Löhlein, Georg Simon

Lebensdaten
1725 – 1781
Geburtsort
Neustadt b. Coburg
Sterbeort
Danzig
Beruf/Funktion
Musiktheoretiker ; Pädagoge ; Komponist ; Notenstecher ; Selbstverleger ; Geiger ; Pianist ; Musiklehrer ; Autor ; Musikdirektor
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123536405 | OGND | VIAF: 59348243
Namensvarianten

  • Lelei, Georg Simon
  • Loehlein, Georg Simon
  • Löhlein, Georg Simon
  • Lelei, Georg Simon
  • Loehlein, Georg Simon
  • Löhlein, Georg S.
  • Löhlein, G. S.
  • Lelei, G. S.
  • Löhlein, George Simon
  • Löhlein, Georg Simon
  • Lelei, Giorgio Simone
  • Loehlein, George Simon

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Zitierweise

Löhlein, Georg Simon, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123536405.html [19.12.2025].

CC0

  • Löhlein (Lelei), Georg Simon

    Musiktheoretiker, Pädagoge, Komponist, ~ 16.7.1725 Neustadt bei Coburg, 16.12.1781 Danzig. (lutherisch)

  • Genealogie

    V Joh. Michael ( 1765), Organist u. Lehrer in N., S d. Müllers Michael in Heubisch;
    M Rosina (1698–1781), T d. Andreas Müller, Handelsmann u. Bgm. in N., u. d. Barbara Schwartz;
    1) N. N. ( 1761), 2) Leipzig n. 1763 Joh. Elisabeth, T d. Leinwandhändlers Noack in Breslau.

  • Biographie

    L. erhielt seinen ersten musikalischen Unterricht wahrscheinlich von seinem Vater. 1741 wurde er auf einer Reise nach Kopenhagen wegen seiner stattlichen Figur in die preuß. Garde eingezogen; als Soldat Friedrichs des Großen diente er hier bis zur Schlacht bei Kolin (1757), bei der er angeblich schwer verwundet wurde. Nach kurzem Aufenthalt in seiner Heimatstadt ging er 1758 zum Studium nach Jena, wo er sich vermutlich als Musiker ausbilden ließ. 1761 wurde er Akademischer Musikdirektor, als Nachfolger von E. W. Wolf erhielt er die Leitung des „Collegium musicum“ an der Universität. In dieser Zeit betätigte sich L. auch als Komponist. Seit 1763 lebte er in Leipzig, wo er u. a. bei Gellert Vorlesungen über Philosophie, Moral und Poesie hörte und unter der Leitung J. A. Hillers im „Großen Konzert“ als Violin-Ripienist wie auch als Klaviersolist musizierte. 1771 vertraute ihm dort Hiller die Aufgabe des Musikdirektors an. Seinen Lebensunterhalt verdiente er jedoch hauptsächlich durch privaten Musikunterricht. L.s musikpädagogische Fähigkeiten schlugen sich nieder in seiner „Clavierschule“ (1765, ⁴1782, russ. Übers. 1773/74), deren zweiter, 1781 erschienener|Band besonders große Wirkung hatte (Umarbeitungen und Neuausgaben durch J. G. Witthauer 1791, A. E. Müller 1804, C. Czerny 1825, F. Knorr 1848). Ebenso verfaßte er „Anweisungen zum Violinspielen“ (1774, ³1797, hrsg. v. J. F. Reichardt). Beide Werke entstanden während des Aufenthalts in Leipzig, wie auch viele seiner – meist bei Breitkopf verlegten – Kompositionen. Besondere Beachtung fanden wohl seine heute kaum mehr bekannten Bühnenmusiken. Auch die seit 1764 mit seinen Schülern nach Hillerschem Vorbild aufgeführten „Wöchentlichen Liebhaberkonzerte“ nahmen einen bedeutenden Platz im damaligen Leipziger Musikleben ein. 1781 ging L. als Kapellmeister nach Danzig an die Marienkirche. Hier starb er noch im selben Jahr.

    L.s Hauptverdienst liegt im musikpädagogischen Bereich. Bedeutungsvoll ist vor allem seine im Aufbau sich an Quantz oder C. Ph. E. Bach orientierende „Clavier-Schule“. L. hat sie allerdings im Gegensatz zu C. Ph. E. Bachs „Versuch“ eher für den musikalischen Laien und Anfänger konzipiert. Die Beliebtheit und weite Verbreitung dieses nach Schwierigkeitsgraden geordneten Lehrwerks zeigt sich in seiner hohen Auflagenzahl und den zahlreichen Imitationen (z. B. durch G. F. Wolf und D. G. Türk). Weniger Beachtung fanden seine vielfach an Leopold Mozarts Violinschule angelehnten „Anweisungen zum Violinspielen“. L.s Kompositionen, zu denen verschiedene Instrumentalwerke für Klavier, Kantaten und Oratorien wie auch Lieder (L. soll als erster ein Gedicht Goethes vertont haben) zählen, sind von geringer Bedeutung; seine Klavier-Quartette, die frühen Triosonaten und die späten, von süddeutschem Einfluß geprägten Klaviertrios hat L. primär für pädagogische Zwecke geschrieben.

  • Literatur

    ADB 19;
    F. v. Glasenapp, G. S. L., 1937 (W-Verz., L, P);
    P. Benary, Die dt. Komp.lehre d. 18. Jh., 1961;
    MGG VIII (W-Verz., P);
    The New Grove (1980);
    Riemann.

  • Autor/in

    Mechthild Albus
  • Zitierweise

    Albus, Mechthild, "Löhlein (Lelei), Georg Simon" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 37 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123536405.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA