Lebensdaten
1748 oder 1745 – 1808
Geburtsort
Schwedt/Oder
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Baumeister ; Wasserbautechniker ; Architekt
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118539337 | OGND | VIAF: 49525989
Namensvarianten
  • Gilly, David
  • Gilly
  • Gilly, D.
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Zitierweise

Gilly, David, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539337.html [09.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Hugenottenfam.;
    V Jacques (* 1700), Koloniebürger u. Materialist in Sch., S d. Nephtali, aus Calvisson b. Nîmes, Direktor der Strumpffabrik in Schwedt, u. d. Cathérine Bussière aus Nîmes;
    M Maria ( n. 1772), T d. Dav. Villemain, Richter d. franz. Kolonie in Angermünde;
    B Charles Guilleaume ( 1790), Chirurgien d. Franz. Kolonie in B.;
    1) 1770 Friederike (1748–1804), 2) Juliane ( 1815), beide T d. Frdr. Ziegenspeck, Regimentsstallmstr., dann Steuerkontrolleur in Landsberg/Warthe, u. d. Maria Justina Schulz;
    1 S, 1 T aus 1) Friedrich (s. 2), Minna (⚭ Frdr. Gentz, 1832, Publizist u. Politiker, s. NDB VI);
    N Chrétien Charles (* 1766), Chirurgien, Jean Guilleaume (1767–94), Baumeister, Dorothée ( Joh. Wilh. Lombard, 1767–1812, preuß. Geh. Kab.rat, s. ADB 19).

  • Biographie

    Unter den Männern, die dem Bauwesen des preußischen Staates in den letzten Jahren Friedrichs des Großen, unter Friedrich Wilhelm II. und in den ersten Jahren Friedrich Wilhelms III. das Gesicht gegeben haben, ist G. der Praktiker des Wasserbaus, des ländlichen Siedlungswesens und des Verwaltungsbaus in der Provinz. 1770 Landbaumeister, seit 1772 in Stargard, und 1779 Baudirektor von Pommern mit Sitz in Stettin seit 1782, wird er 1788 Mitglied des Oberbaudepartements in Berlin. Als solchem unterstehen ihm die Unternehmen in Pommern, Ost- und Westpreußen, der Kur- und Altmark, in Neuostpreußen und Südpreußen. Hauptarbeiten dieser Zeit sind der Bromberger Kanal 1792-1801, Hafenbauten in Danzig und Elbing, die Bebauungspläne für Posen und Landsberg an der Warthe, die zahlreichen Entwürfe für Verwaltungsbauten, Schulen, Hospitäler, Gefängnisse, Bürgerhäuser. Seine künstlerische Handschrift, in den Arbeiten der pommerschen Frühzeit konservativ und provinziell, gewinnt in den späteren Werken, angeregt durch hauptstädtische Eindrücke von gleichzeitiger klassizistischer Architektur in England und Frankreich, ihre bei aller Schlichtheit eigene Note. Eine Reihe von größeren Landhäusern, wie in den 90er Jahren Steinhöfel für den Hofmarschall von Massow und Paretz für den König – von 1792 an ist G. 2. Direktor des Oberhofbauamts –, Klein-Machnow und Freienwalde, nach 1800 Gütergotz (Güterfelde), zeigen seine Vorliebe für einen einfachen Baublock mit sparsamer Gliederung, in wuchtigster Form an dem Hause seines Verlegers Vieweg in Braunschweig. Daneben hat G. eine ganze Reihe sich vorwiegend auf Fragen der Praxis beziehender Schriften veröffentlicht und auch den Inhalt der von ihm seit 1797 herausgegebenen „Sammlung nützlicher Aufsätze und Nachrichten“ zu einem guten Teil bestritten. Sein Ziel war die Heranbildung eines leistungsfähigen Nachwuchses für den „Cameralbau“, schon in Stettin und in seiner privaten Berliner Bauschule seit 1793, vor allem aber in der 1799 unter seiner tätigen Mitwirkung gegründeten Bauakademie, aus der später (nach Verschmelzung mit der Gewerbeakademie) die Berliner Technische Hochschule hervorging.

  • Werke

    Weitere W Verz. d. Schrr. in: Slg. nützlicher Aufsätze u. Nachrr., die Baukunst betr. VI, 1805, 2, S. 110 f.

  • Literatur

    ADB IX;
    W. Kohlhoff, Denkmal d. Liebe u. Verehrung …, 1809;
    H. Schmitz, Berliner Baumeister, ²1925 (P);
    Die Kunst- u. Kulturdenkmäler d. Provinz Pommern, Kreis Kammin Land, 1939, S. 147, 292, 404, Tafel 17;
    Die Kunstdenkmäler d. Prov. Brandenburg 4/1, Kreis Teltow, 1941, S. 95, 115 ff., 269, 280;
    M. Lammert, D. G., Diss. Greifswald 1959 (ungedr.);
    H. U. Engel, Schlösser u. Herrensitze in Brandenburg u. Berlin, 1959, S. 65;
    Frankfurter Ztg. 54 v. 4.3.1961, Beil. Bilder u. Zeiten;
    Pogg. I;
    ThB.

  • Porträts

    Kupf. nach W. Chodowiecki, 1796 (Berlin, Märk. Mus.), Abb. b. Schmitz, s. L.

  • Autor/in

    Alste Horn-Oncken
  • Zitierweise

    Horn-Oncken, Alste, "Gilly, David" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 399 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539337.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gilly: David G., Geheimer Oberbaurath in Berlin, Begründer eines verbesserten Landbauwesens, war geboren 1745 in Schwedt, 5. Mai 1808 zu Berlin; „Beschreibung einer vortheilhaften Bauart mit getrockneten Lehmziegeln", 1790; „Beschreibung der feuerabhaltenden Lehmziegeldächer", 1790, 2. Aufl. 1796; „Ueber die Bohlendächer“, 1796; „Handbuch der Landbaukunst“, 1798, 2 Bde., 6. Auflage bearbeitet von Triest, 1831, 3 Bde., III. Bd. herausgegeben von Friederici, 1836, 2 Thle.; „Anleitung zur Anwendung des Nivellirens", 1804, 3. Ausg. 1827; „Anleitung, auf welche Art Blitzableiter an Gebäuden anzubringen sind", 3. Aufl. 1819; „Grundriß zu den Vorlesungen über das Praktische bei verschiedenen Gegenständen der Wasserbaukunst", 1795; „Abriß der Cameral-Bauwissenschaft“, 1801. Mit Eytelwein gab er heraus: „Praktische Anweisung zur Wasserbaukunst“, 1802—9, 4 Hefte, 3. Aufl. 1830.

  • Autor/in

    Löbe.
  • Zitierweise

    Löbe, William, "Gilly, David" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 173 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118539337.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA