Lebensdaten
1855 – 1932
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Königssee (Oberbayern)
Beruf/Funktion
evangelischer Kirchenhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119488094 | OGND | VIAF: 49214282
Namensvarianten
  • Lösche, Georg
  • Loesche, Georg
  • Loesche, Georg C. D.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lösche, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119488094.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolph (1821–94), Bankier in B., S d. Böttchermeisters Stephan David in Magdeburg u. d. Catharine Sophie Amalie Lippelt;
    M Sophie (1826–93), T d. Tapetenfabr. August Heinrich Leopold Krakau in B. u. d. Caroline Auguste Wilhelmine Klar;
    Berlin 1885 Naëma (1854–1927), Schriftstellerin (s. ÖBL), T d. Majors u. Rittergutsbes. Karl v. Kahlden u. d. Clara Kempe; kinderlos.

  • Biographie

    L. wuchs in einem streng kirchlichen, pietistisch gesinnten Elternhaus auf. Eine Lösung der für ihn „von früh auf quälenden Rätsel des Lebens“ suchte er bereits in jungen Jahren in Theologie und Philosophie. Nach dem Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums begann er sein Studium 1875 in Bonn, wechselte 1875/76 nach Tübingen über und ging anschließend nach Berlin, wo er 1879 und 1882 seine theologischen Examina ablegte. L., der sich der historisch-kritischen Richtung der Theologie anschloß und Ranke sowie den Kirchenhistoriker August Hase als seine Vorbilder nannte, wurde 1880 in Jena zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr verbrachte er vier Monate als Vikar an der deutschfranz. Gemeinde in Florenz. 1880/81 leistete er Militärdienst beim 2. Garde-Dragoner-Rgt. in Berlin. 1883 erwarb er in Berlin den Grad eines Lizentiaten der Theologie, 1885 erfolgte die Habilitation für Kirchengeschichte mit der Arbeit „Das Leben und die Werke Bellarmins“. 1887 wurde L. auf den Lehrstuhl für Kirchengeschichte der Ev.-theol. Fakultät in Wien als ao. Professor berufen (o. Professor 1889). Das Dekanat der Fakultät hatte er in den Jahren 1890-1911 fünfmal inne; dabei setzte er sich besonders für die Aufnahme der Fakultät, die 1821 als theol. Lehranstalt gegründet und 1850 in eine Fakultät umgewandelt worden war, in die Universität ein. Auf L. ist es zurückzuführen, daß 1911 die Professoren den Titel Universitätsprofessor erhielten und 1922 die Fakultät endgültig der Universität eingegliedert wurde. – L. widmete sich vor allem der Erforschung des österr. Protestantismus, dem die Mehrzahl seiner Publikationen galt. Die Verwirklichung einer groß angelegten urkundlichen Geschichte des österr. Protestantismus („Monumenta Austriae evangelica“) wurde durch den 1. Weltkrieg verhindert. Ein großer Teil seiner zahlreichen Schriften erschien nach seiner in Rücksicht auf den Gesundheitszustand seiner Frau erbetenen vorzeitigen Emeritierung 1915, die meisten seiner Abhandlungen wurden in dem von ihm 1889-1920 herausgegebenen Jahrbuch der „Gesellschaft für die|Geschichte des Protestantismus in Österreich“ veröffentlicht, deren Präsident er 1918-29 war. L. hat durch seine auf die Quellen zurückgehende Erschließung der Geschichte des Protestantismus in Österreich einen wesentlichen Beitrag zur prot. Territorialgeschichte geleistet und für weitere Forschungen den Maßstab gegeben.|

  • Auszeichnungen

    D. theol. (Jena 1890, Genf 1909);
    korr. Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1921).

  • Werke

    u. a. De Augustino Plotinicante in doctrina de deo disserenda, Diss. Jena 1880;
    Haben die späten neuplaton. Polemiker gegen das Christentum das Werk d. Celsus benutzt? Diss. Berlin 1883;
    Johannes Mathesius, e. Lebens- u. Sittenbild aus d. Ref.zeit, 2 Bde., 1895;
    Gesch. d. Protestantismus in Österreich, 1902, ³1930;
    Luther, Melanchthon, Calvin in Österreich-Ungarn, 1909;
    Von d. Duldung z. Gleichberechtigung, in: Jb. d. Ges. f. d. Gesch. d. Protestantismus in Österreich 33, 1911;
    Die böhm. Exulanten in Sachsen, ebd. 42/44, 1923;
    Neues üb. d. Ausrottung d. Protestantismus in Salzburg 1731/32, ebd. 50, 1929;
    Zur Gegenref. in Schlesien, 2 Bde., 1915 f.;
    Fromme Lieder aus d. Jugendzeit, 1930. -
    Hrsg.: Analecta Lutherana et Melanchthonia, 1892;
    Johannes Mathesius, ausgew. Werke, 4 Bde., 1896-1904, Bd. 1-2, ²1906-08. -
    Autobiogr., hrsg. v. P. F. Barton, in: Jb. f. d. Gesch. d. Protestantismus in Österreich 99, 1983, S. 3-29.

  • Literatur

    O. Redlich, Alm. d. österr. Ak. d. Wiss. 82, 1932, S. 242-46;
    K. Völker, in: FF, 1932, S. 146;
    ders., G. L., e. Btr. z. Gesch. d. Wiener ev.-theol. Fak., in: Jb. d. Ges. f. d. Gesch. d. Protestantismus in Österreich 54, 1933, S. 3-56 (vollst. W-Verz.);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Masarykův Slovník Naučný, IV, 1929;
    Ottův Slovník Naučný, Erg.Bd. III, 2, 1935;
    Schottenloher;
    RGG³;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Herbert R. Pelikan
  • Zitierweise

    Pelikan, Herbert R., "Lösche, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 62-63 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119488094.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA