Dates of Life
1900 – 1977
Place of birth
Wien
Place of death
Wien
Occupation
Waffenfabrikant
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 124752128 | OGND | VIAF: 47702694
Alternate Names
  • Mandl, Fritz
  • Mandl, Friedrich
  • Mandl, Fritz Alexander Maria

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Mandl, Fritz, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124752128.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Alexander ( 1942), Dr., Chemiker, Patronenfabr. in Hirtenberg (Nd.österr.);
    M Maria Mohr;
    1) N. N. Strauß, 2) 1933 (⚮) Hedy (Künstlername: Hedy Lamarr, * 1914), Filmschauspielerin, wurde 1930 bekannt durch d. Film „Ekstase“ v. G. Machaty, emigrierte 1937 in d. USA, wo sie in zahlr. Hollywood-Filmen spielte (s. BHdE; Autobiogr.: Ecstasy and Me, 1957), T d. Bankiers Emil Kiesler in Lemberg u.d. Gertrud Lichtwitz, 3) Herta Schneider-Wehrthal geb. Wrany, 4) Gloria Vinelli, 5) Monika Brücklmeier.

  • Biographical Presentation

    M. besuchte das Piaristenkonvikt Krems und nahm 1918 als Freiwilliger noch am 1. Weltkrieg teil. 1920 trat er in die Hirtenberger Patronen-, Zündhütchen- und Metallwarenfabrik seines Vaters ein, die kurz zuvor durch einen Brand teilweise zerstört worden war. 1924 übernahm er faktisch die Leitung des Unternehmens, auf das er bis 1938 und dann wieder 1957-77 als Hauptaktionär und dazu wechselnd als Prokurist, Generaldirektor, Verwaltungsrat bzw. Verwaltungsrats-Vizepräsident sowie später als Aufsichtsratspräsident großen Einfluß hatte. Trotz der schlechten Wirtschaftslage in Österreich expandierte das Unternehmen, weil man Sondergeschosse erzeugte und weil es M. verstand, die beschränkenden Bestimmungen des Staatsvertrages von St. Germain durch Gründung und Kauf von Zweigwerken im Ausland (Polen, Niederlande, Deutsches Reich, Schweiz) zu umgehen. 1929 trat er der Heimwehr bei, mit deren Bundesführer, Ernst Rüdiger v. Starhemberg, er sich anfreundete. Die Beteiligung an der Patronenfabrik G. Roth in Lichtenwörth (Niederösterreich) brachte bedeutende Aufträge des Bundesheeres. Exportiert wurde vor allem nach Brasilien und Chile. Im Jan. 1933 stand M. im Mittelpunkt der Hirtenberger Waffenaffäre: Beutewaffen aus dem 1. Weltkrieg wurden nach Hirtenberg gebracht und sollten von dort nach Ungarn weitertransportiert werden; damit waren die Bestimmungen von St. Germain verletzt, und die Regierung Dollfuß sah sich in einen internationalen Skandal verwickelt. Die Sozialdemokraten vermuteten, daß ein Teil der Waffen den österr. Heimwehren zur Verfügung gestellt werden sollte. Die Eroberung Abessiniens und der Span. Bürgerkrieg brachten M. Großaufträge, zumal er bereit war, alle kriegführenden Parteien zu beliefern.

    Noch vor dem Anschluß 1938 verließ er Österreich, verhandelte – letztlich erfolglos – über ein Schweizer Bankhaus mit den deutschen Behörden über seinen beschlagnahmten Grundbesitz und wanderte dann nach Argentinien aus, wo er ein neues Rüstungsunternehmen aufbaute und als persönlicher Berater des Diktators Juan Perón zu großem Einfluß kam. Nach dem Kriegseintritt Argentiniens wurde auch dort sein Vermögen beschlagnahmt, jedoch nach Kriegsende bald wieder freigegeben. 1955 kehrte M. nach Österreich zurück, ohne sein argentin. Domizil aufzugeben. 1957 erhielt er seine Eigentümerrechte an der Hirtenberger Patronenfabrik zurück, die als deutsches Eigentum von den Sowjets verwaltet worden war. Er sicherte dem Unternehmen Aufträge des Bundesheeres, kaufte 1964 die Jagdpatronenfabrik Kramsach (Tirol), stellte dort aber die Munitionserzeugung zugunsten Hirtenbergs ein. Großzügige Sozialleistungen sicherten ihm besonderes Ansehen bei seinen Mitarbeitern. Die Hirtenberger Fabrik wurde 1971 durch den österr. Staat übernommen.

  • Literature

    Arbeiter-Ztg. v. 25.12.1945;
    Österr. Volksstimme v. 21.10.1955;
    Ch. A. Gulick, Österreich v. Habsburg zu Hitler III, 1948, S. 303;
    P. Schubert, Schauplatz Österreich II, 1976, S. 143;
    Die Presse v. 10./11. u. 14.9.1977;
    F. Hanauska, Heimatbuch d. Marktgemeinde Hirtenberg, 1980, S. 210-20;
    W. Goldinger (Hrsg.), Protokolle d. Klubvorstandes d. Christl. soz. Partei 1932–34, 1980, S. 66, 339, 378;
    W. Wiltschegg, Die Heimwehr, 1985, S. 208, 294, 354;
    J. Mötz, 125 J. Patronenfabrik in Hirtenberg, in: Dt. Waffenjournal 4, 1986, S. 418-23;
    BHdE I;
    Mitt. v. Frau Monika Oppenheim verw. Mandl.

  • Author

    Josef Mentschl
  • Citation

    Mentschl, Josef, "Mandl, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 16-17 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124752128.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA