Lebensdaten
1654 – 1740
Geburtsort
Padingbüttel bei Bremen
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Komponist ; Orgelmeister
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119417812 | OGND | VIAF: 22327972
Namensvarianten
  • Lübeck, Vincent
  • Lübeck, Vincentius
  • Lübeck, Vincent
  • mehr

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Zitierweise

Lübeck, Vincentius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119417812.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Vincent, Organist bis 1647 in Glückstadt, dann bis 1654 in Flensburg;
    M N. N.;
    1676 Susanne, T d. Organisten Peter Becker;
    6 S, 3 T, u. a. Peter Paul (1680–1732), seit 1702 Nachf. L.s als Organist in Stade, Vincent (1684–1755), seit 1724 Organist an St. Georg in H., seit 1740 Nachf. L.s an St. Nicolai.

  • Biographie

    Die Ausbildung zum Musiker erhielt L. in Flensburg. 1675 wurde er in Stade Organist an der Kirche St. Cosmae et Damiani, wo er seinen Dienst an der 1668 von Berendt Huß begonnenen und von Arp Schnitger 1673 vollendeten dreimanualigen Orgel versah. 1690 wurde ihm außerdem das Organistenamt an der schwed. Etatskirche übertragen. In dieser Zeit konnte er einen großen Kreis von Schülern um sich sammeln. Am 5.7.1702 wurde L. an die St. Nicolaikirche in Hamburg berufen, deren von Arp Schnitger 1687 erbaute Orgel mit ihren 67 Registern weithin bekannt war. Diese Stelle bekleidete er bis zu seinem Tode, wobei ihm in den letzten fünf Jahren sein Sohn Vincent zur Seite stand. Als Orgelspieler stand L. bei seinen Zeitgenossen in hohem Ansehen. Die Überlieferung seines kompositorischen Werkes ist lückenhaft, vieles muß als verschollen gelten. Die erhaltenen Präludien bzw. Praeambula für Orgel übernehmen die fünfteilige Form Buxtehudes, sind aber bei größerer klanglicher Breite auf eine stärkere formale Abrundung ausgerichtet. Die Kirchenkantaten vertreten den in Norddeutschland verbreiteten mehrteiligen Typ und stehen deutlich in der Tradition des 17. Jh.

  • Werke

    Clavier-Uebung, bestehend im Preludio, Fuga …, 1728;
    - hs. überliefert: 7 Präludien, 2 Choralbearbeitungen (sämtl. f. Orgel), 3 Kirchenkantaten. -
    Ausgg.: Musikal. Werke, hrsg. v. G. Harms, 1921;
    Sämtl. Orgelwerke, hrsg. v. K. Beckmann, 1973;
    Schallplattenaufnahme sämtl. Musikwerke v. W. Syré, 1986.

  • Literatur

    J. G. Walther, Musical. Lex., 1732;
    F. E. Niedt, Musical. Handleitung anderer Theil …, 1721;
    P. Rubardt, V. L., s. Leben u. s. Werke, Diss. Leipzig 1920 (ungedr.);
    ders., Die Nachr. v. d. V. L.-schen Fam., in: Zs. d. Zentralstelle f. Niedersächs. Fam.gesch. 6, 1924;
    ders., V. L., e. Btr. z. Gesch. norddt. Kirchenmusik, in: Archiv f. Musikwiss. 6, 1924;
    G. Fock, Arp Schnitger u. s. Schule, 1974;
    H. Klotz, Über d. Orgelkunst d. Gotik, d. Renaissance u. d. Barock, ²1975;
    MGG VIII;
    Riemann.

  • Porträts

    Pastellbild (Altonaer Mus., Hamburg).

  • Autor/in

    Bernhard Stockmann
  • Zitierweise

    Stockmann, Bernhard, "Lübeck, Vincentius" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 441 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119417812.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Lübeck: Vincentius L. gehört zu jenen großen Orgelmeistern, welche in der zweiten Hälfte des 17. und ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den musikalischen Ruhm Nordwestdeutschlands ausmachten. Sein Vater war Organist in Flensburg, doch ist Vincentius nicht hier, sondern 1654 zu Podingbüttel im Bremischen geboren; den größten Theil seiner Bildungszeit verlebte er aber in Flensburg. Schon 1674 wurde er Organist in Stade und wirkte hier bis 1702. Dann folgte er einem Rufe an die Nicolaikirche zu Hamburg. In dieser Stellung ist er geblieben bis zu seinem im J. 1740 erfolgten Tode. Der Stil seines Spiels und seiner Compositionen hat viel Verwandtes mit demjenigen Reinken's, Buxtehude's, Bruhns', Leyding's u. a., unterscheidet sich demnach scharf von der mitteldeutschen Orgelkunst und neigt sich eher zur italienischen hinüber; bei dem gemeinsamen Abhängigkeitsverhältniß, in welchem|sowohl die Italiener des 17. Jahrhunderts, als auch die nordländischen Deutschen zu der niederländischen Orgelkunst standen, ist dies erklärlich. Durch Stich und Druck veröffentlicht hat L. nur ein einziges Werk, „Clavier-Uebung“ genannt und 1728 zu Hamburg in sauberem Kupferstich erschienen. Es enthält ein Präludium mit Fuge (A-moll), eine aus Allemande, Courante, Sarabande und Gigue bestehende Suite (G-moll) und den über einen chaconnenartigen Baß gesetzten Choral „Lobt Gott, ihr Christen, allzugleich“ (F-dur) — Werke, die ihren Meister loben. Handschriftlich überliefert sind noch umfangreiche Choralbearbeitungen und freie Orgelstücke, welche mit der Zeit auch wol zur Veröffentlichung kommen werden, wie sie es verdienen.

  • Autor/in

    Spitta.
  • Zitierweise

    Spitta, "Lübeck, Vincentius" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 327-328 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119417812.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA