Hanfstaengel, Franz
- Lebensdaten
- 1804 – 1877
- Geburtsort
- Baiernrain bei Bad Tölz
- Sterbeort
- München
- Beruf/Funktion
- Lithograph ; Maler ; Photograph ; Fotograf ; Lithograf
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118701363 | OGND | VIAF: 98871537
- Namensvarianten
-
- Hanfstaengel, Franz Seraph
- Hanfstängl, Franz
- Hanfstängl, Franz Seraph
- Hanfstaengel, Franz
- Hanfstaengel, Franz Seraph
- Hanfstängl, Franz
- Hanfstängl, Franz Seraph
- Hanfstaengl, Franz von
- Hanfstaengl, Fr.
- Hanfstaengl, F.
- Hanfstaengl, Franz Seraph
- Hanfstängl, Franz
- Hanfstängl, Franz Seraph
- Hanfstengel, Franz
- Hanfstengel, Fr.
- Hanfstingl, Franz Seraph
- Hanfstaengel, Franz Seraf
- Hanfstängl, Franz Seraf
- Hanfstaengl, Franz Seraf
- Hanfstängl, Franz Seraf
- Hanfstingl, Franz Seraf
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Hanfstaengl, Franz Seraph
Maler, Lithograph, Photograph, * 1.3.1804 Baiernrain bei Bad Tölz, † 18.4.1877 München. (katholisch, dann altkatholisch)
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Genealogie
Aus alteingesessenen Bauernfam.;
V Franz (1770–1850), Bauer;
M Anastasia (1779–1847), T d. Bauern Reiß in Eglsee b. Dietramszell;
⚭ München 1829 Franziska Wegmaier (1811–61) aus M.;
8 K, u. a. →Ernst (1840–97), Maler (s. ThB), →Edgar (1842–1910), 1868 Nachf. d. V, führte Kohle- u. Pigmentdruck, Photogravüre u. zinkograph. Netz-u. Strichätzung z. höchster Vollendung, arbeitete an systemat. Erfassung sämtl. europ. Kunstslgg. (s. BJ 15, Tl. 1910, L);
E (S d. Edgar) →Edgar (1883–1958), Leiter d. Kunstanstalt, Stadtrat in M., →Ernst (1887-1975), Förderer (1932–34 Auslandspressechef), später Gegner d. NSDAP, emigrierte 1937 nach London, Mitinh. d. Verlags (s. Schw Erna förderte Hitler in d. 20er J.), Eberhard (1886-1973), Kunsthistoriker, Gen.dir. d. Bayer. Staatsgem.slgg. 1945-53; Ur-E (S d. Ernst) Egon (* 1921), Mitinh. d. Kunst- u. Verlagsanstalt F. H. -
Biographie
H. wanderte 1816, mit einem Gulden und einem Empfehlungsschreiben seines Dorfschullehrers ausgerüstet, nach München und wurde in die Zeichenklasse der von →Hermann Joseph Mitterer (1764–1829) gegründeten und geleiteten Feiertagsschule aufgenommen. Hier wurde vor allem die neue Kunst der Lithographie gepflegt und technisch weiterentwickelt. Daher auch H.s persönlicher Kontakt mit Senefelder. Seine Fortschritte waren so außerordentlich, daß ihm bereits im Alter von 13 Jahren die Illustration eines kleinen Buchwerkes anvertraut wurde (Thalhofer „Ein Beytrag zur Literatur der gerichtlichen Zweykaempfe im Mittelalter von Dr. N. Schlichtegroll“, 1817). Es folgte 1819-25 ein Studium an der Akademie der Künste unter Direktor →Langer. Bald erfreute sich H. großer Beliebtheit als Porträtlithograph und bewegte sich in der besten Gesellschaft mit solcher Gewandtheit, daß seine Freunde ihn „Graf Litho“ nannten. Er befaßte sich jedoch mehr und mehr mit der nachschöpferischen Verwendung der Lithographie und wirkte vorbildlich für das moderne Reproduktionswesen. 1828 beteiligte er sich mit Hohe, Peter von Heß und anderen an K. Krazeisens Werk „Bildnisse ausgezeichneter Griechen und Philhellenen“, was ihm Goethes Lob einbrachte. 1831 erschien das 1. Heft der „Auswahl der vorzüglichsten Gemälde der herzoglich Leuchtenbergischen Gemäldegalerie“. 1833 gründete H. seine eigene lithographische Anstalt in München. 1834 besuchte er Lemercier, den führenden Lithographen in Paris, siedelte 1835 nach Dresden über und begann mit der Reproduktion der Dresdner Galerie. H. selbst zeichnete 138 Gemälde (seitenverkehrt) auf Stein ab und besorgte den Druck des gesamten, 1835-52 erschienenen Werkes, dessen technische Vollkommenheit Aufsehen erregte: „There is nothing of the kind to compare with the prints signed Franz Hanfstaengl“ (Pennell). 1848 gründete er in München ein Atelier für die von seinem Freunde Franz von Kobell erfundene Galvanographie, welches er aber 1853 auflöste, um sich der Photographie zu widmen. Schon 1854 konnte er in Brüssel die erste Medaille für Photographie gewinnen, der noch weitere folgten. Bald war es Mode, sich vom Hofphotographen H. in München porträtieren zu lassen. Die noch erhaltenen Originalphotos von Persönlichkeiten wie: Kaiserin Elisabeth von Österreich, →Bismarck, Andersen, Liszt und anderen sind alle bemerkenswert künstlerisch komponiert und weisen, trotz der langen Belichtungszeiten, eine erstaunliche Lebendigkeit auf.
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Literatur
ADB X;
F. v. Ostini, in: Die Kunst unserer Zeit, 1904, I. Halbbd.;
E. R. Pennell, Lith. and Lithographers, New York 1915, S. 190;
G. K. Nagler, Neues allg. Künstler-Lex. VI, ²1905;
L. Dußler, Die Incunabeln d. dt. Lith., 1925;
F. Nemitz, in: Hanfstaengl-Drucke, 1954, S. 5-14 (P);
ThB (L). -
Porträts
Zeichnung v. L'Allemand, 1842 (Münchener Stadtmus., Maillinger Bilderchronik), Abb. in: Hanfstaengl-Drucke, 1954;
Selbstbildnis, Abb. ebd. -
Autor/in
Egon Hanfstaengl -
Zitierweise
Hanfstaengl, Egon, "Hanfstaengl, Franz Seraph" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 614-615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701363.html#ndbcontent