Lebensdaten
1788 – 1855
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117151408 | OGND | VIAF: 62318843
Namensvarianten
  • Loehnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan
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Zitierweise

Loehnis, Jonathan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117151408.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Kreiskassenpedell in E.

  • Biographie

    L. studierte Theologie und Philosophie in Erfurt, seit 1810 in Aschaffenburg. Nach der Priesterweihe 1811 wurde er Präfekt am Priesterseminar in Aschaffenburg, dann Professor am dortigen Gymnasium. Seit 1817 unterrichtete er Biblische Exegese und Orientalia am Theol. Lehrinstitut der Karls-Universität in Aschaffenburg (seit 1823 Lyzeum). Um 1835 erfolgte die Promotion zum Dr. theol. 1837 wurde er o. Professor für biblische Theologie in Gießen. Beim Streit um die Mainzer Bischofswahl (1849) stand L. entschieden auf der Seite seines Kollegen Leopold Schmid, der von der röm. Kurie abgelehnt wurde. Da Immanuel v. Ketteler, der neue Bischof von Mainz, im Frühjahr 1851 seine Theologen von der Univ. Gießen abzog, hörte der Vorlesungsbetrieb an der Kath.-theol. Fakultät praktisch auf. L. wurde im Sommer 1853 pensioniert.

    L. war von der „Aschaffenburger Schule“ geprägt, die sich durch einen „Geist der Milde“ und der Duldsamkeit, auch in kirchlichen|und politischen Fragen, auszeichnete. Deutlich sind die Einflüsse von Seiten des Erfurter Statthalters und Mainzer Koadjutors J. Th. v. Dalberg, wie auch des Pastoraltheologen J. M. Sailer. Seit seiner Studienzeit war L. eng mit Peter Leopold Kaiser (1788–1848) befreundet, dessen Kirchenpolitik als Bischof von Mainz in einem auffallenden Gegensatz zur kantigen Entschlossenheit des Nachfolgers, Immanuel v. Ketteler, stand. Wieweit die „gemäßigte Aufklärung“ der Aschaffenburger Schule die wissenschaftliche Arbeit von L. bestimmt hat, ist noch zu untersuchen.

  • Werke

    Ueber d. Nutzen d. Studiums d. mit d. hebräi. Sprache verwandten Mundarten, 1834;
    De praenuntiatio Novi Foederis seu de missae sacrificio in priscis vatibus, 1837;
    Grundzüge d. bibl. Hermeneutik u. Kritik, 1839;
    Das Land u. Volk d. alten Hebräer nach d. in d. Bibel angegebenen Zuständen, Ein Btr. z. besseren Verständnis u. Genuß d. hl. Schrr. d. Alten und Neuen Testaments, 1844;
    Aufsätze u. Besprechungen, bes. in: (Gießener) Jbb. f. Theol. u. christl. Philos., 1834-36.

  • Literatur

    ADB 19;
    A. Lutterbeck, Gesch. d. Kath.-theol. Fak. zu Gießen, 1860;
    F. Vigemer, Die Kath.-theol. Fak. z. Gießen, 1860;
    F. Vigener, Die Kath.-theol. Fak. in Gießen u. ihr Ende, in: Mitt. d. oberhess. Gesch.ver. NF 24, 1922, S. 28-96;
    Th. J. Scherg, Dalbergs Hochschulstadt Aschaffenburg, 1954;
    J. G. Weller, Bischof Peter Leopold Kaiser (1788–1848), Der Weg d. kath. Kirche im Ghzgt. Hessen-Darmstadt aus d. Subordination b. z. Durchbruch e. streng-kirchl. Katholizismus, 1970;
    Hurter;
    Kosch, Kath. Dtld. -
    Eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Rudolf Reinhardt
  • Zitierweise

    Reinhardt, Rudolf, "Loehnis, Jonathan" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 42-43 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117151408.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Löhnis: Jonathan Michael Athanasius L., katholischer Theologe, geb. am 12. März 1788 zu Erfurt, am 7. Mai 1855 zu Gießen. Er machte seine Studien an dem Gymnasium und der Universität seiner Vaterstadt, kam 1809 als Präfect in das Seminar zu Aschaffenburg, wurde am 10. Sept. 1811 Priester, 1813 Lehrer am Gymnasium, 1817 Professor der Exegese und der orientalischen Sprachen am Lyceum in Aschaffenburg und 1837 in gleicher Eigenschaft an die katholisch-theologische Facultät in Gießen berufen. Nachdem diese 1851 außer Thätigkeit gesetzt worden, wurde L. am 1. Juli 1853 pensionirt. Er hat folgende (wissenschaftlich nicht bedeutende) Schriften verfaßt: „Ueber den Nutzen des Studiums der mit der hebräischen Sprache verwandten Mundarten“, 1834 (Programm des Aschaffenburger Lyceums); „De praenunciato novi foederis sive missae sacrificio in priscis vatibus“, 1837; „Grundzüge der biblischen Hermeneutik und Kritik“, 1839; „Das Land und Volk der Hebräer“, 1844; außerdem Aufsätze in der Aschaffenburger Kirchenzeitung und in der von der Gießener katholisch-theologischen Facultät 1834—36 herausgegebenen Zeitschrift für Theologie.

    • Literatur

      Scriba, Lexikon der Schriftsteller des Großherzogth, Hessen II, 461. Lutterbeck Gesch. der kath.-theol. Facultät zu Gießen, S. 40.

  • Autor/in

    Reusch.
  • Zitierweise

    Reusch, Heinrich, "Loehnis, Jonathan" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 135 unter Löhnis, Jonathan Michael Athanasius [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117151408.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA