Lebensdaten
1856 – 1933
Geburtsort
Hirschfeld Kreis Preußisch Holland
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137906994 | OGND | VIAF: 86074459
Namensvarianten
  • Madsack, August

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Zitierweise

Madsack, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137906994.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Friedrich (1808–63), Eigenhäusler in Hirschfeld;
    M Luise Lewald (1815–83) aus Zallenfelde (Ostpr.);
    Reval 1880 Joh. Dorothea Hedwig (1847–1933), T d. Obergärtners Ludwig Theodor Gottfried Barnstorf (1814–95) in Braunschweig u. d. Caroline Juliane Wilhelmine Lübbes;
    3 S, Paul (1881–1949), Dr. iur., Rechtsanwalt, Chef d. Feuilletons im Hannov. Anz. (s. Rhdb., P), Georg (1882–1936), Dr. iur., Mitinhaber d. Verlags, Erich (1889–1969, Luise geb. Wirts, seit 1969 Hrsg. d. Allg. Hannov. Ztg.), Dr. phil., Chefredakteur d. Hannov. Anz. Hrsg. d. Hannov. Allg. Ztg. (s. Rhdb., P).

  • Biographie

    M. wuchs als jüngstes von sieben Geschwistern in Ostpreußen auf; er mußte frühzeitig für den eigenen Unterhalt sorgen und erlernte das Buchdruckerhandwerk. Seine Kenntnisse erweiterte er später bei deutschen Zeitungen in St. Petersburg, Reval und Riga, wo er als Verlagsleiter tätig war. Als die rigorosen Russifizierungsbestrebungen des Kaisers Alexander III. die deutschen Zeitungen im Baltenland in immer größere Bedrängnis brachten, kehrte M. im August 1891 nach Deutschland zurück, wo sich im Zeichen der rasch voranschreitenden Industrialisierung auch auf dem Gebiet des Zeitungswesens eine vielversprechende Entwicklung abzeichnete. M. erkannte insbesondere in der Form des Generalanzeigers, der sich an die breiten Lesermassen wandte, ein Medium, das seinen Vorstellungen entsprach. Am 1.3.1893 brachte er die erste Ausgabe des „Hannoverschen Anzeigers“ heraus. Bald war seine Zeitung das größte Anzeigenblatt von Hannover und Umgebung. 1913 betrug die Auflage im Jahresdurchschnitt 112 000 Exemplare. Besonderen Wert legte M. darauf, daß die technische Ausrüstung seines Betriebes stets auf dem neuesten Stand war. Nach dem 1. Weltkrieg konnte er die Pläne für ein neues Verlagsgebäude verwirklichen. 1928 wurde das von Fritz Höger entworfene Anzeiger-Hochhaus an der Goseriede mit der Kuppel des Planetariums auf dem Dach eingeweiht, es ist bis heute ein architektonisches Wahrzeichen der Stadt. M.|führte sein Unternehmen, das außer dem „Anzeiger“ noch weitere erfolgreiche Verlagsobjekte produzierte, in patriarchalischer Verantwortung. Entsprechend seinen konservativ-liberalen Anschauungen vermied er es, sich politisch zu exponieren. So bedachtsam er sich in dieser Hinsicht zeigte, scheute er sich dennoch nicht, durch seinerzeit noch ungewöhnliche Werbemethoden die Öffentlichkeit auf seine Zeitung aufmerksam zu machen.

    Nach dem Tod M.s übernahm der jüngste Sohn Erich, dem in den 20er Jahren zunächst die Leitung des Feuilletons und später die Chefredaktion des „Anzeigers“ übertragen worden war, die durch Auseinandersetzungen mit dem NS-Regime erschwerte Führung des Verlags bis zur kriegsbedingten Einstellung der Zeitung Ende Februar 1943. Sechs Jahre später, am 25.8.1949, konnte Erich die erste Ausgabe der „Hannov. Allgemeinen Zeitung“, der Nachfolgerin des „Hannoverschen Anzeigers“, herausgeben. Diese Zeitung entwickelte sich zu einer der führenden Regionalzeitungen der Bundesrepublik. – Seit dem Tod von Erich 1969 ist seine Witwe Luise Herausgeberin der Zeitung. 1975 wurde eine neue Zeitungsdruckerei an der Bemeroderstraße eröffnet (Hann.-Kirchrode). Im selben Jahr wurde die „Hannov. Neue Presse“ als neues Verlagsobjekt übernommen. Das Blatt erscheint heute mit eigenständiger Redaktion unter dem Titel „Neue Presse“.|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. pol. h. c. (Königsberg 1929).

  • Werke

    Wollen, Werden, Wirken, in: Festschr. z. Einzug d. „Hannov. Anz.“ in sein Hochhaus, 1928.

  • Literatur

    J. Mangelsen, Hannov. Allg. Ztg., Hannov. Anz., Unters. z. Entwicklung e. Tagesztg. seit ihrer Gründung im J. 1893, Diss. Berlin 1968;
    E. A. Runge, A. M., in: Ndsächs. Lb. VII, 1972, S. 144-66 (L, P);
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    Gem. v. G. Tronnier, 1924 (in Bes. d. Verlags);
    Bronzekopf v. A. Hedblom, 1931 (ebd.), Abb. in: A. Hedblom, Ein Bildhauer unserer Zeit, 1960;
    Kohlezeichnung, Abb. in: Hannov. Köpfe aus Verwaltung, Wirtsch., Kunst u. Lit. II, o. J.

  • Autor/in

    Rudolf Lange
  • Zitierweise

    Lange, Rudolf, "Madsack, August" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 632-633 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137906994.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA