Lebensdaten
1795 – 1845
Geburtsort
Staufen (Allgäu)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Instrumentenbauer ; Mechaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137910835 | OGND | VIAF: 86077900
Namensvarianten
  • Mahler, Franz Joseph
  • Mahler, Franz Josef

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Zitierweise

Mahler, Franz Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137910835.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Joseph (1761–1842), Uhrmacher in St., S d. Leopold u. d. Catharina Hummel;
    M Barbara (1763–1843), T d. Christian Burger in Zell u. d. Elisabeth Petrich;
    B Fidelis (1802–74), Uhrmacher, übernahm d. väterl. Geschäft;
    N. N., T d. Instrumentenbauers Joseph Liebherr ( 1840, s. NDB 14) u. d. Clara Seibold;
    5 K.

  • Biographie

    M. erlernte das Uhrmacherhandwerk zunächst bei seinem Vater, dann bei einem Uhrmacher in Langenargen am Bodensee und seit 1819 etwa ein Jahr lang bei dem Uhrmacher Daurer in München. Nach einem Aufenthalt in Staufen, um der Konskriptionspflicht zu genügen, trat er in das Optische Institut von Utzschneider und Fraunhofer in München ein, das aus der Reichenbach-Liebherrschen Werkstätte hervorgegangen war. Dort bewährte er sich unter der Anleitung von Joseph v. Fraunhofer bei vielfältigen und anspruchsvollen mechanischen Arbeiten. Nach dem Ausscheiden Liebherrs 1823 übernahm M. an dessen Stelle unter Fraunhofers Direktion die Leitung der mechanischen Arbeiten. Nach Fraunhofers Tod 1826 übertrug Utzschneider die Leitung der optischen Werkstätte M.s Schwager Georg Merz, während M. die mechanischen Arbeiten nunmehr gleichberechtigt mit Merz leitete. Ob M. neben Merz später als Teilhaber in das Geschäft aufgenommen wurde, ist urkundlich nicht gesichert, wird aber durch Herstellergravuren an großen astronomischen Fernrohren belegt. Am 5.3.1839 kauften Merz und M. den Betrieb von Utzschneider.

    M. schuf die Mechanik des Königsberger Heliometers, eines Fernrohrs mit zwei gegeneinander verschiebbaren Objektivhälften zur Messung der Winkelabstände von Himmelsobjekten. Dieses Instrument wurde berühmt, als Friedrich Wilhelm Bessel damit 1838 die jährliche Parallaxe eines Fixsterns (d. h. dessen Verschiebung gegen weiter entfernte Sterne während des Umlaufs der Erde um die Sonne) maß und so als Erster die Entfernung eines Fixsterns bestimmte. In einem Brief an den Astronomen J. F. Encke lobt Bessel M.s Arbeit. M. konstruierte ferner die Mechanik der Fernrohre für die Sternwarten in München-Bogenhausen, Kasan und Pulkowa (Rußland), Kiew, Washington, Cincinnati (USA), Cambridge (Mass.) und Boston sowie des Heliometers von Pulkowa und kleinerer Instrumente. Von ihm stammt auch ein Kompensationspendel für astronomische Uhren. Diese Arbeiten kennzeichnen M. als einen der besten Instrumentenbauer seiner zeit.

  • Literatur

    D. M., Nekr., in: Kunst- u. Gewerbebl. d. Polytechn. Ver. München 23, 1845, S. 526-28, wieder in: NND 23, S. 548-50;
    S. [d. i. H. C. Schumacher], Gang e. Pendeluhr, welche Herr v. Utzschneider d. Altonaer Sternwarte geschenkt hat, in: Astronom. Nachrr. 9, 1831, S. 69-72;
    Abhh. v. F. W. Bessel, hrsg. v. R. Engelmann, III, 1876 (Bessel's Brief|an Encke);
    M. v. Rohr, Joseph Fraunhofers Leben, Leistungen u. Wirksamkeit, 1929;
    A. Seitz, Die Utzschneider-Fraunhofer’sche opt. Werkstätte nach Fraunhofer's Tode u. d. Leben Georg Merz's, d. ersten Besitzers d. Anstalt Utzschneider's, in: Dt. Opt. Wschr. 15, 1929, S. 55-57, 59, 72 f., 75, 87-89, 105, 107-09.

  • Porträts

    Stahlstich (Heimatmus. Oberstaufen).

  • Autor/in

    Joachim Rienitz
  • Zitierweise

    Rienitz, Joachim, "Mahler, Franz Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 689-690 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137910835.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA