Lebensdaten
1875 – 1947
Geburtsort
Bochum
Sterbeort
Oelinghauserheide bei Arnsberg
Beruf/Funktion
Fahrzeugbauer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137878621 | OGND | VIAF: 86049796
Namensvarianten
  • Lueg, Friedrich Oscar

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Zitierweise

Lueg, Friedrich Oscar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137878621.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1842–90), Wagenbauer in B.;
    M Helene Wagner (1851–1918);
    Wuppertal 1900 Maria Helene (1878–1962), T d. Reinhard Hösterey aus Wuppertal u. d. Johanna Evertz;
    2 T, u. a. Leni ( Paul Mahnert, 1900–56, Dr. phil., Chemiker, Geschäftsführer u. Mitinhaber d. Fahrzeugwerke Lueg GmbH in B.);
    E Friedrich Oskar Mahnert-Lueg, Inh. d. Fahrzeugwerke seit 1956.

  • Biographie

    L. lernte 1893/94 bei Wagenbauern in Stolp (Pommern) und Aachen das Schmiedehandwerk. Dann trat er in die 1868 gegründete Wagenbau-Firma seines Vaters in Bochum ein, die Kutsch- und Krankenwagen sowie Krankentragen baute. Nach dem Tode des Vaters (1890) führte zunächst L.s Mutter die Firma. 1896 wurde L. Mitinhaber und baute 1899 in der Bochumer Bahnhofstraße eine neue Betriebsstätte, in der 25 Arbeitskräfte beschäftigt waren. 1900 lieferte L., der gerade Alleininhaber geworden war, anläßlich der Cholera-Epidemie in Hamburg eine große Zahl von Krankenwagen und -tragen. Da die Automobilindustrie in ihren Anfängen noch keine oder eine zu geringe Karosserie-Kapazität besaß, lieferte sie Motoren, Getriebe und Chassis an Wagenbauer, die sich auf den Bau von Automobilkarosserien umstellten. Zu diesen Unternehmen gehörte seit 1903 auch L.s Firma. Seit 1906 karossierte er Fahrzeuge von Adler, Hexe und Mercedes, die er auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin mit seinen Aufbauten zeigte. Er übernahm ferner die Vertretung von Automobilfirmen, zunächst die der amerikan. Oldsmobile, 1908 dann auch die der Adlerwerke, Frankfurt. 1909 schloß er einen Vertrag mit Benz & Cie. über Karosserielieferungen. Damit erreichte L. eine führende Stellung im deutschen Karosseriebau. 1910 führte er einen größeren Karosserie-Auftrag für Südamerika aus. Im selben Jahr gründete er mit sechs anderen Unternehmen den „Deutschen Automobil-Händler Verband“, dessen Vorstand er bis 1934 angehörte. 1914 übernahm er die Handelsvertretung von Benz & Cie. und gründete eine Verkaufsniederlassung in Essen. Im 1. Weltkrieg lieferte L. Feldküchen, Sanitäts- und Feldbahnwagen für das Heer. Nach Kriegsende karossierte er noch die Berliner Aga-Wagen. Inzwischen hatten sich jedoch die deutschen Automobilfirmen ihren eigenen Karosseriebau geschaffen. Die „Fahrzeugwerke Lueg GmbH“ (Name seit 1926) verlegten sich deshalb ganz auf die Händlertätigkeit für Daimler-Benz. 1933 trat L.s Schwiegersohn Paul Mahnert in die Leitung der Firma ein. Im 2. Weltkrieg wurden Werkstätten zur Reparatur von Radfahrzeugen unterhalten. Als zweitgrößter deutscher Hersteller fertigte L. 1943-53 in Langendreer Krankenwagen für Daimler-Benz. 1945 zerstörten Bomben die drei Hauptbetriebe. 1947 begann die Firma als Großvertretung der Daimler-Benz AG neu. Außer in Bochum und Essen wurden auch in Recklinghausen und Velbert Betriebe eröffnet. Seit 1956 führt L.s Enkel Friedrich Oskar Mahnert-Lueg das Unternehmen.

  • Literatur

    Braunbeck's Sport-Lex., 1910 (P);
    Daten u. Entwicklungsgesch. d. Fahrzeug-Werke Lueg, 1942;
    Nekr. d. Fahrzeug-Werke Lueg GmbH Bochum, 1947;
    Nekrologe aus d. Rhein.-westfäl. Industriegebiet 1939–51, 1955;
    Mitt. d. Fam.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoss
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Lueg, Friedrich Oscar" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 464 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137878621.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA