Lebensdaten
1856 – 1941
Geburtsort
Mülheim/Rhein
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Bleifarbenfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136725791 | OGND | VIAF: 81022473
Namensvarianten
  • Lindgens, Adolf
  • Lindgens, Adolph

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Zitierweise

Lindgens, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136725791.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf (s. 1);
    B Emil (1858–1938), Bleifarbenfabr.;
    - Köln 1888 Clara (1869–1945), T d. KR Eugen van d. Zypen u. d. Martha Charlier;
    3 S, 2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Köln, einer Lehrzeit im väterlichen Betrieb und einer Chemieausbildung bei R. Fresenius in Wiesbaden erweiterte L. seine Kenntnisse in Belgien und England. 1877 trat er in das Unternehmen seines Vaters ein, das er 1902 zusammen mit seinem Bruder Emil ganz übernahm. L. brachte seinem Vater die Anregung, Nitrit zu produzieren. Die bei der Herstellung gewonnene Bleiglätte diente als Ausgangspunkt für Mennige. 1903 erlebte die Firma unter L.s Leitung einen Rekord in der Bleiweißproduktion. Fast 75% der deutschen Bleifarbenproduktion, über 25 000 Tonnen, wurden exportiert, wobei auf die rhein. Produktion der größte Anteil entfiel. L. steigerte die Leistungsfähigkeit des Familienbetriebs durch ständigen Ausbau der Produktionsstätten und Verbesserung der Produktionsmethoden; so erwarb er um 1910 die Patente für das Barton-Verfahren zur Gewinnung von Blei und Mennige. Die 1922 errichtete Mennigefabrik war die größte ihrer Art in Europa. – Als langjähriger Vorsitzender des Bleiweißverkaufskontors und des Deutschen Bleiweißkartells (1914–16) beeinflußte L. maßgeblich die Verbandsentwicklung seines Industriezweiges. In seiner Vaterstadt Mülheim wurde er 1897 zum Stadtrat gewählt. Er entfaltete eine rege organisatorische Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied von Industrie-, Bank- und Versicherungsunternehmen, so als Aufsichtsratsvorsitzender des Gerling-Konzerns.

    Durch L. und seinen Vater wurde die deutsche Bleifarbenindustrie von der englischen unabhängig und errang Weltgeltung. Auch nach den schweren Zerstörungen des 2. Weltkriegs konnte das Familienunternehmen an Vorkriegserfolge anknüpfen. Nach kontinuierlicher Erweiterung des Produktionsprogramms gehört die „Lindgens & Söhne GmbH & Co.“ in Köln-Mülheim noch heute zu den führenden Firmen ihrer Branche.

  • Porträts

    Gem. v. W. Firle, Abb. in: 100 J. Lindgens u. Söhne, 1951, S. 22.

  • Literatur

    zu 1) u. 2): G. A. Walter, Die gesch. Grundlagen d. Entwicklung d. rhein Mineralfarbenindustrie v. Beginn d. 19. Jh. b. z. Ausbruch d. Weltkrieges, 1922, S. 92 ff.;
    C. vom Berg, Gesch. d. Fam. Lindgens, 2 Bde., 1927/31;
    100 J. Lindgens & Söhne, Köln-Mülheim, Weg u. Leistung e. Fam.-unternehmens (1951);
    H. Kellenbenz u. K. van Eyll, Die Gesch. d. Unternehmer. Selbstverwaltung in Köln 1797-1914, 1972, S. 70;
    H. Pohl, R. Schaumann u. F. Schönert-Röhlk, Die chem. Industrie in d. Rheinlanden während d. industr. Rev. I.: Die Farbenindustrie, 1983, S. 45, 193. - Zu Adolf ( 1941): Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Manfred Klett
  • Zitierweise

    Klett, Manfred, "Lindgens, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 602-603 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136725791.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA