Lebensdaten
1370 – 1435
Geburtsort
wahrscheinlich München
Sterbeort
Paris
Beruf/Funktion
Königin von Frankreich
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118639838 | OGND | VIAF: 121572003
Namensvarianten
  • Ysabel
  • Elisabeth (eigentlich)
  • Elisabeth von Bayern (eigentlich)
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Zitierweise

Isabeau de Bavière, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118639838.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Stephan III. v. Bayern-Ingolstadt ( 1413);
    M Thadäa Visconti ( 1381);
    B Hzg. Ludwig VII. v. Bayern-Ingolstadt ( 1447);
    - Amiens 1385 Kg. Karl VI. v. Frankreich (1368–1422); Schwager Hzg. Ludwig v. Orléans (1372–1407);
    3 S (2 früh †), 5 T (1 früh †), u. a. Kg. Karl VII. v. F. (1403–61), Isabelle ( Kg. Richard II. v. England, 1400), Catherine (⚭ Kg. Heinrich V. v. England, 1422).

  • Biographie

    I. verbringt ihre Kindheit in München. 1385 heiratet sie Karl VI., den 17jährigen König von Frankreich, zu Amiens. Die ersten 7 Jahre nach ihrer Heirat sind ausgefüllt mit dem Erlernen der franz. Sprache und des Hofzeremoniells. Nach den ersten Wahnsinnsanfällen des Königs, 1392, beginnt sie sich für die politischen Geschehnisse zu interessieren, ohne aber aktiv einzugreifen. 1393-1404 regiert de facto Hzg. Philipp von Burgund, der mächtigste Onkel des Königs. Da sich der Zustand des Königs nicht bessert, wird eine Form der Regierung ausgearbeitet, in der der König nicht unbedingt erforderlich ist. Hierbei sollte Ludwig von Orléans Regent und I. Vormund des Dauphins und Vorsitzende des Familienrates werden. Später bekommt sie noch den Sitz der Präsidentin des Kronrates und die Oberaufsicht über die gesamte Finanzverwaltung. In den immer stärker werdenden Spannungen zwischen den Herzögen von Burgund und von Orléans bemüht sie sich, einen Ausgleich zu schaffen, ohne aber dauerhaften Erfolg zu erringen. Sie selbst steht erst Philipp von Burgund näher, nach dessen Tod, 1404, wendet sie sich ihrem Schwager zu. Diese Herzöge sind auch für die politischen Entscheidungen bis 1407 verantwortlich. Nach Ludwigs Ermordung, 1407, werden die Streitigkeiten von den Anhängern Burgunds und Orléans’ weitergeführt. Die Königin muß ohnmächtig zusehen, wie sich eine Entscheidung mit Waffengewalt anbahnt. In Paris kommt es zeitweise zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Ihre Vermittlertätigkeit wird anerkannt, bleibt aber erfolglos. Ihre tiefste politische Ohnmacht stellt ihre Verbannung nach Tours 1417 durch die orléanistische Partei (Armagnaken) dar. Dieses Vorgehen treibt sie endgültig auf die burgund. Seite. Nach ihrer Befreiung durch Johann ohne Furcht, Herzog von Burgund, errichtet sie mit ihm eine Regierung in Troyes. Diese ist gleichsam das Gegenstück zu der Regierung in Paris, welche von dem 15jährigen Dauphin und dem Grafen von Armagnac, dem Vertreter der orléanistischen Interessen, geleitet wird. Nach dem Mord an Johann nehmen sie und der neue Burgunderherzog (Philipp III.) verstärkte Verhandlungen mit England auf, welches seit 1337 mit Frankreich im Krieg liegt. 1420 schließt die Königin im Namen des Reiches mit dem Herzog einen Vertrag. Ihre Tochter Catherine wird die Gemahlin des engl. Königs Heinrich V. Die beiden Länder werden in Personalunion vereinigt. Für diesen Vertrag wurde I. vor allem in der franz. Geschichtsschreibung des 19. Jh. verdammt. Sie hätte Frankreich an England ausgeliefert, hieß es. Nach dem Tod ihres Gatten sieht man sie sehr wenig in der Öffentlichkeit. Sie erlebt noch die Krönung ihres abtrünnigen Sohnes Karl VII. durch Jeanne d’Arc und verbringt die letzten Lebensjahre in großer Armut.

  • Literatur

    M. Thibault, I. de Bavière, Reine de France, La jeunesse (1370-1405), 1903;
    H. Kimm, I. de Bavière, Reine de France (1370–1435), 1969 (P).

  • Porträts

    Grabfigur (Foto Marburg).

  • Autor/in

    Heidi Fantou-Kimm
  • Zitierweise

    Fantou-Kimm, Heidi, "Isabeau de Bavière" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 185-186 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118639838.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA