Lebensdaten
1819 – 1851
Geburtsort
Graz
Sterbeort
Neubraunsfeld (Texas, USA)
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11676810X | OGND | VIAF: 17982170
Namensvarianten
  • Mareck, Alois Titus
  • Mareck, Titus

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Zitierweise

Mareck, Alois Titus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11676810X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael ( v. 1840), Baumeister, erbaute d. Ev. Kirche in G.;
    M Elisabeth Haman (1780- n. 1857) aus Wien;
    Graz 1846 Franziska Rosina, T d. Joseph Stefan Delena ( 1844), Inh. d. Herrschaft Reichenburg (Cillier Kr.);
    1 S.

  • Biographie

    M. studierte in Graz Jura. Seit 1843 war er in der Verwaltung der Herrschaft Reichenburg beschäftigt. 1848 schloß er sich der revolutionären Bewegung an und vertrat seit Mai 1848 Lichtenwald (Bez. Cilli) als Abgeordneter in der Nationalversammlung zu Frankfurt/Main. Er gehörte der radikal-linken Gruppierung „Donnersberg“ an, die sich im Juni 1848 von der Fraktion „Deutscher Hof“ (um Robert Blum bzw. Carl Vogt) abspaltete. Um slowen. und tschech. Forderungen, wie sie auf dem Prager Slawenkongreß erhoben wurden, zuvorzukommen, stellte M. in der Sitzung vom 27.5.1848 einen Antrag, der die Gleichstellung der nichtdeutschen Nationalitäten gewährleisten sollte. So sollte in „Kreisen, wo der größere Theil eine andere Sprache als die deutsche spricht, diese andere Sprache sowohl in Communal-Angelegenheiten, im Unterrichtswesen, als auch als Gerichtssprache eingeführt werden“. Dieser Antrag wurde am 31.5.1848 in der vom Verfassungs-Ausschuß vorgeschlagenen, inhaltlich von Sommarugas Formulierung beeinflußten Fassung angenommen. In der Debatte über die Paragraphen 2 und 3 des Entwurfes des Verfassungs-Ausschusses, die nicht-deutschen Länder betreffend, vertrat er die Ansicht, daß Österreich kein Gesamtstaat bleiben werde. Andernfalls werde es zu keinem Anschluß an Deutschland kommen. Am 27.10.1848 stimmte M. für die Annahme der genannten Paragraphen. Der radikale Antrag M.s, daß alle deutschen Fürsten abtreten sollten, damit die Nationalversammlung aus dem Kreis der abgetretenen einen Fürsten wählen könne, der „an die Spitze der konstitutionell-demokratischen deutschen Monarchie gestellt werden soll“, kam jedoch nicht zur Verhandlung. - Nach Graz zurückgekehrt, fand M. keine Anstellung. Er wanderte daher im September 1849 nach Nordamerika aus, erlag jedoch bald dem Gelbfieber.

  • Literatur

    Stenogr. Ber. üb. d. Verhh. d. dt. constituirenden Nat.verslg. zu Frankfurt a. Main, hrsg. v. F. Wigard, 4 Bde., 1848;
    N. Niebour, Die Abgeordneten Steiermarks d. Frankfurter Nat.verslg., in: Zs. d. hist. Ver. f. Steiermark 10, 1912, S. 247-66;
    V. Valentin, Die erste dt. Nat.verslg., 1919, S. 76;
    J. Redlich, Das österr. Staats- u. Reichsproblem I, 1. T., 1920, S. 154 f.;
    H. G. Telle, Das österr. Problem im Frankfurter Parlament im Sommer u. Herbst 1848, 1933, S. 66;
    R. A. Kann, Das Nationalitätenproblem d. Habsburgermonarchie I, 1964, S. 570;
    F. Eyck, The Frankfurt Parliament 1848–49, 1968, S. 268 f., 273, 325;
    G. Stourzh, Die Gleichberechtigung d. Nationalitäten u. d. österr. Dez.-Vfg. v. 1867, in: Der österr.-ungar. Ausgleich v. 1867, Vorgesch. u. Wirkungen, hrsg. v. P. Berger, 1967, S. 189-91;
    ders., Die Gleichberechtigung d. Nationalitäten in d. Vfg. u. Verwaltung Österreichs 1848-1918, 1985, S. 21;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Wolfdieter Bihl
  • Zitierweise

    Bihl, Wolfdieter, "Mareck, Alois Titus" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11676810X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA