Dates of Life
1659 oder 1660 – 1711
Place of birth
in Böhmen
Place of death
Salzburg
Occupation
Bildhauer
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 122554809 | OGND | VIAF: 18108376
Alternate Names
  • Mandel, Michael Bernhard
  • Mändl, Michael Bernhard
  • Männl, Michael Bernhard
  • more

Quellen(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Mandl, Michael Bernhard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122554809.html [01.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    1690 Maria, T d. Bildhauers Andreas Götzinger in S. (s. ThB, auch z. d. anderen Mitgl. d. Fam.);
    T N. N. ( Jos. Anton Pfaffinger, 1684–1758, Bildhauer, s. ThB).

  • Biographical Presentation

    M. erhielt seine erste Ausbildung vermutlich im Prager Umkreis. Ein Aufenthalt in Italien, vor allem in Venedig und Rom, ist anzunehmen, da sein Werk auf eine intensive Auseinandersetzung mit der ital. Barockskulptur hinweist. Ende der 80er Jahre ließ M. sich in Salzburg nieder. Durch die Eheschließung taucht sein Name 1690 erstmals urkundlich auf. Wahrscheinlich gehörte er anfangs der Werkstatt von Andreas Götzinger an, selbständige Verträge und damit auch die Führung einer eigenen Werkstatt mit Gehilfen lassen sich seit 1694 nachweisen.

    Neben einigen Bozzetti handelt es sich bei M.s bisher bekanntem Werk um monumentale Steinskulpturen, die häufig in Zusammenhang mit Bauten von J. B. Fischer von Erlach entstanden. Entwürfe und Gesamtkonzeptionen dürften dabei vielfach auf Fischer zurückgehen. Da der Hauptförderer und Auftraggeber M.s der Salzburger Fürsterzbischof Johann Ernst Gf. Thun war, finden sich seine Arbeiten, mit Ausnahme einer Statue des hl. Philippus Benitius für die Karlsbrücke in Prag, allein im Bereich des Erzstiftes. Neben Grabmälern, Brunnendekorationen, Gartenskulpturen, Wappen, Wappentieren und Altarskulpturen schuf M. vor allem die Fassadenskulpturen der Dreifaltigkeitskirche (1699/1700) und der Kollegienkirche (1705–08) und seine beiden Hauptwerke, die 1695 datierte und signierte Rossebändigergruppe der Hofmarstallschwemme (heute Sigmundsschwemme) und die Monumentalstatuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus vor der Domfassade, 1697/98 datiert. Die Rossebändigergruppe diente in barocker Allegorik vor allem der Verherrlichung des fürstl. Leibrosses, das als neuer Bukephalos erscheint und damit den Fürsterzbischof als neuen Alexander preist. Eine besondere Problematik wird bei den Statuen von Petrus und Paulus spürbar, nämlich der Konflikt zwischen Größe und Bürde des Apostelamtes, zwischen himmlischer Berufung und individueller Erfüllung. Inhaltlich fällt hier wie auch noch bei einigen anderen Werken eine Spannung zwischen überhöhender Idealisierung mit pathetischer barocker Ausdruckssteigerung im Anschluß an ital. Barockskulptur und psychologisierender Verinnerlichung auf. – Die Entwicklung in M.s Œuvre verläuft von eher kraftvollen und unruhigen Formen im Frühwerk zu einer stärkeren Beruhigung und Harmonisierung im Spätwerk. M. war der bedeutendste Bildhauer der Barockzeit in Salzburg. Seine Hauptwerke wurden bald berühmt, so daß z. B. von Johann Anton Pfaffinger angefertigte Kopien der Apostelfürsten in Stift Seitenstetten und Stift St. Peter in Salzburg aufgestellt wurden.

  • Works

    Weitere W in Salzburg: äußeres Paar d. Borghesischen Fechter, Mirabellgarten, 1692/93;
    4 Engel, Seitenaltäre d. Dreifaltigkeitskirche, 1700-02;
    Bozzetto d. hl. Philippus Benitius, Museum Carolino Augusteum, 1711;
    – 2 Engel, Altar in d. Burgkapelle, um 1693/94, Tittmoning;
    Verkündigungsgruppe, Dreifaltigkeitssäule, 1708/09, Straubing.

  • Literature

    L. Pretzell, Salzburger Barockplastik, 1935;
    P. Nitsche, Stud. z. monumentalen Steinplastik in Salzburg, Diss. Berlin 1963;
    St. Hiller, Thunsche Tiere im Mirabellgarten, in: Salzburger Museumsbll. 1, 1974;
    ders., Triumph d. Pferdes, Zur Ikonol. d. Salzburger Pferdeschwemmen, in: Festschr. f. H. Sedlmayr, 1977;
    H. Kretschmer, Unterss. zu M. B. M., Diss. Salzburg 1974 (ungedr.);
    B. Bücherl, Die monumentalen Brunnenanlagen in Salzburg, Diss. Wien 1975 (ungedr.);
    ThB.

  • Author

    Hildegard Kretschmer
  • Citation

    Kretschmer, Hildegard, "Mandl, Michael Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 18-19 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122554809.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA