Lebensdaten
1548 – 1616
Geburtsort
Dietenheim (Württemberg)
Sterbeort
auf dem Retzhof bei Leibnitz (Steiermark)
Beruf/Funktion
Fürstbischof von Seckau
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120247305 | OGND | VIAF: 67292491
Namensvarianten
  • Prenner, Martin
  • Martin Brenner
  • Brenner, Martin
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Brenner, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120247305.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus angesehener Bürgerfamilie;
    V Lorenz, Metzger, Gerichts- und Ratsbeisitzer;
    M Walburga Knöpf.

  • Biographie

    Nach dem Gymnasium zu Ulm bezog B. die Universität Dillingen, wo er 1571 zum Dr. phil. promovierte. Die theologischen Studien setzte er zu Ingolstadt fort und ging zweimal als Erzieher nach Padua. 1581 promovierte er in Pavia zum Dr. theol. Erzbischof Khuen Belasy berief ihn nach Salzburg und ernannte ihn 1585 zum Bischof von Seckau. Erzbischof Wolf Dietrich ernannte B. 1591 zum Generalvikar in Steiermark. Unter Ferdinand II. wurde er Leiter der Reformationskommission („Malleus haereticorum“, „Apostel Steiermarks“). Er wirkte durch Belehrung und überließ die Zwangsmaßregeln stets den weltlichen Kommissionsmitgliedern. Die Gegenreformation in Innerösterreich verlief unblutig. B. resignierte krankheitshalber 1615.

  • Literatur

    ADB XX (unter Martin);
    L. Schuster, Fürstbischof M. B., Ein Charakterbild aus d. steir. Ref.-Gesch., 1898 (W-Verz., P);
    LThK.

  • Porträts

    Grabplatte (Bischofskapelle d. Stiftskirche Seckau);
    K. Steiner, Bildnisse d. Bischöfe v. Seckau, Graz 1931, S. 81.

  • Autor/in

    Karl Eder
  • Zitierweise

    Eder, Karl, "Brenner, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 587 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120247305.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Martin, Bischof von Seckau, 1616. Sein Familienname ist Brenner oder Prenner. M. wurde im schwäbischen Markte Dietenheim am St. Martinstage 1548 geboren, besuchte die Schulen zu Ulm und Dillingen, sodann die Universitäten Ingolstadt und Pavia, übernahm 1575 die Erziehung des Grafen Wolfgang von Montfort und der drei Söhne des Grafen Johann Fugger-Kirchberg, wurde 1581 Doctor der Theologie zu Pavia, erhielt 1583 die Weihen und 1585 ein Freisinger Canonicat, wurde aber noch in demselben Jahre durch den Erzbischof von Salzburg zum Bischof von Seckau erhoben. In dieser Stellung war es neben dem Lavanter Bischof Georg Stobäus namentlich unser Martin Brenner, der den Erzherzog Ferdinand von Steiermark zur Gegenreformation anregte und bei der Durchführung derselben mit einer Energie und schonungslosen Strenge verfuhr, die ihm den Namen „der Ketzerhammer“ eintrug. Die Commissäre, an deren Spitze M. stand, durchzogen unter militärischer Bedeckung das ganze Land in allen Richtungen, verwandelten die lutherischen Kirchen in katholische, verjagten die hier und da versteckten Prädicanten, verbrannten alle ketzerischen Bücher und ließen das Volk allenthalben schwören, daß es zum alten Glauben zurückkehren werde. Das Reformationswerk begann (1600) in Untersteiermark, wurde sodann in Obersteiermark fortgesetzt und in Graz zum Abschlusse gebracht. In derselben Weise wurde Oberkärnthen reformirt. Bischof M. wurde auch sonst mit mancherlei Missionen in Staats- und Familienangelegenheiten seines Landesherrn betraut. 1609 wurde er geheimer Rath, 1615 resignirte er sein Bisthum zu Gunsten seines gleichgesinnten Neffen Jakob Eberlein. Er selbst zog sich auf das dem Bisthum angehörige Landgut Retzhof bei Leibnitz zurück, wo er am 14. October 1616 starb und begraben wurde.

    • Literatur

      Jos. Bergmann, Medaillen II, 47 ff.

  • Autor/in

    v. Zeißberg.
  • Zitierweise

    Zeißberg, Heinrich von, "Brenner, Martin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 20 (1884), S. 478 unter Martin [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120247305.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA