institute of Metals (London 1953). -
Werke
u. a. Ternäre Systeme, 1933, ²1949 (engl. 1947);
Grundlagen d. Metallkde. in anschaul. Darst., 1940, ⁴1955;
Lehrb. d. allg. Metallkde., 1950 (mit K. Lücke);
Über d. Bildung v. Legierungen unter Druck etc., in: Zs. f. anorgan. Chemie 62, 1909, S. 265-309;
Kaltreckung u. Verfestigung, in: Ergebnisse d. exakten Naturwiss. 2, 1923, S. 177-245 (mit M. Polanyi);
Techn. Eigenschaften u. d. Vergütung v. Beryllium-Kupfer-Legierungen, in: Wiss. Veröff. d. Siemenskonzerns 8, 1929, S. 94-100, 101-25, 126-41 (mit O. Dahl);
Potentialbildung b. Zink-Aluminiumlegierungen in sauren Elektrolyten, in: Zs. f. Metallkde. 42, 1951, S. 19-23 (mit G. Moldenke). – Hrsg.: Hdb. d. Metallphysik, 3 Bde., 1940 f. -
Literatur
W. Köster, in: Zs. f. Metallkde. 41, 1950, S. 1 f. (P);
ders., in: Physikal. Bll. 11, 1955, S. 81 f.;
E. Scheil, in: Zs. f. Elektrochemie 59, 1955, S. 75 (P);
W. Köster, ebd. 61, 1957, S. 227 f. (P);
F. Erdmann-Jesnitzer, in: Bergak. 8, 1956, S. 537 (P); wiederholt in: Werkstoffe u. Korrosion 8, 1957, S. 60 (P);
Chimia 10, 1956, S. 239;
Pogg. V-VII. -
Autor/in
Claus Priesner -
Zitierweise
Priesner, Claus, "Masing, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 354-355 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137937431.html#ndbcontent