Lebensdaten
1856 – 1930
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Chemieindustrieller ; Kaufmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137916639 | OGND | VIAF: 86083114
Namensvarianten
  • Plininger, Theodor

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Zitierweise

Plininger, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137916639.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1808–86), Dr. phil., Stadtpfarrer u. Dekan in St., S d. Martin (1752–1818), Pfarrer u. Dekan in Neckarwestheim, Hochberg, Wildberg u. Calw;
    M Clementine Malvieux, aus Wien;
    4 Geschw u. a. Maria (⚭ Otto v. Buhl, 1842–1909, Min.dir. im württ. Staatsmin., Staatsrat, s. DBJ II, Tl.);
    Amy Gordon, aus England;
    1 S (⚔), 1 T;
    N Bernhard Buhl (1879–1940), Min.rat im württ. Kultusmin., seit 1926 Vorstandsmitgl. d. I. G. Farbenindustrie AG.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums trat P. 1876 eine kaufmännische Lehre bei der Chemikalienhandlung Schmidt & Dillmann in Stuttgart an. 1879 fand er eine Anstellung als Exportkaufmann bei Enrico Mylius in Mailand und 1880 bei T. W. Heilgers in London. Seit 1881 war er für zehn Jahre bei der Filiale von Heilgers in Indien tätig, vornehmlich im Handel mit Perlen und Rohsmaragden. Seit 1891 arbeitete er bei der „Chemischen Fabrik Griesheim“ (CFG) als stellvertretender Verkaufsdirektor. Die von der CFG und anderen Partnern zur Auswertung eines neuen Verfahrens der Chloralkali-Elektrolyse 1892 gegründete „Chemische Fabrik Elektron“ (CFE) übertrug ihm die kaufmännische Leitung. 1893 übernahm er als Vorstandsmitglied die Verantwortung für den gesamten Vertrieb der CFG. 1898 fusionierten CFG und CFE zur „Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron“ (CFGE). Nach 1900 fungierte P. als einer der beiden Vorstandssprecher der CFGE, 1910 wurde er zum alleinigen Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor ernannt. Dem Aufsichts- und Verwaltungsrat der „I. G. Farbenindustrie AG“ gehörte er seit der Fusion 1926 bis zum seinem Tod an und war zuständig für den Einkauf von Chemikalien, den Verkauf von Anorganika und organischen Zwischenprodukten, für die Aufsicht über die Chemikalien- sowie die Sauerstoff- und Autogenwerke. 1916 war er Vertreter der chemischen Industrie im Industriellenbeirat des Waffen- und Munitionsbeschaffungsamtes (WUMBA).

    P. hat sich besonders verdient gemacht bei der Organisation des Vertriebs der von der CFGE mittels neuer elektrochemischer Verfahren erzeugten Chemikalien, hauptsächlich Chlorkalk, Ätzkali, Phosphor und Magnesium. Früh erkannte er das Potential der von der CFGE entwickelten Autogentechnik. Die Hinwendung der CFGE zur ertragreichen Farbenproduktion durch den Erwerb der Anilinfarbenfabrik Oehler 1905 und die Fusion mit den anderen Farbenfabriken zur I. G.|Farbenindustrie sind im wesentlichen sein Werk. Durch Verhandlungsgeschick und ausgeprägten kaufmännischen Sinn erwarb er Ansehen bei seinen Geschäftspartnern; er war einer der profiliertesten Kaufleute der deutschen chemischen Industrie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jh.|

  • Auszeichnungen

    Aufsichtsratsmitgl. d. Duisburger Kupferhütte (1896, seit 1911 Vors.), d. „Vereinigten Aluminium-Werke“, d. „Adler-Werke“, d. „Linde AG“, d. Metallgesellschaft u. a.;
    Vorstandsmitgl. d. Reichsverbandes d. Dt. Ind.;
    Ehrenmitgl. d. Ver. z. Wahrung d. Interessen d. chem. Ind. Dtlds. (1927), d. Berufsgenossenschaft d. Chem. Ind. u. mehrerer wiss. Verbände;
    Dr.-Ing. E. h. (TH Stuttgart 1916).

  • Literatur

    Chemiker-Ztg. 50, 1926, S. 267;
    Zs. f. Angew. Chemie 43, 1930, S. 121;
    Wenzel;
    J. U. Heine, Verstand & Schicksal, Die Männer d. I. G. Farbenind. AG, 1990 (P).

  • Porträts

    Foto (Firmenarchiv Hoechst AG).

  • Autor/in

    Dieter Wagner
  • Zitierweise

    Wagner, Dieter, "Plininger, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 543-544 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137916639.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA