Lebensdaten
1790 – 1860
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 13672602X | OGND | VIAF: 81022635
Namensvarianten
  • Levy, Heymann David (vor der Taufe)
  • Lindheim, Hermann Dietrich
  • Levy, Heymann David (vor der Taufe)
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Zitierweise

Lindheim, Hermann Dietrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13672602X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V David Levy, Handelsmann in Breslau;
    M N. N.;
    B Moritz (* 1788), Teilh. d. Fa. Lindheim & Co.;
    - Paris 1826 Estelle Mevil (1806–78, kath.);
    3 S, 1 T, u. a. Ernst v. L. (österr. Adel 1860, 1832-95), Industrieller, Teilh. u. Leiter d. Firma, Wilhelm v. L. (preuß. Adel 1861, 1835-98), Industrieller, Teilh. u. Leiter d. Firma, seit 1867 vor allem im Eisenbahnbau tätig (s. ÖBL), Alfred Edler v. L. (österr. Adel 1860, 1836-1913), KR, Industrieller, Dir. d. Wiener Handelsbank, Mitgl. d. Staatseisenbahnrats, Landtagsabgeordneter (s. ÖBL);
    E Alfred v. L. (1871-1915), Dr. iur., Sektionsrat im Finanzmin.;
    Ur-E Bogislav v. L. (* 1910), Prof. d. engl. Philol. in Berlin u. Heidelberg.

  • Biographie

    L. errichtete 1825 in Ullersdorf b. Glatz eine der ersten Baumwollspinnereien auf dem europ. Kontinent, ging dann nach Österreich und gründete 1837 in Skalitz (Böhmen) eine weitere Baumwollspinnerei, die er zu einem Großbetrieb ausbaute. 1840 ließ er sich in Wien nieder und eröffnete mit einem Verwandten unter der Firma J. M. Lindheim (später H. D. Lindheim, dann Lindheim & Co.) ein Großhandelshaus. In Böhmen kaufte er die Domäne Wilkischen, deren in Verfall geratenen Kohlenbergbau er wieder rentabel machte. Außerdem erwarb er dort Erzlagerstätten und errichtete oder übernahm Hochöfen und Walzwerksanlagen, in denen er das bis dahin für minderwertig gehaltene böhm. Eisen zu hochwertigen Produkten verarbeitete. Damit legte er den Grundstein zur „Prager Eisenindustrie-Gesellschaft“. Seit 1853 lieferte er Eisenbahnschienen. 1856 wurden in L.s Werken 2500 Berg- und Hüttenarbeiter beschäftigt, ein Jahr später – nach der Vereinigung mit den von ihm gepachteten ärarischen Eisenwerken in Kladno – waren es bereits 5000 Arbeiter. 1858 gründete L. die chemische Fabrik in Aussig. Für die Arbeiter seiner Fabriken schuf er Einrichtungen der betrieblichen Sozialpolitik, z. B. Werkswohnungen und ein Spital. Gemeinsam mit dem Hamburger Großhändler und Bankier Ernst Merck erhielt L. 1856 die Konzession zum Bau der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn. Im Dez. 1858 wurde die Strecke Wien – Linz eröffnet, 1860 kamen die Strecken nach Passau und Salzburg hinzu. 1859 erhielt L. die Konzession für den Bau der Strecke Prag – Pilsen, den er noch vorbereiten half. L. begründete die Gisela-Stiftung in Marienbad für erkrankte Militärs und Staatsbeamte. – Während die von ihm geschaffenen, für die wirtschaftliche Entwicklung Westböhmens bedeutenden Industrieunternehmen fortbestanden, wurde die Großhandlung in Wien nach seinem Tode liquidiert. – Preuß. GKR.

  • Literatur

    Gesch. d. Eisenbahnen d. österr.-ungar. Monarchie I, 1 u. 2, 1898;
    Denkschr. d. nd.österr. Landes-Hypothekenanstalt aus Anlaß ihres 25j. Bestandes 1889-1914, 1914;
    Das Schiedsgericht d. Wiener Börse v. 1896-1926, Festschr. z. 50j. Bestand d. Schiedsgerichts d. Wiener Börse, 1926;
    P. E. Schramm, Hamburg, Dtld. u. d. Welt, 1943;
    H. Benedikt, Die wirtsch. Entwicklung in d. Franz-Joseph-Zeit, 1958;
    100 J. im Dienste d. Wirtsch. I/II, 1961;
    H. Matis, Österreichs Wirtsch. 1848-1913, 1972;
    M. Myška, Das Unternehmertum im Eisenhüttenwesen in d. böhm. Ländern während d. industr. Rev., in: Zs. f. Unternehmensgesch. 28, 1983, S. 98-119 (L);
    Wurzbach 15;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Udo B. Wiesinger
  • Zitierweise

    Wiesinger, Udo B., "Lindheim, Hermann Dietrich" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13672602X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA