Lebensdaten
1883 – 1946
Geburtsort
Zimmern bei Rottweil
Sterbeort
Salzburg
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Philosoph ; Psychologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101295863 | OGND | VIAF: 10210904
Namensvarianten
  • Mager, Alois
  • Mager, Aloys

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Zitierweise

Mager, Alois, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101295863.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Konrad, Schultheiß u. Zimmermeister;
    M Agnes Weiger.

  • Biographie

    M. trat 1903 in die Benediktiner-Erzabtei Beuron ein. Nach einer philosophisch-theologischen Grundausbildung in Maria Laach und Beuron und der Priesterweihe 1909 studierte er 1910-13 neuscholastische Philosophie an der Kath. Univ. Löwen. Hier weckte A. Thiéry sein Interesse an der Mystik. 1913 wurde er aufgrund der Arbeit „Aristoteles und die span. Mystik“ promoviert. In München widmete sich M. 1913/14 und 1919-21, anfangs noch unter Oswald Külpe, der experimentellen Psychologie. 1924 wurde M. an die Theologische Fakultät Salzburg berufen, an der er zunächst als Dozent bzw. Privatdozent (1925), seit 1927 als ao. und seit 1930 als o. Professor für Christliche Philosophie wirkte. 1931/32, 1935/36 und 1945/46 bekleidete er das Amt des Dekans. Er gehörte als Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Religionspsychologie an.

    M. betrachtete es als seine dringliche Aufgabe, philosophische und wissenschaftliche Erkenntnisse der Zeit an Theologen und Nichttheologen in einer Gesamtschau zu vermitteln. In diesem Sinne bemühte er sich zielstrebig um den Ausbau eines entsprechenden Fächerangebots an der Salzburger Fakultät und die Errichtung eines eigenen Philosophischen Instituts (1928). Letzteres verstand er als ersten organisatorischen Schritt hin zu einer vollen philosophischen Fakultät in Salzburg und schließlich einer Kath. Universität. Zur Förderung des Universitätsgedankens nahm er sich seit 1931 mit großer Tatkraft der Durchführung der Salzburger Hochschulwochen an. Deren Tradition lebt bis heute ungebrochen fort. Hingegen ließ sich das Projekt einer Kath. Universität|bei der 1962 erfolgten Wiedererrichtung der Univ. Salzburg nicht verwirklichen.

    Weitblickend erkannte M. die Bedeutsamkeit experimentalpsychologischer Befunde u. a. für philosophische Fragestellungen. Ihnen kommt nach M. eine kritische Validierungsfunktion zu. Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildete die Erforschung des Phänomens der Mystik, zumal in ihren psychologischen Aspekten. Er verstand dies als Beitrag zu einer brennenden Zeitfrage; glaubte er doch, das Mystische als charakteristisches Merkmal des zeitgenössischen Kultur- und Geisteslebens bestimmen zu können. Durch seine Arbeiten zu diesem Thema, besonders „Mystik als Lehre und Leben“ (1934) und „Mystik als seelische Wirklichkeit, Eine Psychologie der Mystik“ (1946), wurde er zur weithin anerkannten Autorität auf diesem Gebiet. Hervorzuheben ist auch seine 1926 in der Einleitung zu Bussières Schrift begründete scharfe Ablehnung des Antisemitismus als einer typischen Erscheinungsform des Nationalismus.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Enge d. Bewußtseins, Eine experimentell-psychol. Unters. 1920, ²1930;
    Theosophie u. Christentum, 1922, ²1926;
    Moderne Theosophie, Eine Wertung d. Lehre R. Steiners, 1922;
    Neue Versuche z. Messung d. Geschwindigkeit d. Aufmerksamkeitswanderung, 1925;
    Nationalismus u. Antisemitismus, Einl. zu: T. de Bussières, Alphons Maria Ratisbonne, Ein neuer Bruder im Herrn, 1926;
    Vorlesungen üb. experimentelle Psychol., 1929;
    Thomas v. Aquin, Die Seele, Erklärungen zu d. drei Büchern d. Aristoteles „Über d. Seele“ übertragen u. eingel., 1937;
    Die weltanschaul. Krisen u. Strömungen d. Gegenwart, 1931;
    Salzburger Hochschulwochen, Aufriß u. Gedankengänge d. Vorlesungen, Seminare u. Vorträge, hrsg. u. eingel., 1931-35, (1946) 1948. -
    Mithrsg.: Um Konnersreuth, Neueste rel.psycholog. Dokumente, hrsg. v. G. Wunderle, 1931. -W-Verz.:
    Suso Mayer, Beuroner Bibliogr. 1863-1963, 1963, S. 85-90.

  • Literatur

    E. Raitz v. Frentz, Mystik als Lehre u. Leben, in: Stimmen d. Zeit 133, 1938, S. 125-27;
    J. Dillersberger, in: Salzburger Volksztg. v. 27.12.1946;
    Klerus-Bl., Salzburg, v. 9.1.1947, S. 1 f. (P);
    V. Reimann, in: Salzburger Nachrr. v. 30.12.1946, S. 1 f.;
    A. Gemelli, in: L'Osservatore Romano v. 30.3.1947;
    H. Bleienstein, A. M. u. d. Psychol. d. Mystik, in: Geist u. Leben 20, 1947, S. 312-16;
    J. Uttenweiler, in: Benediktin. Mschr. 23, 1947, S. 148-55;
    F. Ortner, Gesch. d. Wiederbelebungsversuche e. Univ. in Salzburg (1810–1962), 1987;
    Enc. Catt. VII;
    Enc. Filosofica III, 1957;
    New Catholic Enc. IX, 1967;
    ÖBL;
    LThK².

  • Porträts

    Phot. (Archiv d. Univ. Salzburg), Abb. in: Rupertibote V. 5.1.1947;
    Klerus-Bl. v. 9.1.1947;
    Salzburger Nachrr. v. 28.12.1971.

  • Autor/in

    Theodor Wolfram Köhler
  • Zitierweise

    Köhler, Theodor Wolfram, "Mager, Alois" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 651-652 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101295863.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA