Loehnis, Jonathan

Lebensdaten
1788 – 1855
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
katholischer Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117151408 | OGND | VIAF: 62318843
Namensvarianten

  • Loehnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan
  • Loehnis, Jonathan
  • Loehnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan Michael Athanasius
  • Löhnis, Jonathan
  • Löhnis, Jonathan

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Zitierweise

Loehnis, Jonathan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117151408.html [14.12.2025].

CC0

  • Loehnis, Jonathan Michael Athanasius

    katholischer Theologe, * 12.3.1788 Erfurt, 7.5.1855 Mainz.

  • Genealogie

    V N. N., Kreiskassenpedell in E.

  • Biographie

    L. studierte Theologie und Philosophie in Erfurt, seit 1810 in Aschaffenburg. Nach der Priesterweihe 1811 wurde er Präfekt am Priesterseminar in Aschaffenburg, dann Professor am dortigen Gymnasium. Seit 1817 unterrichtete er Biblische Exegese und Orientalia am Theol. Lehrinstitut der Karls-Universität in Aschaffenburg (seit 1823 Lyzeum). Um 1835 erfolgte die Promotion zum Dr. theol. 1837 wurde er o. Professor für biblische Theologie in Gießen. Beim Streit um die Mainzer Bischofswahl (1849) stand L. entschieden auf der Seite seines Kollegen Leopold Schmid, der von der röm. Kurie abgelehnt wurde. Da Immanuel v. Ketteler, der neue Bischof von Mainz, im Frühjahr 1851 seine Theologen von der Univ. Gießen abzog, hörte der Vorlesungsbetrieb an der Kath.-theol. Fakultät praktisch auf. L. wurde im Sommer 1853 pensioniert.

    L. war von der „Aschaffenburger Schule“ geprägt, die sich durch einen „Geist der Milde“ und der Duldsamkeit, auch in kirchlichen|und politischen Fragen, auszeichnete. Deutlich sind die Einflüsse von Seiten des Erfurter Statthalters und Mainzer Koadjutors J. Th. v. Dalberg, wie auch des Pastoraltheologen J. M. Sailer. Seit seiner Studienzeit war L. eng mit Peter Leopold Kaiser (1788–1848) befreundet, dessen Kirchenpolitik als Bischof von Mainz in einem auffallenden Gegensatz zur kantigen Entschlossenheit des Nachfolgers, Immanuel v. Ketteler, stand. Wieweit die „gemäßigte Aufklärung“ der Aschaffenburger Schule die wissenschaftliche Arbeit von L. bestimmt hat, ist noch zu untersuchen.

  • Werke

    Ueber d. Nutzen d. Studiums d. mit d. hebräi. Sprache verwandten Mundarten, 1834;
    De praenuntiatio Novi Foederis seu de missae sacrificio in priscis vatibus, 1837;
    Grundzüge d. bibl. Hermeneutik u. Kritik, 1839;
    Das Land u. Volk d. alten Hebräer nach d. in d. Bibel angegebenen Zuständen, Ein Btr. z. besseren Verständnis u. Genuß d. hl. Schrr. d. Alten und Neuen Testaments, 1844;
    Aufsätze u. Besprechungen, bes. in: (Gießener) Jbb. f. Theol. u. christl. Philos., 1834-36.

  • Literatur

    ADB 19;
    A. Lutterbeck, Gesch. d. Kath.-theol. Fak. zu Gießen, 1860;
    F. Vigemer, Die Kath.-theol. Fak. z. Gießen, 1860;
    F. Vigener, Die Kath.-theol. Fak. in Gießen u. ihr Ende, in: Mitt. d. oberhess. Gesch.ver. NF 24, 1922, S. 28-96;
    Th. J. Scherg, Dalbergs Hochschulstadt Aschaffenburg, 1954;
    J. G. Weller, Bischof Peter Leopold Kaiser (1788–1848), Der Weg d. kath. Kirche im Ghzgt. Hessen-Darmstadt aus d. Subordination b. z. Durchbruch e. streng-kirchl. Katholizismus, 1970;
    Hurter;
    Kosch, Kath. Dtld. -
    Eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Rudolf Reinhardt
  • Zitierweise

    Reinhardt, Rudolf, "Loehnis, Jonathan Michael Athanasius" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 42 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117151408.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA