Lebensdaten
1834 – 1896
Geburtsort
Schwyz
Sterbeort
Saint Cloud, Minnesota
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Bischof ; Indianermissionar
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 128918268 | OGND | VIAF: 52754008
Namensvarianten
  • Marty, Alois Joseph (Taufname)
  • Marty, Martin
  • Marty, Alois Joseph (Taufname)
  • mehr

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Zitierweise

Marty, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128918268.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Anton (s. 1).

  • Biographie

    Von Jesuiten zunächst in Schwyz, seit 1846 am Jesuitengymnasium in Fribourg erzogen, setzte M. mit Ausbrechen des Sonderbundskrieges und der nachfolgenden Ausweisung der Jesuiten aus der Schweiz seine Ausbildung 1847 im Kollegium der Benediktinerabtei Maria Einsiedeln fort. Hier absolvierte er 1851-54 auch das Studium der Theologie an der hauseigenen Anstalt. 1855 trat er der Abtei bei und nahm den Namen Martin an. Nach Empfang der Priesterweihe 1856 war er in Einsiedeln als Lehrer am Gymnasium, seit 1859 als Professor der Moraltheologie tätig. 1860 übersiedelte M. als Missionar in das 1854 von Einsiedler Mönchen gegründete Benediktinerkloster St. Meinrad im Staate Indiana, USA, dessen Prior er 1865 wurde. Unter seiner geschickten Leitung erfolgte bereits 1870 die Erhebung des Priorates St. Meinrad zur selbständigen Abtei (seit 1954 Erzabtei), die in der Folge zum Haupt der neuen schweizer.-amerikan. (heute panamerikan.) Kongregation wurde. Papst Pius IX. bestellte M. am 30.9.1870 zum ersten Abt|(Benediktion am 21.5.1871). Seit 1876 fand M. in der Seelsorge und Mission unter den Sioux-Indianern in Dakota ein neues Wirkungsfeld. Auf Ersuchen der nordamerikan. Bischöfe ernannte ihn Papst Leo XIII. 1879 zum Titularbischof von Tiberias (Konsekration im Februar 1880) und zum Apostolischen Vikar des Territoriums Dakota. Mit dieser Ernennung waren M., der im Dezember 1879 die Abtswürde niederlegte, alle Indianermissionen Dakotas und alle Katholiken des weiten Gebiets anvertraut. Nach der staatlichen und kirchlichen Aufteilung Dakotas in einen nördlichen und südlichen Teil wurde M. 1889 erster Bischof des neuen Bistums Sioux Falls (South Dakota). 1895 erfolgte die Transferierung auf den Bischofssitz von St. Cloud (Minnesota). Durch sein unermüdliches Wirken zugunsten der Indianermission wurde der „Apostel der Sioux-Indianer“ zu einem der bedeutendsten Missionare seiner Zeit und erwarb sich große Verdienste um die kath. Kirche Nordamerikas in der missionarischen Pionierzeit. M. schrieb mannigfache Berichte über seine Missionstätigkeit in den „Annalen der Verbreitung des Glaubens“ und suchte namentlich den deutschsprachigen Klerus für die Indianermission zu gewinnen. Er verfaßte eine Grammatik und ein Ritual zur Tauffeier in der Siouxsprache sowie eine Biographie über den ersten Bischof und Erzbischof von Milwaukee, den Schweizer Johann Martin Henni ( 1881). M. gehörte dem Gründungskuratorium der „Catholic University of America“ in Washington, D.C., und der staatlichen Behörde für Indianerfragen an.

  • Werke

    u. a. Wie man vor tausend J. lehrte u. lernte, dargest. an Zeitgenossen d. hl. Meinrad: Walafried Strabo, in: Jber. d. Erziehungsanstalt Einsiedeln 1856/57, S. 3-18;
    Das Ver.wesen u. d. studierende Jugend, ebd. 1857/58, S. 3-18;
    Quodlibet u. Predigten aus d. J. 1856/59 (ungedr., Stiftsbibl. Einsiedeln);
    Die kath. Kirche in d. Vereinigten Staaten v. Nordamerika, dargest. v. einheim. Schriftstellern, 1864 (Übers.);
    Die ersten Beschlüsse d. Vatikan. Kirchenverslg. lat. u. dt., 1870 (Übers., mit e. Nachwort);
    Der hl. Benedikt u. s. Orden, 1874;
    Das apostol. Vikariat Dakota, An Bord d. Cunard-Dampfers Servia am Schutzfest d. hl. Joseph 1885 (4seitiger Separatdr., d. an alle kath. dt.sprach. Bll. versandt wurde);
    Dr. Joh. Martin Henni, Erster Bischof u. EB v. Milwaukee, Ein Lb. aus d. Pionier-Zeit v. Ohio u. Wisconsin, 1888.

  • Literatur

    New Catholic Encyclopedia IX, 1967, S. 311 f.;
    R. Streit u. J. Dindinger, Bibl. Missionum III, 1927, S. 852 f.;
    R. Henggeler, Profeßbuch d. fürstl. Benediktinerabtei U. L. Frau zu Einsiedeln, Festgabe z. Tausendj. Bestand d. Klosters, 1933, S. 550 f.;
    ders., Zur Gründungsgesch. d. Abtei St. Meinrad in Indiana, USA, in: StMBO 65, 1953/54, S. 5-50;
    I. Betschart, Der Apostel d. Siouxindianer, Bischof M. M. 1834-96, 1934;
    M. C. Duratschek, The Beginnings of Catholicism in South Dakota, 1943;
    A. Kleber, History uf St. Meinrad's Archabbey, 1854–1954, 1954;
    B. Doppelfeld, Mönchtum u. kirchl. Heilsdienst, Entstehung u. Entwicklung d. nordamerikan. Benediktinertums im 19. Jh., 1974;
    HBLS (P);
    DAB;
    LThK².

  • Autor/in

    Franz Xaver Bischof
  • Zitierweise

    Bischof, Franz Xaver, "Marty, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 315-316 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128918268.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA