Lebensdaten
1796 – 1869
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Görlitz
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 137908784 | OGND | VIAF: 86076037
Namensvarianten
  • Magnus, Friedrich Martin (bis 1853)
  • Magnus, Friedrich Martin Freiherr von
  • Magnus, Friedrich Martin (bis 1853)
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Zitierweise

Magnus, Friedrich Martin Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137908784.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Matthias M. (urspr. Emanuel Meyer, Namensänderung u. Übertritt v. isr. z. christl. Bekenntnis 1807, 1770-1821), Textilkaufm. u. Fabr. in Schwedt u. B., wo er seit etwa 1794 ansässig war u. d. Bürgerrecht erwarb, wandte sich 1809 d. Anleihengeschäft zu u. gehörte bald zu d. führenden Berliner Bankiers, S d. Meyer Magnus Levi (um 1737-um 1796), Tuchhändler in Schwedt;
    M Luise Marianne (1770–1838), T d. Bankiers Benjamin Fränkel (1739–1818) in B. u. d. Gelle Helfft;
    B Eduard (1799–1872), Porträtmaler in B., seit 1844 Prof. a. d. Ak. d. Künste (s. L), Gustav (s. 2); Verwandter Ludw. Immanuel (1790–1861), Mathematiker (s. ADB 20);
    - 1) Warschau 1818 Franziska Maria (1801–41, Cousine), T d. Bankiers Samuel Anton Fränkel in Warschau u. d. N. N. Wasa, 2) Görlitz 1857 Henriette (1831–1913), T d. Karl v. Prittwitz u. Gaffron (1790–1871), preuß. Gen. d. Inf. (s. Priesdorff V, S. 347-52, P), u. d. Antoinette Gfn. v. Hacke;
    4 S, 1 T aus 1), u. a. Rudolf (1819–79), Gutsbes. auf Prittwitz u. Gaffron, Anton (1821–82), preuß. Diplomat, u. a. Gesandter im Haag, in St. Petersburg, Wien u. Kopenhagen, versuchte 1867 als Ministerresident in Mexiko vergeblich, d. Freilassung Kaiser Maximilians zu erreichen, Viktor (1830–72), Bankier, seit 1869 Leiter d. Bankhauses F. M. Magnus & Co. in B., 1868-72 Mitgl. d. Verwaltungsrats d. Berliner Handelsgesellschaft, 1870 Mitgl. d. Gründerkomitees d. Dt. Bank u. 1870/71 Vorsitzender ihres vorläufigen Verwaltungsrats, brit. Gen.-konsul;
    1 S aus 2).

  • Biographie

    M. war seit 1818 Teilhaber im Bankgeschäft des Vaters. Nach dessen Tod (1821) setzte er es unter der Firmierung „F. Martin Magnus“ fort. Die Bank spielte eine führende Rolle im Anleihegeschäft. M. stand mit seinem Schwiegervater, dem Warschauer Bankier Samuel Anton Fränkel, insbesondere bei der Vermittlung russ. und poln. Anleihen auf dem Berliner Markt, in enger Verbindung, ebenso wie mit dem Bankhaus Gebr. Schickler, von dem er 1837 ein Darlehen in Höhe von 200 000 Talern aufnahm und dem er dafür als Unterpfand poln. Obligationen gab. Nach 1833 trat M. dem „Berliner Cassen-Verein“ bei, der 1823 zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs unter Beteiligung von zehn Bankhäusern gegründet worden war. 1850 wurde der „Cassen-Verein“ in die „Bank des Berliner Kassenvereins“ umgewandelt, bei der M. während der folgenden Jahre Vorsitzender des Verwaltungsrats war.

    M. unterstützte 1855/56 die Bemühungen insbesondere Gustav v. Mevissens um die Errichtung eines „Preuß. Kreditinstituts zur Förderung von Ackerbau, Handel und Industrie“, das nach den Planungen zur größten deutschen Bank werden sollte. Ein entsprechender Antrag wurde jedoch von der preuß. Regierung im März 1856 abgelehnt. Er beteiligte sich auch an der Gründung der Berliner Handelsgesellschaft als Aktiengesellschaft im Juni 1856 und gehörte bis 1868 ihrem Verwaltungsrat an. In dieser Zeit war M. einer der führenden Berliner Bankiers. Unter seiner Leitung beteiligte sich das Bankhaus „F. Martin Magnus“ an dem ersten für den preuß. Staat gebildeten Bankenkonsortium, das anläßlich der Aufnahme einer Anleihe von 30 Mill. Taler 1859 aus Berliner Banken gebildet worden war und aus dem das „Preußenkonsortium“ wurde. – Das Bankhaus Magnus geriet in der Gründerkrise vor allem durch den Zusammenbruch der Baufirma Pleßner (1875) in Schwierigkeiten und stellte wenig später seine Geschäfte ein.

  • Literatur

    J. Bansen, Gustav v. Mevissen, Ein rhein. Lb. 1815-1899, Bd. 1, 1906, S. 664-67;
    H. Fürstenberg, Carl Fürstenberg, Die Lebensgesch. e. dt. Bankiers, o. J., S. 35 f., 121;
    H. Rachel, P. Wallich, Berliner Großkaufleute u. Kapitalisten, Bd. 3, 1939, S. 120 f., 214, 284, 297;
    E. Achterberg, Berliner Banken im Wandel d. Zeit, 1956, S. 19-22;
    ders., Berliner Hochfinanz, Kaiser, Fürsten, Millionäre um 1900, 1965, S. 231;
    Berliner Handelsges. in einem Jh. dt. Wirtsch. (1856–1956), 1956, S. 16 f., 21 f., 30, 278;
    F. Seidenzahl, 100 J. Dt. Bank 1870-1970, 1970, S. 9 f.;
    W. Treue, Das Bankhaus Mendelssohn als Beispiel e. Privatbank im 19. u. 20. Jh., in: Mendelssohn Stud. 1, 1972, S. 40 f., 50 f.;
    M. Pohl, Konzentration im dt. Bankwesen (1848–1980), 1982, S. 86;
    ders., in: Dt. Bankengesch., Bd. 2, 1982, S. 165, 259, 283. - Zu B Eduard:
    ADB 20;
    L. Gläser, E. M., 1963;
    ThB;
    - zu S Victor:
    H. v. Poschinger, Bankwesen u. Bankpol. in Preußen, Bd. 3, 1879, S. 129.

  • Autor/in

    Carsten Lüders
  • Zitierweise

    Lüders, Carsten, "Magnus, Friedrich Martin Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 672-673 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137908784.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA