Dates of Life
1828 – 1866
Place of birth
Berlin
Place of death
Berlin
Occupation
Bergbaukundler ; Montanist ; Bergrat
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 137874111 | OGND | VIAF: 187702438
Alternate Names
  • Lottner, Heinrich
  • Lottner, F. H.
  • Lottner, F. Heinrich

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Lottner, Heinrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137874111.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Franz August ( 1836), Justizrat, S d. Kaufm. Joh. Heinrich in Düsseldorf;
    M Juliane Caroline Wilhelmine, T d. Daniel Sander ( 1825), Buchhändler, Oberaufseher d. Voßschen Buchhandlung in B., u. d. Sophie Diederichs;
    B Carl Friedrich (s. 2); - ledig.

  • Biographical Presentation

    Nach dem frühen Tod seines Vaters lebte L. bei einem Onkel in Düsseldorf, wo er bereits|mit 14 fahren das Abitur bestand. Zur Vorbereitung auf das Studium des Bergfachs verbrachte er seine Zeit als Bergbaubeflissener mit praktischer Tätigkeit auf Bochumer Zechen. 1845-47 studierte er in Berlin, arbeitete anschließend für drei Jahre auf westfäl. Gruben, studierte ein weiteres Jahr an der Berliner Universität und an der Bergakademie und legte 1853 beim Oberbergamt Dortmund das Bergreferendariatsexamen ab. 1854 wurde L. zum Lehrer und Leiter der neugegründeten Bergschule Bochum bestellt, wo er außer den bergbaukundlichen Fächern auch Maschinenlehre, Mechanik und naturwissenschaftliche Fächer unterrichtete. Aufgrund der damals noch engen Verbindung dieser Schule zum Bergamt wirkte L. an der Erarbeitung der ersten Flözkarte des westfälischen Steinkohlenbergbaus mit; weitere wissenschaftliche Arbeiten folgten. 1859 bestand er das Bergassessorenexamen beim Dortmunder Oberbergamt und übernahm – nach Auslaufen seiner Lehrtätigkeit in Bochum – den Auftrag, an der Berliner Universität für Studierende des Bergfachs Vorlesungen über Bergbaukunde zu halten. Daraus resultiert die 1860 erfolgte Neugründung der Berliner Bergakademie, deren erster Direktor L. wurde; zum Bergrat ernannt, vertrat er die Fächer Bergbau- und Salinenkunde sowie Markscheidekunde. Daneben war er Hilfsarbeiter bei der Bergbauabteilung des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Unmittelbar vor seinem frühen Tod übergab er Albert Serlo, Berghauptmann in Breslau, ein Manuskript seiner Berliner Vorlesungen über Bergbaukunde, die dieser überarbeitet 1868 erstmals als „Leitfaden zur Bergbaukunde“ herausgab (⁴1884). Das Buch blieb bis zur Jahrhundertwende das Standardwerk der Bergbaukunde. In der kurzen Zeit seines beruflichen Wirkens ist L. in vielfacher Weise produktiv gewesen. Seine ausgeprägte Begabung für die pädagogische Vermittlung bergbauwissenschaftlicher Sachverhalte war für die Neubelebung der Berliner Bergakademie von entscheidender Bedeutung.

  • Works

    Weitere W u. a. Die Fahrkunst auf d. Steinkohlengrube Gewalt, in: Zs. f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen 1, 1853, S. 120-44;
    Über d. Grundsätze, welche b. d. Abbau d. Steinkohlenflöze in Westfalen zu befolgen sind, b. krit. Würdigung d. Abbaumethoden in Belgien bzw. Frankreich u. England, ebd. 7, 1859, S. 281-304;
    Ueber d. Anwendung comprimirter Luft b. Senkarbeiten in schwimmendem u. wasserreichem Gebirge, ebd. 8, 1860, S. 43-46;
    Über d. geognost. Verhältnisse d. westfäl. Steinkohlengebirges, 1858;
    Bergbau- u. Hüttenkde, 1859.

  • Literature

    ADB 19;
    A. Serlo, in: Leitfaden z. Bergbaukde., 1868, S. V-XII;
    W. Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland u. Westfalen, 1936, S. 139, 141;
    ders., Männer d. Bergbaus, S. 103 f.;
    ders., Die Preuß. Bergassessoren, ⁵1938, S. 20;
    Von d. Bergak. z. Techn. Univ. Berlin, 1770–1970, 1970, S. 19 f., 24 f., 72.

  • Portraits

    Lith. n. Gem. v. E. Leutze (Dt. Bergbau-Mus. Bochum).

  • Author

    Evelyn Kroker
  • Citation

    Kroker, Evelyn, "Lottner, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 249-250 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137874111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Lottner: Heinrich L., preußischer Bergrath und Director der Bergakademie in Berlin, ist am 9. September 1828 zu Berlin geboren, wurde aber bei dem frühzeitigen Tode seines Vaters von seinem Oheim Oberst Lottner in Düsseldorf erzogen. Hier besuchte L. die Realschule und begab sich nach deren Absolvirung nach Bochum, um die praktische Vorlehre, welche für das Studium des Bergwesens vorgeschrieben war, in dem dortigen Bergwerke durchzumachen. Er widmete sich hier mit allem Fleiße dieser Aufgabe und zwar bei seiner außergewöhnlichen Begabung mit solchem Erfolge, daß er bereits 1845 das bergmännische Tentamen bei dem Bergamte Bochum mit den besten Noten bestand. L. ging hierauf 1845 nach Berlin, um in einem zweijährigen Curse auf der Universität sich dem höheren Studium der Bergwerkswissenschaft zu widmen. Nach einer dreijährigen Beschäftigung bei dem praktischen Dienste in den westfälischen Bergwerken kehrte L. noch einmal nach Berlin zurück, um während seines einjährigen Militärdienstes durch Besuch der Vorlesungen auf der Universität und der Bergakademie seine Studien zum Abschluß zu bringen. 1853 unterzog L. sich bei dem Oberbergamte zu Dortmund dem Referendariatsexamen, das er mit sehr gutem Erfolge bestand, sodaß er sofort hier auch eine Verwendung in Stellvertretung mehrerer Revierbeamten fand. Nach einer lehrreichen Reise durch die belgischen Bergwerksreviere erhielt L. 1854 die Stelle eines ersten Lehrers und Vorstandes|der neuerrichteten Bergschule zu Bochum, wo er Gelegenheit fand, in umfassendster Weise praktisch und theoretisch sich auf dem Gebiete der Bergwerkswissenschaft reiche Kenntnisse zu erwerben. 1858 trat er zuerst mit einer vortrefflichen Skizze „Ueber die geographischen Verhältnisse des westphälischen Steinkohlengebirges" (in zwei Auflagen) hervor und leistete auch bei der Herausgabe einer daraus bezüglichen Flötzkarte des westfälischen Steinkohlengebirges wesentliche Beihülfe. Populäre Vorträge, z. B. über die Entstehung der Steinkohle, über Erdbeben und Vulkane wurden gleichfalls durch den Druck veröffentlicht. Eine weitere populär abgefaßte Arbeit: „Bergbau- und Hüttenkunde" bildet einen Theil des 1859 bei Bädeker erschienenen Sammelwerks: „Gesammte Naturwissenschaft". Kleinere Publicationen von ihm sind: „Vorkommen von Haarkies“ (Zeitschr. d. d. geol. Ges., XV. 242) und „Ueber krystallisirten Sandstein“ (das. 242). In der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen in Preußen fanden einige Abhandlungen: „Die Fahrkunst auf der Steinkohlengrube Gewalt", „Ueber die Anwendung comprimirter Luft bei Senkarbeiten im schwimmenden Gebirge“, „Ueber die Grundsätze, welche bei dem Abbau der Steinkohlenflötze in Westphalen zu befolgen sind“ etc., Aufnahme. Sie erregten durch die Schärfe der Auffassung und Klarheit der Darstellung die allgemeine Aufmerksamkeit, sodaß L., nachdem er die Prüfung als Bergassessor mit Auszeichnung bestanden hatte, sofort nach Berlin berufen wurde, um Vorlesungen über Bergbaukunde zu halten und für die Errichtung einer Bergakademie die Vorarbeiten zu machen, bei deren Errichtung er zum commissarischen Director mit dem Titel eines Bergrath ernannt wurde. In dieser Stellung organisirte er mit vielem Glück das neue Institut, das er bald zur Höhe gleichartiger älterer Anstalten empor hob. Auch betheiligte er sich lebhaft an den geologischen Arbeiten in Preußen und an den Bestrebungen der deutschen geologischen Gesellschaft. Ein ausführliches Werk über Bergbaukunde, das er verfaßte, sollte er nicht mehr selbst der Oeffentlichkeit übergeben, treue Freundeshand besorgte nach dem frühzeitigen Tode Lottner's, welcher am 16. März 1866 in Berlin erfolgte, mit pietätvoller Hingebung die Herausgabe dieses ausgezeichneten zweibändigen Werkes: „Leitfaden zur Bergbaukunde, nach Lottner's Tode bearbeitet und herausgegeben von Dr. A. Serlo“, welches bereits mehrere Auflagen erlebt hat.

    • Literature

      Vorwort zu Lottner, Leitfaden zur Bergbauk., VIII.

  • Author

    Gümbel.
  • Citation

    Gümbel, Wilhelm von, "Lottner, Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 282-283 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137874111.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA