Lebensdaten
1906 – 1966
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
lutherischer Kirchenführer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137908202 | OGND | VIAF: 86075541
Namensvarianten
  • Mager, Reimer

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Zitierweise

Mager, Reimer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137908202.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1879–1958), Dreher, S d. Fabrikarbeiters Friedrich in Mülheim/Rhein;
    M Sibilla (1878–1926), T d. Fabrikarbeiters Joh. Werner in Mülheim;
    Zittau 1930 Dora (* 1908), T d. Monteurs Arthur Kießling u. d. Minna Fröhlich;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volksschule in Reisholz b. Düsseldorf erlernte M. in Bocholt das Weberhandwerk. Bis 1926 arbeitete er in diesem Beruf. Frühzeitig interessierte er sich für soziale Fragen. 1921 trat er dem Zentralverband Christlicher Textilarbeiter bei. 1926/27 besuchte er die Staatliche Fachschule für Wirtschaft und Verwaltung in Düsseldorf. Seit Okt. 1927 war er im Sekretariat des Zentralverbandes in Zittau (Sachsen) tätig, bevor er 1930 die Aufgaben eines Landesgeschäftsführers des Gesamtverbandes Christlicher Gewerkschaften für den Freistaat Sachsen in Dresden übernahm. Den aufkommenden Faschismus lehnte M., der sich politisch im Christlich-Sozialen Volksdienst engagierte, kompromißlos ab. Die gewaltsame Auflösung der Gewerkschaften zerstörte seine berufliche Existenz. Ohne Zögern unterstützte er die Kräfte in der sächs. Landeskirche, die sich den theologischen und kirchenpolitischen Ansprüchen der Deutschen Christen energisch widersetzten. Seine Erfahrungen in Verwaltung und Organisation stellte er zunächst bei Aufbau der Gemeindebewegung „Ev. Volkskirche“ und später als Landesgeschäftsführer der Bekennenden Kirche Sachsens unter Beweis, wobei er dem Dahlemer Flügel der Bekennenden Kirche nahestand. Seit 1934 Mitglied des Landesbruderrates, nahm er an allen Bekenntnissynoden in Sachsen und im Reich teil. Zur bürgerlichen Widerstandsbewegung, besonders zu Jakob Kaiser, unterhielt er Kontakte.

    Nach Rückkehr vom Kriegsdienst und aus der Gefangenschaft übernahm M. 1946 wieder seine Aufgaben im Landesbruderrat. In Dresden wurde er Stadtverordneter (CDU). Die neue Landessynode wählte ihn April 1948 zum Präsidenten. Diese Funktion übte er ununterbrochen bis zu seinem Tode aus. Damit prägte er entscheidend die Nachkriegsentwicklung und den weiteren theologischen und organisatorischen Weg der Ev.-luth. Landeskirche Sachsens. In seine Amtszeit fielen die Verabschiedung der geänderten Verfassung der Landeskirche am 13.12.1950, der Beitritt der Landeskirche zur Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands (VELKD) und zur Ev. Kirche in Deutschland (EKD), deren Rat er angehörte und die ihn zum Vorsitzenden|der Kammer für soziale Ordnung berief, sowie 1953 die Wahl von Gottfried Noth zum Landesbischof als Nachfolger Hugo Hahns. Besonders verbunden fühlte sich M. der Arbeit des Deutschen Ev. Kirchentages, dessem Präsidium er seit 1955, zeitweise als Vizepräsident, angehörte. Unermüdlich förderte er den Aufbau dieser Laienbewegung, um den Dienst der Laien den Kirchen bewußt zu machen. Seine zahlreichen Vorträge betrafen u. a. die Stellung des Christen zur Arbeit, das Verhältnis von Kirche und Arbeitern und den Weg der Bekennenden Kirche. Höhepunkt seiner Bemühungen um die Zurüstung der Gemeinden für das Bekenntnis des Glaubens war der Leipziger Kirchentag 1954|

  • Auszeichnungen

    D. theol. (Hamburg 1961).

  • Werke

    Keiner ohne den anderen, in: Dt. Ev. Kirchentag Berlin 1951, 1952, S. 30 f.;
    Grußansprache, in: Dt. Ev. Kirchentag Frankfurt 1956, 1956, S. 42-44;
    „Ihr sollt mein Volk sein“, in: Erlebter Kirchentag: Dt. Ev. Kirchentag München 1959, 1959, S. 279 f.

  • Literatur

    Ev. Nachrr.dienst in d. DDR 19, 1966, Nr. 28 f., 41 f.;
    H. Lilje, in: Sonntagbl. 19, 1966, Nr. 43, S. 2;
    E. Rosch, in: Christ u. Welt 19, 1966, Nr. 42, S. 19;
    H. Klemm, in: Der Sonntag 21, 1966, Nr. 50, S. 2;
    ders., Im Dienst d. Bekennenden Kirche, Das Leben d. sächs. Pfarrers Karl Fischer 1896-1941, 1986, S. 455;
    H. Hahn, Kämpfer wider Willen, Erinnerungen, bearb. u. hrsg. v. G. Prater, 1969, S. 260 f. (P);
    E. Bröker, in: Unser Bocholt, 1976, H. 3 f.;
    K. Meier, Der Ev. Kirchenkampf III, 1984, S. 500 f., 534, 688.

  • Autor/in

    Günther Wartenberg
  • Zitierweise

    Wartenberg, Günther, "Mager, Reimer" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 653-654 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137908202.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA